Forschungs- und Innovationsprojekt
Das Verhältnis von Stickstoff und Phosphor in bayerischen Seen und dessen Bedeutung für Planktondynamiken und das Wachstum von Renken (Nitroflex II)

Zwei Männer stehen auf einem Boot im See.

Gewässeruntersuchung auf dem See

Nährstoffe wie Phosphor (P) und Stickstoff (N) beeinflussen wesentlich Primärproduzenten in Seen. Während in den letzten Jahrzehnten der anthropogen verursachte P-Eintrag in die Gewässer sehr erfolgreich reduziert werden konnte, gelangen beträchtliche N Einträge speziell auch aus der Luft und über das Grundwasser in die Seen. Zusätzlich kann der fortschreitende Klimawandel die Nährstoffverfügbarkeit massiv beeinträchtigen. Die zunehmende Abweichung der Nährstoffzusammensetzung vom Optimal Verhältnis (Redfield Ratio) beeinträchtigt u. a. die Qualität und Menge der Fischnahrung (Zooplankton). Vermindertes Fischwachstum und sinkende Fischerträge sind die möglichen Folgen.

Zielsetzung

In Kooperation mit der LMU-München, der Fachberatung für Fischerei des Bezirkes Oberbayern und mit Unterstützung der betroffenen Fischereigenossenschaften werden Nährstoffverfügbarkeit, Nährstoffzusammensetzung und deren Auswirkungen auf das Renkenwachstum in 11 bayerischen Seen untersucht. Das Institut für Fischerei führt hierbei an ausgewählten Seen Fischbestandserhebungen und am Starnberger See ein umfangreiches Monitoringprogramm durch.

Methode

Ein Mann und eine Frau stehen in einem blauen Boot zur Beprobung vonZooplankton.

Zooplankton Beprobung am Starnberger See

Es befinden sich der Größe nach sortiert Renken auf dem Bild.

Renken unterschiedlicher Alters- und Größenklassen

Die Gonaden im Inneren einer Renke werden gezeigt.

Gonaden eines Renken-Rogners

Es sind verschiedene Mägen von Renken abgebildet.

Herauspräparierte Mägen von Renken

Ein Labor indem die Mageninhalte mittels des Zooscans überprüft werden.

Analyse von Zooplankton und Mageninhalten mittels des Zooscan (HydroptiC)

Ein Becken gefüllt mit Zooplankton aus dem Starnberger See.

Scanzelle des Zooscan, gefüllt mit Zooplankton aus dem Starnberger See

Untersuchungen

  • Renkenuntersuchung *1 (Länge, Gewicht, Alter, Gonadenentwicklung, Mageninhalt; FS, SI)
  • Hydroakustik *2 (Fischbiomasse, -abundanz)
  • Wasseranalytik *1 (C, N, P, O2, pH, Lf, °C)
  • Phytoplanktonaufkommen *1 (Abundanz, FS, Chl-a)
  • Zooplanktonaufkommen *1 (Abundanz, Biomasse, Taxa)
*1 Starnberger See (monatlich)
*2 Alle Seen (einmalig)

Ergebnisse

Erste Ergebnisse liegen bereits vor, können aber erst nach Abschluss der gesamten Datenaufnahme 2022 ganzheitlich analysiert und präsentiert werden.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. M. Schubert
Projektbearbeitung: S. Müller, Ch. Vogelmann, S. Härth, Dr. M. Schubert
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Laufzeit: 01.01.2020 – 31.12.2022
Projektpartner: LMU-München (Aquatische Ökologie)