Rückblick: Info-Tag "Automatische Grundfuttervorlage für Rinder", März 2017
Das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft veranstaltete am 22. März 2017 in Grub wieder einen Informationstag zum Thema Automatische Grundfuttervorlage für Rinder (AFS). In Vorträgen wurden von Experten und Praktikern am Vormittag der aktuelle Stand des Wissens und praktische Erfahrungen zum Thema AFS vorgestellt. Im Anschluss bestand die Möglichkeit bei den 12 teilnehmenden Firmen die neueste Technik vor Ort zu besichtigen, sich auf kurzem Wege umfassend zu informieren und mit den Experten zu diskutieren. Zudem waren die ALB, die Bauberatung und das Institut für Landtechnik und Tierhaltung mit Informationsständen vertreten, so dass die Besucher sich auch hier umfassend informieren konnten. Parallel bestand für alle Besucher die Möglichkeit, die Lehrschau in Grub zu besichtigen.
Zusammenfassung der Vorträge
Eine mögliche Lösung der Fütterungsfrage bei knappen Arbeitskräften stellt der Einsatz eines automatisierten Fütterungssystems dar. Unabhängig von einer betriebswirtschaftlichen Bewertung stellt sich die Frage, inwieweit die automatisierte Fütterung einen Einfluss auf die Pansen-Gesundheit und auf die Verdauung haben kann.
Ziel der im Rahmen einer Diplomarbeit durchgeführten Arbeit war es, herauszufinden, wie sich die Umstellung der Fütterung von einer herkömmlichen Mehrphasenfütterung auf ein automatisches Fütterungssystem auf pansenphysiologische Parameter bei den Milchkühen auswirkt.
Zu diesem Zweck wurden 4 Milchkühe des Praxisbetriebes zwei Wochen vor der zu erwartenden Fütterungsumstellung mit einem Pansensensor bestückt. Dieses Gerät misst den pH-Wert und die Temperatur im Pansen kontinuierlich in Abständen von jeweils 10 Minuten. Die Ration bestand im vorliegenden Versuch aus 43 % Gras- und Maissilage und 16 % Kraftfutter (Energiekraftfutter: Eiweißkraftfutter 50 : 50) zusammen. Durch die kontinuierlichen Messungen des Pansen-pH-Wertes sollten Aufschlüsse über die Wiederkäuergerechtheit der beiden Fütterungssysteme „Phasenfütterung“ vor der Umstellung und „automatisierte Fütterung“ im Vergleich gewonnen werden.
Bei einer kontinuierlichen Fütterung von ständig gleichbleibender Qualität und Zusammensetzung (Mischration), kommt es nur zu geringen Schwankungen des pH-Wertes, was auch in den vorliegenden Untersuchungen gefunden werden konnte. Bei mehrphasiger Fütterung hingegen werden das Vormagensystem und damit seine Mikroorganismen ständig mit sich ändernden und unterschiedlichen Rationskomponenten (Heu, Grassilage, Kraftfutter, Maissilage) konfrontiert, was durch die großen pH-Wert-Schwankungen ausgedrückt wird. Die Säureproduktion und die Säure-Neutralisation gleichen sich in diesem Fall im Vormagensystem nicht optimal aus, während bei kleinen pH-Wert-Amplituden von einer guten Stabilität der Mikroflora und insgesamt der Vormagenverdauung gesprochen werden kann.
Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Nährstoffausnützung bei Verfütterung einer Mischration infolge der geringeren „pH-Schwankungen“ besser ist als bei einer Ration mit mehrphasiger Fütterung und „großen pH-Schwankungen“. Es ist auch bekannt, dass sich die Nährstoffaufnahme der Pansenschleimhaut um das Vierfache erhöhen kann, wenn Fütterungsumstellungen oder auch Anpassungen an höhere Kraftfuttergaben langsam durchgeführt werden.
