Wiesenmeisterschaft 2024 – Ostallgäu
Arten- und blütenreiche Wiesen im Landkreis Ostallgäu gefunden
Die Wiesenmeisterschaft wird gemeinsam von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. veranstaltet. Insgesamt haben sich 28 Landwirtinnen und Landwirte aus dem Wettbewerbsgebiet beworben. Gesucht wurden arten- und blumenreiche Wiesen oder Weiden, deren Aufwuchs im landwirtschaftlichen Betrieb genutzt wird. Die Wiesenmeisterschaft findet 2024 bereits zum vierzehnten Mal statt – jedes Mal in einer anderen Region Bayerns. Mit dem Wettbewerb wollen die LfL und der BUND Naturschutz in Bayern e.V. die Leistungen der Landwirte, die artenreiche Wiesen erhalten und in ihrem landwirtschaftlichen Betriebskreislauf nutzen, in der Öffentlichkeit würdigen.
Faltblatt zur Wiesenmeisterschaft
Preisverleihung
Die Wiesenmeister 2024.
Foto: R. Winter
Insgesamt nahmen im Ostallgäu 28 Betriebe, darunter 16 Vollerwerbsbetriebe, am Wettbewerb teil. Bei der Hälfte der Betriebe (14) handelt es sich um Milchviehbetriebe. Sechs Betriebe halten Mutterkühe. Hinzu kommen drei Rindermastbetriebe. Fast alle Betriebe halten Tiere, für die der Aufwuchs verwendet wird. 18 Betriebe wirtschaften ökologisch.
Milchviehbetrieb Babel aus Pfronten auf dem 1. Platz
Familie Babel aus Pfronten auf "Hößles Geschön".
Foto: S. Heinz
Die prämierte rund 2,2 Hektar große Bergwiese "Hößles Geschön" der Familie Babel zeigt eine große Artenvielfalt mit über 60 Blütenpflanzen in steiler Hanglage. Die Mahd wird ab Juli mit dem handgeführten Motormäher durchgeführt. Zu den mehr als 60 auf der Fläche gefundenen Blütenpflanzen zählen Arnika, Kronenlattich, Niedrige Schwarzwurzel, Frauenmantel, Große Sterndolde, Wiesen-Flockenblume, Bach-Kratzdistel, Sumpf-Pippau, Wiesen-Storchschnabel, Witwenblume, Margerite und andere.
Die Erstplatzierten der Wiesenmeisterschaft 2024 erhielten einen Preis im Wert von 1.000 Euro, der vom Landratsamt Ostallgäu gespendet wurde.
Bunte Bergwiese von Familie Schneider auf Platz 2
"Lus" von Familie Schneider
Foto: S. Heinz
Die ausgezeichnete ungefähr 1,8 Hektar große Wiese "Lus" wird nur einmal jährlich im Juli mit viel Handarbeit gemäht und besticht durch das reiche Blütenangebot. Typische Wiesenarten sind Witwenblume, Margerite, Ährige Teufelskralle, Großer Wiesenknopf, Trollblume, Geflecktes Knabenkraut, Niedrige Schwarzwurzel, Kronenlattich, Durchblättertes Läusekraut, Berg-Hahnenfuß.
Als Preis für den 2. Platz gab es für Herrn und Frau Schneider einen Gutschein im Wert von 500 Euro für den Aufenthalt in einem Biohotel.
Max und Andrea Gschmeißner aus Trauchgau auf dem 3. Platz.
"Gaisaubichl" von Familie Gschmeißner.
Foto: S. Heinz
Die schonende Bewirtschaftung erhält auf dem sehr steilen 1,3 ha großen "Gaisaubichl" den Artenreichtum bereits seit 32 Jahren. Die Steillagen werden mit dem Motormäher gemäht. In den unterschiedlich steilen Flächen, kleinen Senken und Mulden konnten 53 Blütenpflanzen gefunden werden.
Familie Gschmeißner erhält einen Gutschein im Wert von 300 Euro für den Aufenthalt in einem Biohotel.
