Forschungs- und Innovationsprojekt
Auswirkung der Gänsesägervergrämung auf die Entwicklung der Äschenpopulationen in ausgewählten südbayerischen Fließgewässerstrecken

Ein Gänsesäger sitzt im Flussbett.

Gänsesäger können insbesondere die Bestände der Äsche stark gefährden.

Die Äschenbestände in Bayern zeigen seit Ende der 1980iger Jahre insbesondere in Südbayern dramatische Bestandseinbrüche. Häufig ist die kritische Bestandsgröße unterschritten, so dass eine Bestandserholung durch Eigenreproduktion nicht mehr möglich ist bzw. eine Gefahr der genetischen Verarmung besteht. Die Ursachen hierfür sind u. a. im Fraßdruck des Gänsesägers zu sehen.

Zielsetzungen

Ziel der Untersuchungen ist es, an ausgewählten Pilotstrecken in Oberbayern und Schwaben geeignete Managementmaßnahmen zum Schutz bzw. zur Wiederherstellung selbsterhaltender Äschenpopulationen zu erarbeiten. Hierzu soll die Entwicklung von Äschenpopulation, Begleitfischfauna und Gänsesägerbestand an Gewässerstrecken mit und ohne letale Vergrämung nach standardisierten Methoden und in regelmäßigen Abständen erhoben werden. Ziel ist nicht eine flächendeckende Bejagung des Gänsesägers bzw. eine Reduktion des bayerischen Gänsesägerbestandes.

Methode

Die Auswahl der Gewässerstrecken erfolgt u. a. nach folgenden Kriterien:
  • Hinsichtlich Gewässerstruktur und Beeinträchtigungen vergleichbare Vergräm- und Referenzstrecke in einer räumlichen Nähe von nicht weniger als 4 km.
  • Gute Reproduktionsmöglichkeiten für die Äsche gegeben.
  • Belastbare Zahlen zur Gänsesäger Präsenz generierbar und optimale Vergrämung gewähr leistbar.
  • Die Fischwanderung zwischen Vergräm- und Referenzstrecke darf nicht durch Querbauwerke behindert sein.
Die Fischbestandserhebungen (Elektrofischerei) erfolgen jeweils im Frühjahr und Herbst eines jeden Projektjahres nach standardisierten Vorgaben.
Die Vergrämung soll letal und ganzjährig, mit Ausnahme weiblicher Vögel in der Brutzeit (1. April bis 16. August) durchgeführt werden.
Die Erhebung der Gänsesägerzahlen erfolgt zeitgleich mit der Vergrämung bzw. außerhalb des Vergrämzeitraumes und an den Referenzstrecken durch Pentadenzählungen.
Der fischereifachliche Teil wird vom Institut für Fischerei in Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Fachberatungen für Fischerei bearbeitet, die ornithologischen Aspekte von der TU-München.

Ergebnis

Mit umfassenden Ergebnissen ist 2025 zu rechnen.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. M. Schubert
Projektbearbeitung: N. N.
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Laufzeit: 01.07.2020 – 30.06.2025
Projektpartner: TU-München (Wildbiologie und Wildtiermanagement), Fachberatungen für Fischerei der Bezirke Oberbayern und Schwaben
Förderkennzeichen: A/20/03