Der Japankäfer und seine einheimischen Verwandten – aktuelle Situation in Bayern
Anfang August 2024 wurde in einer Falle in der Nähe von Lindau am Bodensee der erste Japankäfer (Popillia japonica) in Bayern gefangen. Mitte August wurden zwei weitere Käfer in Fallen gefangen: einer wiederum in der Nähe von Lindau, ca. 4.5 km von dem ersten Käfer entfernt, und einer auf einer Rastanlage an der A93 in Kiefersfelden. Alle Käfer sind Männchen. Bei allen Käfern geht die LfL derzeit davon aus, dass es sich um auf Transportmitteln mitgereiste Einzelexemplare aus Nachbarländern handelt.
Der Japankäfer (Abb. 1) kann bedeutende Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen, Bäumen, Rasen und Zierpflanzen verursachen. Die LfL bittet deshalb die Bevölkerung darum, Sichtungen des Japankäfers zu melden. Da uns leider immer wieder Falschmeldungen erreichen, werden hier Informationen zum sicheren Erkennen zur Verfügung gestellt.
Verwechslungen mit einheimischen Käferarten sind möglich
Der Japankäfer kann mit einigen einheimischen Arten aus seiner Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) verwechselt werden. Eine davon, der Goldglänzende Rosenkäfer (Cetonia aurata), ist sogar naturschutzrechtlich geschützt. Um Verwechslungen zu vermeiden, möchten wir hier eine kurze Übersicht zu den wichtigsten Unterschieden geben und wie der Japankäfer zweifelsfrei erkannt werden kann.
Verwechselt wird er häufig mit dem Gartenlaubkäfer (Phyllopertha japonica) aufgrund seiner ähnlichen Größe von ca. 1 cm und dem Erscheinungsbild: grünschillerndes Halsschild und braune Flügeldecken. Doch in natura stellen sich diese vermeintlich auffälligen Merkmale wie Farben und Schillern manchmal anders dar, je nach Lichteinfall und Individuum. Auch die Größe ist ohne Bezugsrahmen für Laien oft schwer einschätzbar.
Abb. 1: Japankäfer (Popillia japonica), Foto: LfL
Eindeutige Erkennungsmerkmale
Der Japankäfer besitzt als auffälliges Erkennungszeichen fünf weiße Haarbüschel an den Köperseiten, ein Merkmal, das er mit dem Goldglänzenden Rosenkäfer (Cetonia aurata) teilt, und zwei weiße Haarbüschel am hinteren Ende des Körpers. Auch wenn dem Rosenkäfer die hinteren Haarbüschel fehlen, trotz weißlicher Behaarung, und seine Flügeldecken grünglänzend sind, wird er dennoch häufig mit dem Japankäfer verwechselt. Es gibt auch Individuen, bei denen die Flügeldecken dunkler, fast bräunlich erscheinen. Im Gegensatz zum Japankäfer ist der Rosenkäfer ein Nützling im Garten. Seine Engerlinge ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial, die erwachsenen Käfer sind Blütenbesucher. Der Rosenkäfer ist eine besonders geschützte Art nach der Bundesartenschutzverordnung. Rosenkäfer können bis zu 2 cm groß werden, also deutlich größer als der Japankäfer.
Abb. 2: Einheimische Blatthornkäfer im Vergleich mit dem Japankäfer. (Foto: LfL)
Von links nach rechts: Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola), Japankäfer (Popillia japonica), Goldglänzender Rosenkäfer (Cetonia aurata), Junikäfer oder Gerippter Brachkäfer (Amphimallon solstitiale) und Feldmaikäfer (Melolontha melolontha).
Neben diesen Arten kann der Japankäfer noch mit dem Kleinen Julikäfer (Anomala dubia) und Käfern aus der Gattung Aphodius sp., sogenannten Dungkäfern, verwechselt werden. Dennoch ist der Japankäfer anhand eines auffälligen Merkmals zweifelsfrei von anderen Käfern aus seiner Familie zu unterscheiden: Das sind die fünf weißen Haarbüschel an den Körperseiten und die zwei Haarbüschel am hinteren Körperende. Weitere Informationen zum Japankäfer finden Sie auf unserer Homepage unter: