Eisen-Mangel
Schadbild
Die jüngeren Blätter an den Triebspitzen hellen sich auf und vergilben. Die Blattadern bleiben zunächst noch grün, so dass ein feines Aderngitterwerk entsteht. Bei starkem Mangel verfärben sich die Blätter zitronengelb und vertrocknen vom Rand her.
Ursache
Pflanzen, denen es im Boden an aufnehmbarem Eisen fehlt, reagieren mit Vergilbungen an den jüngsten Blättern.
In der Pflanze hat das Eisen wichtige Aufgaben u.a. bei der Bildung des Blattgrüns (Chlorophyll), bei der Atmung und als Bestandteil zahlreicher Enzyme. Ein Mangel an pflanzenaufnehmbarem Eisen kann auf leichten, zur Trockenheit neigenden Böden durch einen Überschuss an Kalk (zu hoher pH-Wert) und Phosphorsäure hervorgerufen werden. Auch auf staunassen, kalten Böden kann ein Eisen-Mangel auftreten.
Vorbeugung und Bekämpfung
Rhododendron verlangen einen lockeren, sandig-humosen Boden (ph-Wert 4,5 - 5,5), der je nach Lage durch Torfmull oder Lauberede verbessert werden kann. Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass Rhododendron reinen Moorboden bevorzugen. Bei zu hohen ph-Werten (über 6) ist eine unmittelbare Düngung mit einem Eisendünger oft wirkungslos, da das Eisen in gut durchlüfteten Böden dann in einer Form vorliegt, die die Pflanzenwurzel nicht aufnehmen kann. Es tritt damit der Fall ein, dass zwar genügend Eisen im Boden vorhanden ist, die Rhododendron aber einen typischen Eisen-Mangel zeigen. In diesen Fällen hat sich eine Spritzung mit Eisenspezialdüngen (Eisenchelatdüngern) gut bewährt.
Rhododendronsorten, die auf kalktolerantere Unterlagen veredelt sind, reagieren weniger empfindlich auf höhere pH-Werte und zeigen meist noch ein gesundes Wachstum bis zu pH-Werten um 6,5.
Stickstoff-Mangel
Schadbild
An den älteren Blättern treten zuerst Blattaufhellungen und Vergilbungen auf. In der weiteren Entwicklung verfärben sich alle Blätter hellgrün bis fahlgelb, auch die Blattadern. Im Unterschied dazu tritt Eisen-Mangel nur an den jüngeren Blättern auf, die Adern bleiben hier grün. Bei starken Mangelerscheinungen fallen die älteren Blätter ab. Es bleibt dann an den Trieben oft nur noch ein Kranz jüngerer, vergilbter Blätter.
Ursache
Auf fast keinen anderen Pflanzennährstoff reagieren Rhododendron so schnell und so empfindlich wie auf Stickstoff. Dies betrifft sowohl den Mangel, als auch eine evtl. Überdüngung. Die besondere Bedeutung des Stickstoffs unter den Pflanzennährstoffen liegt darin, dass er in größeren Mengen aufgenommen wird, und wesentlicher Bestandteil des Eiweißes, des Blattgrüns (Chlorophylls) und anderer wichtiger Verbindungen ist. Er gehört damit zu den Grundbausteinen des pflanzlichen Lebens.
Vorbeugung und Bekämpfung
Die meisten Stickstoffdünger sind auf vielen Böden hinsichtlich ihrer Stickstoffwirkung etwa gleichwertig. Bei den mineralischen Düngern haben sich Schwefelsaures Ammoniak und Ammonsulfatsalpeter als „erste Hilfe Maßnahmen“ für eine bessere Laubausfärbung und Blütenknospenbildung gut bewährt. Eine nachhaltige langsam fließende Stickstoffquelle stellt z.B. auch der Kompost dar. Er wird in einer Schicht von cirka 1 cm auf den Boden ausgebracht und oberflächlich eingearbeitet. Kompost erhöht gleichzeitig die organische Substanz des Bodens, aktiviert das Bodenleben, verbessert den Wasser- und Lufthaushalt und ist reich an Spurenelementen. Ein Liter Kompost enthält 3-7 g Stockstoff, wobei jedoch nur ein geringer Teil im ersten Jahr der Pflanze voll zur Verfügung steht.