Zusatzwerkzeuge am Einzelkornsägerät
Einzelkornsägerät mit Strohräumer und Schneidscheibe
Untersuchung und Bewertung der Wirkung von Zusatzwerkzeugen für Einzelkornsägeräte für die Mulchsaat von Mais
Bodenerosion ist ein Problem beim Maisanbau. Eine möglichst hohe Bodenbedeckung mit Mulchmaterial spielt dabei die entscheidende Rolle. Auch hinsichtlich Abstandsauflagen am Hang bei der Düngung und beim Pflanzenschutz an Gewässern ist eine Mulchsaat mit hohem Deckungsgrad anzustreben. Dennoch konnte sich die Mulchsaat ohne bzw. mit schonender Saatbettbereitung bislang nicht erfolgreich etablieren. Ein Grund ist, dass die vorhandene Sätechnik - trotz Mulchsaatausrüstung - mit großen Mulchauflagen oft nicht zufriedenstellend arbeitet.
Zielsetzung
Maismulchsaat mit Einzelkornsägerät
Ziel war es, Erkenntnisse über die Effekte der Zusatzaggregate hinsichtlich des Feldaufgangs, der Pflanzenentwicklung und des Ertrags zu erarbeiten und daraus Beratungsempfehlungen für die Optimierung der Mulchsaat bei Mais abzuleiten.
Methode
Alle ausgesuchten bzw. 8 mögliche Werkzeugkombinationen wurden jeweils "mit" und "ohne Saatbettbereitung" getestet.
Neben der reinen Funktionalität wurden unter anderem der Feldaufgang und der Körnermais Ertrag ermittelt.
Folgende Zusatzwerkzeuge bzw. Kombinationen daraus wurden untersucht:
- Vorlaufende gewellte Schneidscheiben
- Räumsterne/Strohräumer
- Geschlossene bzw. strukturierte Andruckrollen
Ergebnisse
Die Untersuchungen sind abgeschlossen und es liegen Ergebnisse aus 4 Versuchsjahren vor. Auf allen 3 Standorten und nach beiden Vorfrüchten (abfrierende Zwischenfruchtmischung bzw. abgeernteter Grünroggen) arbeitete das eingesetzte, Mulchsaat taugliche Einzelkornsägerät mit Scheibenscharen störungsfrei und zuverlässig. Bei den Zusatzwerkzeugen kam es vereinzelt vor, dass sich zähes, feuchtes Mulchmaterial (z.b. in den Morgen Stunden) um die Werkzeuge (vor allem Räumsterne und strukturierte Andruckrollen) wickelte. Die Arbeit wurde dadurch etwas beeinträchtigt.
Zu den einzelnen Varianten bzw. Zusatzwerkzeugen kann folgendes zusammen gefasst werden:
- Der Feldaufgang (+2%) und der Ertrag (+6%) waren bei der Mulchsaat "mit Saatbettbereitung" signifikant höher als bei der Mulchsaat "ohne Saatbettbereitung".
Der Bodenbedeckungsgrad jedoch selbst bei schonender Saatbettbereitung deutlich niedriger als "ohne Saatbettbereitung"! - Die eingesetzten Zusatzwerkzeuge brachten nur zum Teil einen besseren Feldaufgang und höheren Ertrag.
- Auch "ohne Vorwerkzeuge" arbeiteten moderne, Mulch- oder Direktsaat taugliche Einzelkornsägeräte weitgehend störungsfrei.
- Die frei beweglichen (schwimmenden) Strohräumer in der Variante "Schneidscheibe+Räumstern" waren beim Feldaufgang (signifikant) und beim Ertrag (tendenziell) besser als die fest arretierte Bauweise in der Variante "Räumstern".
- Die "gewellte Schneidscheibe" erzielte einen signifikant höheren Ertrag als die Varianten "Räumstern" und "Schneidscheibe+Räumstern"
- Die "speziellen Andruckrollen" zeigten keinen messbaren Erfolg.
Anmerkung zum Fahrspureinfluss
Neben den unbefahrenen Kernreihen wurden die bei der Aussaat und Bodenbearbeitung befahrenen Randreihen separat beerntet. Hier ist das Ergebnis sehr eindeutig. Die Fahrspuren von der Aussaat wirkten sich zumeist negativ auf den Ertrag aus. Nur unter extrem trockenen Aussaatbedingungen hatte die Rückverfestigung durch die Reifen einen positiven Einfluss. Im Durschnitt aller Jahre und Standorte war der Einfluss mit -2,6% Ertragsdepression (die Spanne reichte je nach Vorfrucht/Jahr/Standort von +4 bis -13%!) eindeutig negativ.
Der Landwirt sollte deshalb besonderes Augenmerk auf die Befahrbarkeit der Felder zum Zeitpunkt der Aussaat legen und die Maschinengewichte und Reifendrücke möglichst niedrig halten.
Vorträge, Veröffentlichungen, Berichte und weiterführende Informationen
Projektinformation
Projektleitung: Dr. M. Demmel
Projektbearbeitung: H. Kirchmeier, R. Kerger, S. Lutz
Laufzeit: 2015 - 2018
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Projektpartner: LVFZ Achselschwang, TUM Versuchsstation Thalhausen und Landwirt Höckmeier Eschelbach bzw. Starringer Gerenzhausen
Mit freundlicher Unterstützung der Väderstad GmbH
Förderkennzeichen: A/15/10
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Übersicht: Ackerbau und Prozesssteuerung