Untersuchungen zu neuen Entwicklungen der Fischzucht in Warmwasser-Kreislaufanlagen in Deutschland
Die Anzahl der in Deutschland betriebenen Kreislaufanlagen (KLA) stieg seit der Jahrtausendwende stark an, seit einigen Jahren stagniert diese Zahl jedoch weitgehend. Gegenwärtig produzieren bundesweit etwa 50 Warmwasseranlagen insgesamt ca. 2.600 t Fisch und Garnelen. Wichtigste Arten sind: Aal, Afrikanischer und Europäischer Wels, Zander, Garnelen und Tilapia.
Abbildung aus dem "Jahresbericht zur Deutschen Binnenfischerei und Binnenaquakultur 2020" (Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow). Entwicklung der Produktionsmenge (graue Säulen) sowie der Anzahl gemeldeter Warmwasseranlagen (blaue Linie) in den vergangenen Jahren nach Angaben der obersten Fischereibehörden der Bundesländer.
Warmwasseranlagen und Entwicklung der Produktionsmenge
Vorteile
- wassersparend
- weitgehend flächenunabhängig
- platzsparend
- optimierte Haltung
- jahreszeitlich unabhängig
- seuchenhygienisch günstig
Nachteile
- kapitalintensiv
- Gebäude erforderlich
- spezialisiertes Personal erforderlich
- zum Teil unsichere Leistung
- höheres Betriebsrisiko
- Fischarten häufig nicht am Markt etabliert
Produktion von Afrikanischen Welsen

Kreislaufanlage mit getauchten Festbett-Biofiltern
Foto: H. Wedekind
Produktion von tropischen Garnelen
Schlussfolgerungen
- Die technologischen Voraussetzungen für die Fischproduktion wärmeliebender Arten (z. B. Welse, Tilapia) in Warmwasser-KLA sind gegeben.
- Für den Absatz der bundesweit im Aufbau befindlichen Produktion sind angesichts derzeit geringer Marktpreise und ansteigender Importe preiswerter Aquakulturprodukte (z. B. Pangasius) umfangreiche Marketingmaßnahmen erforderlich, um eine nachhaltig wirtschaftliche Produktion zu erreichen.
- Wedekind, H. (2009): Fischzucht-Kreislaufanlagen in Kombination mit Biogaserzeugung – Möglichkeiten und Probleme. Internationale Wissenschaftstagung Biogas Science 2009, LFL Schriftenreihe Band 3: 603-607.