Einsatz von Ölpresskuchen für die Herstellung qualitativ hochwertiger Futtermittel zur nachhaltigen Aufzucht von Forellen
Saaten der Testkuchen: o.li. Raps, o.re. Sonnenblumenkerne, u.li. Soja, u.re. Lein
Seit über 40 Jahren strebt die Aquakultur in der Produktion von Salmoniden den Ersatz von tierischen Erzeugnissen wie Fischmehl oder -öl in Fischfuttermitteln an. Für den seit Jahren stabil wachsenden Sektor der Aquakultur ist ein Einsparen dieser Anteile in kommerziellen Futtermitteln eine große Herausforderung. Die bisherigen Anstrengungen fokussierten sich auf Ersatzprodukte wie purifizierte Pflanzenproteine oder mit Lösungsmitteln extrahierte Pflanzenmehle, die nur mit hohem energetischem Aufwand hergestellt werden können.
Presskuchen aus Ölsaaten sind ein gängiges Nebenprodukt der Speiseöl- und Biokraftstoffproduktion, die bei der Herstellung mit deutlich weniger Energie und ohne Lösungsmittel auskommen. Diese Presskuchen enthalten bedeutende Konzentrationen wertgebender Inhaltsstoffe wie Proteine, Lipide und natürliche Antioxidantien. Außerdem fallen sie in großer Menge kostengünstig an und sind in Deutschland gut verfügbar. Im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion bieten Nebenprodukte aus der Lebensmittel- und Bioenergieherstellung gerade für die Aquakultur aus ökologischen wie auch ökonomischen Gesichtspunkten ein hohes Einsatzpotenzial.
Ziel
Methode
Versuch
Ergebnis
Auch wenn die presskuchenhaltigen Versuchsfuttermittel 70 – 110 €/t günstiger waren als die Versuchsreferenz, konnten sich diese Rezepturen nicht wirtschaftlich durchsetzen. Dies resultiert aus der verlängerten Mastdauer, welche sich aus einer verringerten Futteraufnahme ergibt, gekoppelt mit einem höheren Futterquotienten.
Es wurde ein Folgeprojekt beantragt, welches den Einsatz der oben genannten Presskuchen in kommerziellen Futtermitteln vorsieht. Sowohl aus ernährungsphysiologischer als auch wirtschaftlicher Sicht sollen hierfür die Eignung von Presskuchen für den Einsatz in Forellenfuttermitteln weiter optimiert werden.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. U. Weisz*, Dr. R. Reiter, Prof. Dr. M. Rodehutscord**
Projektbearbeitung: A. Greiling, Dr. O. Tyapkova*, C. Zacherl*
Laufzeit: 2012-2015
Finanzierung: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Projektpartner:
* Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, Abteilung Verfahrensentwicklung pflanzliche Rohstoffe, Freising
** Universität Hohenheim, Institut für Nutztierwissenschaften, Fachgebiet Tierernährung
Förderkennzeichen: 2817300310