Einen weiteren zu berücksichtigenden Parameter stellt die Zeitdauer (in Minuten je Tag: min/Tag) dar, während der pH unter einer bestimmten Grenze liegt (z.B. kleiner pH 6,0). Dieser Wert sagt aus, wie lange sich der pH-Wert im eher sauren Milieu bewegt und das sollte auch bei einer guten Milchkuh nicht zu sein. Im vorliegenden Versuch zeigte im Gruppenmittel für die Kühe nach Etablierung der automatisierten Fütterung ein Anstieg des Pansen-pH-Wertes (Phasenfütterung: pH 5.56 – Umstellungsphase: pH 5.57 – Roboterfütterung: pH 5,62) im numerischen Bereich und es konnte eine deutliche Entspannung bei Betrachtung der Zeitdauer pH < 6,0 min/Tag gefunden werden: (Phasenfütterung: 284 min/Tag – Umstellungsphase: 286 min/Tag – Roboterfütterung: 197 min/Tag). Diese Ergebnisse sprechen für eine Pansen-schonendere Fütterung durch den Einsatz des Fütterungsroboters.
Weiter fanden sich eindeutige tageszeitliche Zusammenhänge zwischen einzelnen Management-Maßnahmen (Melkung, Fütterung Grund- und Kraftfutter) und dem Verlauf des Pansen-pH-Wertes. Dabei lässt sich eine Gesetzmäßigkeit erkennender pH-Wert im Pansen während der Nacht stark an, da während dieser Zeit keine Futteraufnahme stattfindet und deshalb die Anflutung des Pansens mit Säuren nur gering bzw. abnehmend ist. Mit Beginn der Fütterung/Futteraufnahme steigt auch die Säureproduktion im Vormagensystem wieder sehr rasch und der pH-Wert im Pansen beginnt zu sinken. Daraus kann abgeleitet werden, dass es besonders wichtig ist, dass die Kühe permanent zu fressen haben bzw. andauernd motiviert werden, zu Fressen. Dies kann durch ein automatisches Fütterungssystem natürlich besser bewerkstelligt werden. Auch kann davon ausgegangen werden, dass die Nährstoffausnützung einer Mischration aufgrund der kleineren pH-Schwankungen besser ist als in einer Ration mit mehrphasiger Fütterung und großen pH-Schwankungen.
Fazit für die Praxis
- Fütterungsumstellungen nur kontinuierlich und nie abrupt durchführen
- Der Futterbarren von Milchkühen darf niemals leer sein
- Kühe regelmäßig, in Abständen von 3 Stunden animieren, Futter möglichst gleicher Zusammensetzung aufzunehmen
- Regelmäßig frisches Grundfutter / Futter gleicher Zusammensetzung nachschieben, händisch oder automatisch, nach Möglichkeit auch nachts
- Automatische Fütterungssysteme können helfen, das Fütterungsmanagement zu verbessern, in jedem Fall erleichtern sie dieses
- Auch bei Einsatz von automatischen Fütterungssystemen ist eine zusätzliche, bedarfsgerechte und tierindividuelle Kraftfutterversorgung über eine Kraftfutterstation möglich bzw. auch vom Leistungsniveu der Herde abhängig
- Separate bzw. zusätzliche Kraftfuttergaben auf mehrere Teilgaben von max. 1 kg über den ganzen Tag verteilen
Dr. Johann Gasteiner
Institut für Artgemäße Tierhaltung und Tiergesundheit, Lehr- und Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein, Österreich
Die Milchviehbetriebe in Bayern sind in den letzten Jahrzehnten konstant größer geworden. Über 8.000 Betriebe haben mehr als 50, über 1.100 mehr als 100 Tiere und 64 Betriebe sogar mehr als 200 Milchkühe im Bestand. Die steigenden Bestandsgrößen benötigen nicht nur entsprechende Techniken zur Arbeitsbewältigung, sondern sind auch Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Einsatz von Automatisierungstechnik in den verschiedenen Bereichen. Dabei haben in den letzten Jahren auch „Automatische Fütterungsanlagen“ (AFS, derzeit in 146 bayerischen Betrieben) deutlich zugenommen.
In den letzten Jahren wurden bei der Technik Verbesserungen der Grundfutterzwischenlagerung sowie bei den Misch- und Verteileinrichtungen vorgenommen. Insbesondere bei den verwendeten Materialien gab es Änderungen, da die aggressive Säure der Silagen schon nach wenigen Jahren zu erhöhtem Verschleiß führte. Auch im Bereich der Software/Steuerung und der Bedienerfreundlichkeit haben die Firmen nachgebessert. Die Zusammenarbeit zwischen den Herstellern von AFS und der Berufsgenossenschaft (LSV) führte zu deutlich mehr Sicherheit bei den aktuell am Markt angebotenen Geräten.