Von Familie Dorn wird die 1,1 ha große Weide "Eschenloh" ausgezeichnet, die mit Original-Braunvieh beweidet wird.
Michael Samenfink und Sarah Sagemann mähen die Feuchtwiese "Linderspitz" (3,2 ha) zweimal jährlich und nutzen den Aufwuchs im Winter für die Mutterkuhherde.
Die beiden Viertplatzierten erhielten jeweils einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Euro.
Ziele unserer Wiesenmeisterschaft
- Grünlandwirtschaft ist aktiver Boden- und Klimaschutz.
- Blumenbunte Wiesen sind schön und für die Vielfalt der Landschaft unverzichtbar.
- Wiesenschutz ist Gewässer- und Trinkwasserschutz.
- Wo es Blumenwiesen gibt, fühlen sich Einheimische und Feriengäste einfach wohl.
Zeitlicher Ablauf
Jury der Wiesenmeisterschaft auf der Wiese von Manfred Dorn
Foto: G. Kuhn
Wettbewerbsgebiet und Teilnahmebedingungen
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Der Wettbewerb wird unterstützt von:
- Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren
- Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V., Landesverband Bayern (AbL)
- Biokreis e.V.
- Bioland e.V.
- Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V.
- Demeter LV Bayern e.V.
- Kreisverband Imker Ostallgäu
- Landratsamt Ostallgäu
- Landschaftspflegeverband Ostallgäu e.V.
- Naturland e.V
- Öko-Modellregion Ostallgäu
- Öko-Modellregion Günztal
- Regierung von Schwaben
- Stiftung Kulturlandschaft Günztal
Kontakt
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau, Dr. Sabine Heinz
Lange Point 12, 85354 Freising
Tel.: 08161 8640-5825
Fax: 08161 8640-5555
E-Mail: Wiesenmeisterschaft@LfL.bayern.de
Internet: www.LfL.bayern.de
BUND Naturschutz, Landesfachgeschäftsstelle
Annemarie Räder
Tel.: 089 54830114
Fax: 0911 869568
E-Mail: Annemarie.raeder@bund-naturschutz.de
Internet: www.bund-naturschutz.de/landwirtschaft/wiesenmeisterschaft
Vegetation und Pflanzendiversität
Wiesenmeisterschaft Bayern
Ziel des Wettbewerbs von LfL und BUND Naturschutz in Bayern e.V. ist, die Bedeutung von artenreichem Grünland und die Leistung der Landwirte zum Erhalt solcher Flächen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Ausgezeichnet werden Landwirte, die artenreiche Wiesen oder Weiden mit dem passenden Nutzungskonzept erfolgreich in Ihren Betrieb integrieren. Mehr
Vegetation und Pflanzendiversität
Artenreiches Grünland
Mit einem Maximum von 89 Pflanzenarten auf einem Quadratmeter gehört extensives Grünland zu den artenreichsten Biotopen im weltweiten Vergleich. Das Landschaftsbild wird durch den Anteil und die Ausprägung des Grünlandes wesentlich geprägt und zahlreiche Pflanzen- und Tierarten finden dort ihren Lebensraum. Der Landwirtschaft kommt hier eine Schlüsselrolle zum Erhalt artenreichen Grünlandes zu. Mehr
Ackerwildkraut-Wettbewerb
Wir sind dafür verantwortlich, die Pflanzenarten weiter zu erhalten, für die wir durch unsere Landwirtschaft erst den passenden Lebensraum geschaffen haben: unsere Ackerwildkräuter. Durch die intensive Landwirtschaft geht ihre Vielfalt in den letzten Jahren immer stärker zurück und viele gehören inzwischen zu den seltenen und gefährdeten Pflanzenarten.
Sollten Ihnen zwischen Ihren Getreidepflanzen bunte Blüten oder wenig bekannte unscheinbare Pflänzchen aufgefallen sein, dann sind Sie beim Ackerwildkraut-Wettbewerb richtig. Mehr Vielfalt auf Äckern wird jetzt nämlich honoriert. Nichts wie mitmachen und attraktive Preise gewinnen!
Mehr