Im Projekt eingesetzte Säsysteme
Im Frühjahr stellt die Maisaussaat für Biogasbetriebe oder große Milchviehbetriebe eine gewisse Herausforderung dar. Die Winterzwischenfrucht kann oft erst verzögert geerntet werden, Gülle oder Gärreste müssen ausgebracht und schließlich soll der Mais bestellt werden. Das alles soll innerhalb kürzester Zeit erfolgen, damit der Mais noch ausreichend Vegetationszeit hat. Oft werden deshalb bei den Bodenverhältnissen oder der Arbeitsqualität Kompromisse eingegangen. Die konventionelle Maisbestellung mit Bodenbearbeitung (Gülleeinarbeitung), Saatbettbereitung und Einzelkornsaat erfordert einen hohen Zeitaufwand. Der Vorteil des bekannten Verfahrens ist die Funktionssicherheit und die belegte Ertragssicherheit. Immer öfter wird jedoch davon berichtet, dass Landwirte Mais schlagkräftig mit Mulchsaat fähiger Drilltechnik bestellen.
Methode
Varianten/Faktorkombination | TM Ertrag (relativ) | Signifikanz (SNK Test) |
Einzelkornsaat mit Bodenbearbeitung ohne Spur | 106 | A |
Einzelkornsaat mit Bodenbearbeitung mit Spur | 104 | AB |
Scheiben-Drillsaat mit Bodenbearbeitung ohne Spur | 103 | AB |
Einzelkornsaat ohne Bodenbearbeitung ohne Spur | 101 | ABC |
Grubbersaat mit Bodenbearbeitung ohne Spur | 101 | ABC |
Grubbersaat ohne Bodenbearbeitung ohne Spur | 101 | ABC |
Grubbersaat ohne Bodenbearbeitung mit Spur | 99 | ABCD |
Scheiben-Drillsaat mit Bodenbearbeitung mit Spur | 99 | ABCD |
Grubbersaat mit Bodenbearbeitung mit Spur | 99 | BCD |
Scheiben-Drillsaat ohne Bodenbearbeitung ohne Spur | 98 | BCD |
Einzelkornsaat ohne Bodenbearbeitung mit Spur | 95 | CD |
Scheiben-Drillsaat ohne Bodenbearbeitung mit Spur | 93 | D |
Mittelwert | 100 |
Die Untersuchungen zeigen, dass auch mit „alternativen“ Säverfahren Silomaiserträge erreicht werden können, die zumeist nicht signifikant von denen der klassischen Einzelkornsaat abweichen (nur Varianten mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich im Ertrag statisisch voneinader).
Die Versuchsergebnisse verdeutlichen aber auch, dass es bei allen drei Sätechniken problematisch sein kann, die Maiskörner ordnungsgemäß direkt in verdichteten Boden, z.B. in Fahrspuren, abzulegen. Der geringere Feldaufgang in den Fahrspuren und die Bodenverdichtungen im Wurzelraum unter den Fahrspuren führten zu Ertragseinbußen zwischen 2 % (Grubbersaat) und 10 % (Einzelkornsaat).
Aus diesem Grund muss alles getan werden, um Bodenverdichtungen vor und bei der Bestellung von Mais zu vermeiden.
Bei einem hohen Fahrspuranteil (Ernte der Zwischenfrucht, Gülle- oder Gärrestausbringung) und ungünstigen Bodenverhältnissen wird es zumeist notwendig sein, vor der Saat eine Bodenlockerung vorzunehmen.
Um den Boden nicht ganzflächig bearbeiten zu müssen bietet sich hierzu die Streifenbearbeitung (Strip Tillage) als Alternative an. Die Streifenbearbeitung lässt sich mit der Gülle- bzw. Gärrestausbringung kombinieren, das Substrat wird dabei nur im Bereich der Maisreihe eingebracht.
Überall dort, wo der Boden frei von Bodenverdichtungen durch Fahrspuren ist und im Frühjahr ein garer Boden vorliegt, wird die Maisaussaat mit geeigneter Technik ohne vorhergehende Saatbettbereitung zu guten Ergebnissen führen.
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