Nachweis von Pflanzenviren mit Hilfe des Tissue Print Immuno Assay (Gewebeabdruck)
Für den Nachweis von Pflanzenviren stehen in der Routinediagnostik verschiedene Verfahren zur Verfügung. Alle Verfahren müssen spezifisch sein und bestimmte Viren sicher detektieren. Zudem ist eine hohe Sensitivität der Verfahren unabdingbar, um auch geringe Viruskonzentrationen sicher zu erfassen. An der LfL kommen serologische und molekularbiolgosche Techniken zur Anwendung. Neben dem am häufigsten eingesetzten ELISA (Enzyme linked immunosorbent assay) gibt es als weiteres serologisches Verfahren den Tissue Print Immuno Assay (TPIA).
Der Tissue Print Immuno Assay (TPIA) ist ein serologisches Nachweisverfahren, das in der Routinediagnostik in speziellen Fällen zum Nachweis von Pflanzenviren eingesetzt wird.
Verfahrensweise
Der Stängel einer virusinfizierten Pflanzen wird aufgeschnitten. Die Schnittfläche des Stängels wird auf eine spezielle Membran aufgedrückt. Durch den austretenden Pflanzensaft ensteht auf der Membran ein Gewebeabdruck (Tissue Print; die im Pflanzengenwebe enthaltenen Virusproteine werden fest an die Membran gebunden. Die Membran wird alsdann in eine Lösung mit Virus-spezifischen Antikörpern, an die ein spezielles Enzym gekoppelt ist, eingebracht. Die an der Membran verankerten Virusproteine reagieren mit den spezifischen Antikörpern. Die Membran wird danach in eine Färbelösung überführt. Die Virusproteinen werden dann über eine Farbreaktion, die durch die an die Antikörper gebundenen Enzyme bewerkstelligt wird, sichtbar gemacht.
Gewebeabdrücke von virusbefallenen Gerstenhalmen nach dem Tissue Print Immunoassay (TPIA). Schwarze Pfeile: infizierte Halme bzw. Stellen, an denen sich Viren häufen; weißer Pfeil: virusfreier Halm
Die Auswertung dieser Abdrücke erfolgt entweder mit bloßem Auge oder unter dem Binokular; mit Hilfe des Binokulars ist eine sicherere Auswertung und Beurteilung des Abdrucks möglich.
