Forschungs- und Innovationsprojekt
Unversehrte Ferkelschwänze durch optimierte Fütterung

Ferkel mit Ringelschwanz steht auf Rostboden.

Unversehrte Ferkelschwänze in konventionellen Ställen durch eine optimierte Fütterung bewahren (FeedWel)

Die erfolgreiche Haltung unkupierter Ferkel muss zukünftig auch in konventionellen Ställen gelingen, da nicht alle Landwirte auf Premium-Tierwohlställe mit Außenklimareiz und Einstreu umstellen können. Eine Schlüsselrolle könnte hierbei dem Futter zukommen. Ansatzpunkte sind die Faserzusammensetzung der Futterkomponenten und die individuelle Wahlmöglichkeit der Ferkel bezüglich der Nährstoffzusammensetzung.

Zielsetzung

Im Rahmen des Projekts werden drei verschiedene Futterkonzepte erprobt und ihre Wirkung auf das Auftreten von Schwanzverletzungen und Schwanzbeißen bei unkupierten Aufzuchtferkeln, auf Wachstum, Tiergesundheit und Futterverbrauch beobachtet. Durch eine Optimierung von Futter und Fütterungsstrategie soll die erfolgreiche Haltung unkupierter Ferkel auch in konventionellen Ställen ermöglicht werden.

Methode

Folgende Futterkonzepte werden geprüft:

  • Ferkelaufzuchtfutter mit Gerste und Weizen als Getreidekomponenten, Phasenfütterung, stark-NP-reduziert. Im Übergang zwischen zwei Phasen werden die Futtertypen verschnitten.
  • Ferkelaufzuchtfutter mit Gerste und Roggen als Getreidekomponenten, Phasenfütterung, stark-NP-reduziert. Im Übergang zwischen zwei Phasen werden die Futtertypen verschnitten.
  • Ferkelaufzuchtfutter mit Gerste und Roggen als Getreidekomponenten, Wahlfütterung, stark-NP-reduziert. Die Ferkel können jederzeit zwei gleichzeitig angebotene Futtertypen nach individueller Wahl aufnehmen.

Im konventionellen Stall stehen zur Verfügung:

  • Je Futtervariante vier Buchten mit 20 unkupierten Ferkeln
  • 0,5 m² Buchtenfläche je Ferkel
  • Perforierter Boden mit Heizfläche, ohne Einstreu
  • Geschlossener Stall, technische Lüftung, eine Klimazone
  • Heu ad libitum aus Raufe
  • Beckentränken

Folgende Daten werden erfasst:

  • Tierwohl anhand tierbezogener Indikatoren, vor allem Verletzungen und Teilverluste an Schwänzen und Ohren
  • Lebendmasseentwicklung, Futter- und Wasserverbrauch
  • Stallklima
  • Tierverhalten

Stand der Arbeiten

Ende März 2025 beginnt der erste von drei geplanten Versuchsdurchgängen. Ergebnisse zur Wirkung der Futterkonzepte auf das Auftreten von Schwanzbeißen und Schwanzverletzungen, auf Wachstum und Gesundheit der Tiere sowie zum Futterverbrauch werden erst nach Abschluss aller Versuchsdurchgänge vorliegen.

Ergebnisse

Ende März startete der erste von drei geplanten Versuchsdurchgängen. Ergebnisse werden im 4. Quartal 2025 vorliegen.

Projektinformationen
Projektleitung: Dr. C. Jais, Dr. W. Preißinger
Projektbearbeitung: M. Krebs, A. Schiefer, P. Heubach, Staatsgut Schwarzenau
Laufzeit: 01.01.2025–31.12.2025
Versuchsort: Bayerische Staatsgüter, Staatsgut Schwarzenau
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
Förderkennzeichen: A/24/05