Das Ziel, die Anlagen besser zu machen, haben auch aktuelle Forschungsprojekte an der LfL. Sie sollen helfen,
- die Erfahrungen der Landwirte mit ihren AFS zu erheben, diese gemeinsam mit dem Marktgeschehen zu dokumentieren und alle Informationen bereitzustellen,
- die Misch-, Dosier- und Austragsgenauigkeit der Anlagen zu überprüfen, Schwachstellen zu finden, so dass Hersteller diese gemeinsam mit den Landwirten beseitigen können und
- den Energiebedarf von AFS zu erfassen sowie ein Kalkulationsmodell zu deren Berechnung zu entwickeln.
Automatische Fütterungssysteme führen dazu, dass sich die Kühe länger am Fressplatz aufhalten und sich die Anwesenheit gleichmäßiger über den Tag verteilt. Am Liegeverhalten ändert sich nur die Frequenz der Liegephasen, wenn die Zahl der Fütterungen bedeutend zunimmt, da die Tiere häufiger zwischen Liege- und Fressplatz wechseln. Die Gesamtliegezeit bleibt dabei aber gleich. Über die optimale Häufigkeit der Futtervorlage- und Nachschiebevorgänge findet derzeit noch eine rege Diskussion statt.
Der Arbeitszeitaufwand für die gesamte Prozesskette der Futtervorlage schwankte in früheren Untersuchungen bei herkömmlicher Fütterungsmechanisierung je nach Rahmenbedingungen in Praxisbetrieben zwischen 4 und 10 AKh je Kuh und Jahr. In Einzelfällen liegen die Werte noch deutlich darüber.
Modellkalkulationen für Arbeiten zum Befüllen von Vorratsbehältern (Automatisierungsstufe II) sowie der vollautomatischen Futtervorlage (Stufe III) ergaben, dass letztere mit 0,5 bis 0,8 AKh
(= Arbeitskraftstunden) je Kuh und Jahr gegenüber den Varianten mit Vorratsbehältern erwartungsgemäß am günstigsten abschneidet. Bei Mechanisierungstechnik der Stufe II ist mit einem Arbeitszeitbedarf je nach Kuhzahl, Mechanisierung und Häufigkeit des Befüllens der Vorratsbehälter von 2 bis 7 AKh/Kuh und Jahr zu rechnen. Damit ergeben sich gegenüber einer Mechanisierung mit einem Futtermischwagen Einspareffekte von 2 bis 4 AKh/Kuh und Jahr. Wird der Kuhbestand von 50 auf 200 Tiere vergrößert, halbiert sich der Arbeitszeitbedarf je Kuh und Jahr. Werden die Vorratsbehälter nur jeden zweiten Tag befüllt, sinkt der Arbeitszeitbedarf etwa um das 1,5-fache.
Je nach Ausführung ist bei automatischen Fütterungssystemen mit einem erheblichen Investitionsbedarf zu rechnen. Für drei Stallmodelle (80, 160, 240 Kühe) wurden von verschiedenen Firmen Kostenangebote eingeholt und damit der Investitionsbedarf unter vergleichbaren Rahmenbedingungen berechnet.
Die Kalkulationsergebnisse weisen für 80 Kühe einen durchschnittlichen Investitionsbedarf von etwa 172.000 € auf. Bei doppelter Kuhzahl steigt er um knapp 50.000 € an. Bei 240 Kühen beträgt er nahezu 250.000 €. Die größten Kostenblöcke entfallen mit knapp der Hälfte auf die Vorratsbehälter. Auf Misch- und/oder Verteileinrichtungen entfällt etwa ein Drittel des Investitionsbedarfs.
In den genannten Berechnungen sind die Kosten für die Futterzentrale sowie die erforderlichen Elektroanschlüsse nicht enthalten. Zur Ermittlung des Investitionsbedarfs für eine Futterhalle wurde zunächst von den Herstellern die erforderliche Fläche für ihre Anlage eingeholt. Die daraus abgeleiteten Baukosten liegen je nach Bestandsgröße bei etwa 30.000 bis 50.000 €. Dagegen können bei Neubau eines Stalles durch einen schmäleren Futtertisch Kosten in Höhe von 40.000 bis 80.000 € eingespart werden, so dass sich unterm Strich sogar ein Plus gegenüber der Variante ohne AFS und mit breitem Futtertisch ergibt.
