Untersuchung
Bestimmung der Herkunft des Karpfens mittels Stabilisotopen-Technik

Spiegelkarpfen

Spiegelkarpfen aus Mittelfranken

In der Lebensmittelüberwachung wird am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit die Stabilisotopenverhältnismassenspektrometrie (IRMS) zur Authentizitätsprüfung eingesetzt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es zu prüfen, ob mittels der Stabilisotopen-Technik Karpfen aus unterschiedlichen Regionen unterschieden werden können.

Regionalvermarktung und Kontrollkonzept

Verbraucherbefragungen zeigen, dass Konsumenten beim Thema Karpfen eine sehr starke Assoziation zu Heimat und Tradition haben. Der Karpfen eignet sich hervorragend zur Regionalvermarktung. Daher ist bereits der "Oberpfälzer Karpfen" als "geschützte geografische Angabe" (g.g.A.) gemäß VO (EWG) 2081/92 anerkannt. Der "Aischgründer Karpfen" und der "Fränkische Karpfen" befinden sich derzeit in der Antragsphase beim Deutschen Patent- und Markenamt. Bei der Umsetzung dieser Programme ist ein funktionierendes Kontrollkonzept von entscheidender Bedeutung. In der Lebensmittelüberwachung wird am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit die Stabilisotopenverhältnismassenspektrometrie (IRMS) zur Authentizitätsprüfung eingesetzt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es zu prüfen, ob mittels der Stabilisotopen-Technik Karpfen aus unterschiedlichen Regionen unterschieden werden können.

Untersuchung

Mehrere Karpfen aus verschiedenen Teichen wurden aus Sachsen, Franken, Oberpfalz, Tschechien und Polen bezogen. Davon war jeweils ein Karpfen ausschließlich mit Naturnahrung aufgewachsen. Neben den Karpfen wurde aus den Teichen ebenso eine Wasserprobe entnommen sowie eine Futterprobe des verfütterten Futtermittels gezogen. Untersucht werden Karpfen, Wasser und Futter mittels der Stabilisotopenverhältnismassenspektrometrie. Hierbei werden die Bioelemente Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel, sowie zusätzlich Strontium gemessen. An den genannten Proben wird mit Hilfe der Elementanalyse (ICP-MS) das Spektrum der vorhandenen Haupt- und Spurenelemente festgestellt. Neben der geografischen Herkunft werden die Produktionsbedingungen dokumentiert.

Fazit

Karpfen können aus den verschiedenen Gebieten anhand ihrer Stickstoff-, Schwefel und vor allem Strontium-Isotopenverhältnisse unterschieden werden. Das Projekt war sehr erfolgreich. Wünschenswert wären umfangreichere Untersuchungen um die Datenlage zu verbessern.