Institut für Pflanzenschutz
Jahresbericht 2017 - Krankheiten und Schädlinge im Gartenbau

Der Schwerpunkt der Versuchsarbeit im Zierpflanzen-, Gemüse- und Obstbau liegt nach wie vor in der Schließung von Indikationslücken in enger Abstimmung mit den entsprechenden UAK-Lück-Arbeitskreisen. Aber auch aktuelle Fragen aus der Praxis, wie beispielsweise die Wirkung effektiver Mikroorganismen auf Krankheiten und Schädlinge bei zahlreichen Zierpflanzenkulturen, die Samtfleckenproblematik bei Tomaten oder die Fruchtfäulenbekämpfung in Erdbeeren im Freiland wurden bearbeitet.
Blick in ein GewächshausZoombild vorhanden

Blick in die Versuchseinrichtung

Im Zierpflanzenbau werden jedes Jahr zahlreiche neue Produkte zur Pflanzenstärkung und Hilfsstoffe zur Verbesserung der Substrateigenschaften auf den Markt gebracht. Das resultiert aus der ständig sinkenden Anzahl zugelassener oder genehmigter, sowie neu entwickelter Pflanzenschutzmittel. Deshalb ist es auch von Bedeutung, die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Alternativpräparaten zu prüfen, insbesondere, wenn diese auf biologischer und chemiefreier Basis hergestellt wurden, worauf die Endverbraucher von Gartenbauerzeugnissen immer größeren Wert legen.

Versuche

Effektive Mikroorganismen

Hintergrund der Versuche war die Frage, inwieweit „Effektive Mikroorganismen“ (EM), bei konsequenter Anwendung nach Vorgabe des Herstellers, einen positiven Einfluss auf die Vitalität, das Wachstum und Gesundheit verschiedener Zierpflanzen und Kräuter haben. Eine Wirkung der EM auf die Wuchshöhe kann kulturspezifisch vorhanden sein. Insgesamt wiesen die mit EM behandelten Varianten dunkleres Laub auf, was teilweise bei den Verbenen zu einem leichten „Blaustich“ führte. Zudem konnte festgestellt werden, dass bestimmte Versuchsvarianten Stresssituationen, wie z.B. Trockenheit, besser kompensieren.
Die Kulturverträglichkeit war in unseren Versuchen bei jedem angewendeten Mittel gegeben.

Samtfleckenkrankheit

Die Samtfleckenkrankheit, hervorgerufen durch den pilzlichen Erreger Cladosporium fulvum, stellt durch Bildung neuer Pathotypen des Erregers und dem Durchbrechen von Resistenzen im Tomatenanbau zunehmend ein Problem dar. Gerade im Ökoanbau bereitet die Bekämpfung Probleme, da wirksame Präparate fehlen. Versuchsziel war es für den Ökoanbau verfügbare und erfolgversprechende Präparate im Vergleich zur konventionellen Spritzfolge zu testen.
befallenes Blatt

Samtfleckenkrankheit Blattunterseite

befallenes Blatt

Samtfleckenkrankheit Blattoberseite

Erdbeerversuch

schimmlige ErdbeerenZoombild vorhanden

stark mit Grauschimmel befallene Erdbeerfrüchte

In einem Erdbeerversuch wurden in Fortführung der Vorjahresversuche neben verschiedenen Praxisspritzfolgen zur Bekämpfung von Fruchtfäulen eine Spritzfolge mit dem Zusatz von Calciumdünger im Freiland getestet. Der Einsatz des Calciumdüngers sollte die Fruchtfestigkeit, Lagerfähigkeit und Widerstandkraft gegenüber Schaderregern der Erdbeerfrüchte erhöhen. In den vergangenen Jahren waren durch hohe Niederschläge während der Kulturzeit der Erdbeeren vermehrt Probleme mit der Fruchtfestigkeit und damit verbunden geringe Lagerstabilität und hoher Befall mit Fruchtfäulen aufgetreten.

Kirschessigfliege: Monitoring und Untersuchungen zur Bekämpfung

Kirschessigfliegen an reifender Kirsche

Das Projekt „Sicherung des Süßkirschenanbaus in Bayern“, mit dem Schwerpunkt Monitoring und Bekämpfung der Kirschessigfliege, konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Es lässt sich sagen, dass der Obstanbau, vermutlich auch in Zukunft, einen weiteren Schädling in die Liste der zu bekämpfenden Schaderreger aufnehmen muss.   Mehr