Werden alle spezifischen Kosten für Arbeit, Energie, Wartung und Reparaturen, Zinsansatz für Technik sowie die Abschreibung zusammengezählt, ergibt sich eine jährliche Kostenbelastung je Kuh von 263 bis 144 € bei 80 bis 240 Kühen. Dies entspricht bei einer jährlichen Milchleistung von 8.000 kg/Kuh 3,3 bis 1,8 ct/kg Milch. In dieser Größenordnung liegt auch eine Mechanisierung mit einem Selbstfahrerfuttermischwagen.
Zu berücksichtigen ist, dass viele Aspekte nicht so einfach monetär zu bewerten sind, wie etwa die Auswirkungen auf das Tierverhalten, ein besserer Tierumtrieb oder die höhere Flexibilität in der Arbeitsorganisation.
Die Automatisierung von Arbeitsverfahren in der Milchviehhaltung nimmt kontinuierlich zu. Verschiedene Mechanisierungsstufen und eine große Vielfallt bei den Techniken sind für die einzelnen Verfahrensschritte am Markt erhältlich. Die Firmen haben in den letzten Jahren versucht, Schwachstellen in den Anlagen zu beseitigen. Jedoch ist auch zukünftig eine neutrale Überprüfung in bestimmten Bereichen erforderlich. Die Technik erfordert einen erheblichen Investitionsbedarf. Deshalb muss vor der Investition eine durchdachte Planung erfolgen und geeignete betriebliche Lösungen gefunden werden. Die Bestandsgröße hat einen großen Einfluss auf den Investitionsbedarf der AFS.
Dr. Bernhard Haidn und Claudia Leicher - LfL, Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Wir sind ein landwirtschaftliches Familienunternehmen aus dem Emsland mit den Schwerpunkten Kartoffelanbau und Rindermast. Die Bewirtschaftung erfolgt durch den Betriebsleiter, dessen Ehefrau die zuständig für die Buchführung und das Rechnungswesen ist, einem Mitarbeiter für die Innen- und Außenwirtschaft und einigen Saisonarbeitskräften, die stunden- bzw. tageweise auf dem Betrieb tätig sind.
Der Betrieb hat eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 165 ha, von denen ca. 110 ha gepachtet sind. Angebaut werden 95 ha Kartoffeln (Pommes, Chips, Pflanz- und Speisekartoffeln). 58 ha Silo- und Körnermais, 5 ha Winterroggen und 7 ha Weide. Des Weiteren sind ca. 250 Mastbullenplätze und 35 weibliche Mastrinder auf dem Betrieb vorhanden. Die Vermarktung der Speisekartoffeln und der weiblichen Mastrinder geschieht von uns, direkt zum Endverbraucher.
Im Jahr 2012 haben wir uns dazu entschieden, die Aufzucht der Kälber aufzugeben, um Arbeitsspitzen besser zu kompensieren. Die vorhandenen Aufzuchtplätze wurden umgebaut zu Fresser.- bzw. Bullenställen. Bei der Planung des Umbaus wurden drei Varianten angedacht. Einmal die komplette Entkernung des alten Kälberstalles inkl. der Gülleschächte um einen breiten befahrbaren Futtertisch errichten zu können. Die zweite Variante war der Abriss und Neubau. Die dritte Variante war der Umbau auf dem Grundriss der vorhandenen Ställe. Das bedeutete, dass die Gülleschächte und Mauern im Stall so erhalten werden konnten. Da die Futtertische sehr schmal sind, teilweise nur 120 cm, wurde intensiv nach Möglichkeiten der Mechanisierung für die Futtervorlage gesucht.
