6. Produkttag Spargel 2013
Spargel – frisch und regional auf den Tisch!
Im Landgasthof Vogelsang in Weichering trafen sich am 31. Januar 2013 über 60 interessierte Erzeuger, der Handel und Verbandsvertreter sowie Berater zum 6. Produkttag Spargel der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, um sich über die aktuellsten Spargelthemen zu informieren und auszutauschen.
Grünspargel und seine Vorzüge: schnelle Zubereitung und vielfältige Verwendungsmöglichkeiten - aber auch die inländische Produktion und Marktentwicklung sind ein für Produzenten und Handel gleichermaßen interessantes und aktuelles Thema. Auch die Rolle von Regionalsiegeln wie „Geprüfte Qualität - Bayern“ und die speziell für Spargel zugelassenen „geschützten geographischen Angaben g.g.A.“ für Schrobenhausener und Abensberger Spargel sowie für den im Verfahren befindlichen Fränkischen Spargel wurden thematisiert.
Versuchsergebnisse zu neuen Spargelsorten, zu Innovationen bei Kulturverfahren als auch zur einphasigen mechanischen Ernte wurden vorgestellt.
Richtigen Umgang mit Kundenbeschwerden
Darüber hinaus bot der 6. Produkttag Spargel den Teilnehmern die Möglichkeit, sich mit dem richtigen Umgang mit Kundenbeschwerden auseinander zu setzen. Am Beispiel provokativ geführter Kundengespräche wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie unangenehme Gesprächssituationen einvernehmlich und bestmöglich zu lösen sind. Die Teilnehmer erhielten wertvolle Denkanstöße für den eigenen Umgang mit Kunden.
Die Kenntnis der Verbraucherwünsche ist Voraussetzung für Erzeuger und Vermarkter, um ihre Produkte optimal in den Markt zu bringen. Eine große Wertschätzung bringen die Konsumenten nachweislich regional und saisonal erzeugten Produkten entgegen. Die Kommunikation von Entwicklungen und Trends des Marktes sowie das Wissen um die Absatzbedingungen ist deshalb für alle, die den Markt beliefern, von elementarer Bedeutung. Genauso wichtig für die Produzenten sind Informationen zu Innovationen im Anbau, der Sortenwahl und der Ernte dieses edlen und für den bayerischen Gemüsebau wichtigen Gemüses.
Vorträge am 6. Spargeltag
Argumentieren
Marcus Ewald, Deutscher Meister im Debattieren (2008), brachte dem Publikum bei, was er am besten kann: Das Argumentieren. Ist Erzeugern und Händlern der Wunsch des Kunden tatsächlich bekannt? Wie werden Kritiker entwaffnet? Wie verlorengegangenes Vertrauen wieder hergestellt? Beim Umgang mit solchen Fragen ist vor allem wichtig, Verständnis zu zeigen, sofort auf den sachlichen Kern einzugehen und einfache Worte zu verwenden, so Ewald.
Fachbeitrag: Kundenorientierte Gespräche 1,3 MB
Bedeutung des Regionalsiegels
Prof. Dr. Balling ging in seinem Vortrag auf die wachsende Bedeutung des Regionalsiegels ein. Kunden verlangen zunehmend heimische Erzeugnisse, „Regio schlägt Bio bereits im Einkaufswagen“, wie Untersuchungen zeigen. Neben der Vorstellung der „Geschützen Herkunftsangaben „g.g.A/ g U“ berichtet er die Aktivitäten des „Cluster Ernährung“ und zeigt Beispiele für „Geprüfte Qualität - Bayern“. Das „Bayerische Regionalsiegel“ wurde am 29.Januar 2013 eingeführt.
Entwicklungen und Perspektiven des Marktes für Grünspargel
Franz Egerer, langjähriger Qualitätskontrolleur des Instituts für Ernährungswirtschaft und Märkte der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) präsentierte Entwicklungen und Perspektiven des Marktes für Grünspargel. Die Verkaufszahlen von Grünspargel belegen den zunehmenden Trend zu diesem vielseitig verwendbaren Gemüse. Grünspargel ist besonders bei jungen Menschen beliebt, steht für eine leichte, mediterrane Küche und muss nur im unteren Drittel der Stange geschält werden. Der Anbau kann gezielt verstärkt werden, was jedoch eine weitere Optimierung der Produktionstechnik erfordert macht.
Präsentation: Grünspargel - Ein regionales Zukunftsprodukt 1,1 MB
Überblick über Versuchsergebnisse zu neuen Kulturverfahren
Spargelexperte Joachim Ziegler vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz gab einen ausführlichen Überblick über Versuchsergebnisse zu neuen Kulturverfahren. Vorgestellt wurden verschiedene Anbausysteme, zeitlich variierte Kulturmaßnahmen und der Einfluss der Sorte und damit zusammenhängend die Pflanzdichte. Vor- und Nachteile verschiedener Bedeckungssysteme wurden erläutert. Alle Maßnahmen wurden immer im Hinblick auf deren Wirkungen auf den erzielbaren Ertrag und die Qualität des Spargels beurteilt.
Präsentation: Versuchsergebnisse Kulturverfahren 5,6 MB
Vergleich von Maschinen- und Handernte bei Spargel
Im Bereich der Anbau- und Erntetechnik wurden die Ergebnisse und Entwicklungstendenzen des von 2010-2012 durchgeführten bayerischen Forschungsprojektes zum Vergleich von Maschinen- und Handernte bei Spargel sowie zur Analyse und objektiven Beurteilung des Spargelvollernters „KIRPY“ vorgestellt. Projektbearbeiter Martin Schaser von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) präsentierte technische Entwicklungen der Erntemaschine, die wichtigsten Versuchsergebnisse, sowie mögliche Perspektiven der mechanischen Ernte.
Präsentation: Maschinelle Spargelernte 2,0 MB
Ergebnisse Landessortenversuche 2006 - 2012
Peter Strobl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Pfaffenhofen stellte die Ergebnisse des von 2006-2012 in Bayern durchgeführten Landessortenversuchs vor. Das Erfolgspotential der zwölf getesteten Sorten wurde anhand des Marktertrags, der Frühzeitigkeit und deren Qualität aufgezeigt. Diese drei Merkmale bestimmen die Wirtschaftlichkeit und damit den Erfolg einer neuen Sorte.
Fachbeitrag: Spargelsorten mit Erfolgspotential 602 KB
Weitere Informationen zu den Produkttagen Spargel und Vorführungen des Spargelvollernters "KIRPY"