Wir haben uns für die dritte Variante entschieden. Gemeinsam mit der Firma Pellon wurde eine Bandfütterung den Gegebenheiten des Altgebäudes angepasst und installiert. Es ist eine halbautomatische Fütterungsanlage mit einem stationären 12 m3 Vertikalmischer. Es werden insgesamt 5 Futtertische unterschiedlicher Breite und Länge versorgt. Insgesamt sind 11 Bänder verbaut, mit einer Gesamtlänge von ca. 200 m, davon sind 150 m über den Futtertischen, der Rest sind Zufuhrbänder. Die Fertigstellung war im März 2014.
Der Mischer wird einmal täglich per Frontlader bzw. Stapler mit Mais und Stroh befüllt. Die Kraftfutterzugabe erfolgt automatisch über die Spirale direkt aus dem Kraftfuttersilo. Die einzelnen Komponenten werden über die Waage des Mischbehälters dosiert. Die Futtervorlage erfolgt dreimal täglich.
Der Arbeitszeitbedarf im Stall, für Kontrolle, Trogreinigung, Anfegen und Befüllen des Mischers, beträgt ca. 45 min/Tag. Einmal monatlich wird die Anlage von uns gewartet (abschmieren, säubern der Motoren etc.), Zeitaufwand ca. 2,5 Std. Dadurch ergibt sich ein Zeitbedarf von insgesamt 300 Stunden pro Jahr.
Die Anlage läuft seit dem Einbau problemlos. Kleine Reparaturen wurden von uns selbst durchgeführt.
Vorteile:
Optimale Nutzung vorhandener Gebäude, sehr ruhige Bullen durch dreimaliges Füttern, geringer Arbeitszeitbedarf, wenig körperliche Arbeit.
Nachteile:
Hoher Investitionsbedarf, kleine Störungen die ein Not Aus hervorrufen
Mein Name ist Klaus Beerhalter. Zum einen bin ich Steuerberater und zum anderen bewirtschafte ich einen landwirtschaftlichen Betrieb. Dieser befindet sich Westhausen-Lindorf und liegt im Ostalbkreis.
Es werden ca. 80 ha landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet. Grünland nimmt hierbei einen Anteil von 30 ha ein, auf der Restfläche wird Mais angebaut. Diese Fläche dient zur Fütterung eines ca. 250 köpfigen Tierbestandes. Hierzu zählen rund 100 Milchkühe der Rasse Holstein. Im letzten Jahr betrug die Leistung etwas mehr als 10.500 kg.
Aufgrund der Steuerberatertätigkeit und der Betriebsgröße ist Zeit das kostbarste Gut. Aus diesem Grund wird laufend versucht diese optimal zu nutzen. In den vergangen Monaten wurde dies beispielsweise durch den Einbau eines 18er Swing-Over-Melkstandes der Firma Dairymaster angestrebt. Aktuelles Ziel ist es den täglichen Arbeitsbedarf für obige Herde auf 5 AKh zu reduzieren. Der entscheidende Schritt zur Erreichung dieses Zieles war die Automatisierung der Fütterung.
Mit einer Lagerung der Silagen in Flachsilos und Zuführung über Vorratsbunker schien mir dies nicht möglich zu sein. Außerdem sollte unter keinen Umständen die Futterqualität durch das neue System leiden. Deshalb wurde die Lagerung in Hochsilos mit vollautomatischer Entnahme gewählt. Es steht ein Lager von 4.600 m³ zur Verfügung; bestehend aus 3 Hochsilos, letzteres aus 2015 mit 2.600 m³. Die Ansteuerung der Obenentnahme-Fräsen erfolgt durch den Futterroboter WP 2300 der Firma Trioliet. Dieser läuft seit dem 23.12.2015 bis auf eine Korrektur des Fahrwerkes ohne Probleme. Mit dem Zweischneckenmischer erzielt dieser meiner Meinung nach ein besseres Mischergebnis als Mitbewerber. Weiterer ausschlaggebender Punkt für den Kauf war die Stromversorgung über Stromschiene, die eine dauerhafte Betriebsbereitschaft garantiert. Da keine Zuführböden nötig sind, waren die Anschaffungskosten des Roboters bzw. der Anlage deutlich günstiger. Aus meiner Sicht dürften damit 400 GV mit obigem Zeitaufwand zu füttern sein. Anzumerken ist noch, dass seit Einbau der WP 2300 nur eine Trogsäuberung bei den Laktierenden vorgenommen wurde; Futterreste gibt es nicht mehr.