Wiesenmeisterschaft 2021: Ökomodellregion Mühldorfer Land
Arten- und blütenreiche Wiesen in der Öko-Modellregion Mühldorfer Land
Die Wiesenmeisterschaft wird gemeinsam von der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. veranstaltet - in Mühldorf in Zusammenarbeit mit der Ökomodellregion Mühldorfer Land. Insgesamt haben 27 Landwirte aus dem Landkreis Mühldorf am Inn mit ihren arten- und blumenreichen Wiesen und Weiden teilgenommen. Teilnahmevoraussetzung der Wiesenmeisterschaft ist, dass der Aufwuchs im landwirtschaftlichen Betrieb genutzt wird. Die Wiesenmeisterschaft fand 2021 bereits zum elften Mal statt - jedes Mal in einer anderen Region Bayerns. Mit dem Wettbewerb wollen die LfL und der BUND Naturschutz in Bayern e.V. die Leistungen der Landwirte, die artenreiche Wiesen erhalten und in ihrem landwirtschaftlichen Betriebskreislauf nutzen, in der Öffentlichkeit würdigen.
Wiesenmeister 2021
Alle 27 Wiesen wurden zunächst nach einem Punktesystem für Artenvielfalt, Kulturlandschaftswert und nach landwirtschaftlichen Kriterien wie Futterertrag und landwirtschaftliches Nutzungskonzept bewertet. Eine Fachjury mit Expertinnen und Experten aus Naturschutz und Landwirtschaft traf dann bei einer Rundfahrt im Juni die Entscheidung über die sechs besten Betriebe. Die drei ersten Preisträger sind in diesem Jahr alles Vollerwerbsbetriebe.
„Eigentlich gibt es nur Gewinner“, stellten die Veranstalter gemeinsam fest, „denn die Unterschiede zwischen den Preiskategorien sind gering und alle beteiligten Landwirtefamilien tragen zur Naturschönheit und Erhaltung der Artenvielfalt in ihrem Landkreis bei.“
Sieger mit Milchvieh- und Bullenmast im Vollerwerb
Den ersten Preis, einen Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel , erhielt der Milchvieh- und Bullenmast Betrieb von Georg Kurz, aus Hungeröd bei Neumarkt - Sankt Veit. Der Vollerwerbsbetrieb bewirtschaftet neben der Siegerwiese noch viele weitere extensive Grün-landflächen. Die artenreiche Glatthaferwiese, die meist erst Mitte Juli gemäht wird, ist im Frühsommer komplett mit einem bunten Teppich an Wiesenblumen, von den violet-ten –Glocken und Wiesenflockenblumen, über die Wiesen-Margerite bis zu Wiesenbocksbart überzogen. Sogar ein kleiner Bestand der Trollblumen wurde erhalten. Der Aufwuchs wird vollständig zur Fütterung des Tierbestands verwendet.
Margeriten und Wiesen-Pippau
Zweiter Preis für einen Mutterkuhbetieb mit Direktvermarktung
Als zweite Preisträger wurden Josefine und Matthias Reißaus, aus Oberneukirchen mit einem Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel ausgezeichnet. Der Mutterkuhbetrieb mit der Rasse Murnau-Werdenfelser hält auch Wasserbüffel. Die Siegerweide, eine seggenreiche Nasswiese mit (Bach-)Hochstaudenflur beeindruckte durch die vollständig ausgeprägte Pflanzengesellschaft mit u.a. Wiesenknöterich, Mädesüß, Bachnelkenwurz, Knöllchen-Steinbrech, oder Kleinem Baldrian. Der Naturland-Betrieb hat auch eine Direktvermarktung des Rindfleisches am Hof aufgebaut.
Dritter Preis für Wiesenmahd per Hand
Dritter Preisträger wurde Sebastian Sonner aus Reichertsheim. Er erhält Geldgutscheine, bereitgestellt von der UNB am Landratsamt und dem Kreisverband der Imker. Der Milchviehbetrieb mit Biogasanlage im Vollerwerb bewirtschaftet eine Wiese am Steilhang, die nur mit sorgfältiger Handarbeit bewirtschaftet werden kann. Ohne die landwirtschaftliche Nutzung würde diese rechts und links der Straße liegende Wiesenlandschaft schon verbuscht sein. So haben Frauenmantel, Glockenblume, der Wiesen-Pippau, Wilde Möhre, Witwenblume, Wiesen-Platterbse und viele andere Wiesenblumen eine dauerhafte Heimat.
Weitere Preise
Auf dem vierten, fünften und sechsten Platz durften sich die Betriebe von Franz Wieser aus Kirchdorf, Johann und Roswitha Zott, aus Maitenbeth und Georg Hans aus Obertaufkirchen über einen Obstbaum freuen. Bereitgestellt wurden die Preise vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege.
Allen Teilnehmern wurde ein Preis übereicht, denn 20 Verbände und Organisationen haben den Wettbewerb bekannt gemacht und mit vielfältigen Geld-, Sach- und Buchpreisen unterstützt.
Neben den gespendeten Preisen erhalten alle Teilnehmer auch eine Urkunde, ein Poster mit Fotos aller Teilnehmer sowie ein Foto und eine Artenliste ihrer Wiese.
Wiesenknopf, Knöterich und Pippau
Wiesenmeisterschafts Jury 2021
Wiesenraute auf der Moorwiese
Stephan Sedlmayer, Präsident der LfL
Ziele unserer Wiesenmeisterschaft
Traditionell bewirtschaftete, ein- bis dreischürige Wiesen zeichnen sich durch Blütenreichtum und Artenvielfalt aus.
Wiesen sind wahre Multitalente
- Grünlandwirtschaft ist aktiver Boden- und Klimaschutz.
- Blumenbunte Wiesen sind schön und für die Vielfalt der Landschaft unverzichtbar
- Wiesenschutz ist Gewässer- und Trinkwasserschutz.
- Wo es Blumenwiesen gibt, fühlen sich Einheimische und Feriengäste einfach wohl.
Das Faltblatt zur Wiesenmeisterschaft
Wettbewerbsgebiet und Teilnahmebedingungen
Landwirtschaftliche Betriebe (Haupt-, Zu-, Nebenerwerb) mit Grünland im Landkreis Mühldorf; ausgeschlossen sind Ausgleichsflächen sowie Flächen im Besitz des BN. Die Wiese sollte blüten- und artenreich und mindestens 0,5 Hektar groß sein. Der Aufwuchs soll im landwirtschaftlichen Betrieb genutzt werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, die ersten 20 Anmeldungen werden in jedem Fall berücksichtigt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Kontakt
Bei Fragen zur Wiesenmeisterschaft erreichen Sie uns unter:
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, Dr. Sabine Heinz
Lange Point 12, 85354 Freising
Tel.: 08161 8640-5825
Fax: 08161 8640-5799
E-Mail: Wiesenmeisterschaft@LfL.bayern.de
Internet:
BUND Naturschutz, Landesfachgeschäftsstelle
Marion Ruppaner, Landwirtschaftsreferentin
Tel.: 0911 81 87 8-20
Fax: 0911 86 95 68
E-Mail: Marion.Ruppaner@Bund-Naturschutz.de
Internet:
Die Wiesenmeisterschaft beim BUND Naturschutz mit Fotos und Berichten über die bisherigen Wiesenmeisterschaften:
Wiesenmeisterschaft
In Zusammenarbeit mit der Öko-Modellregion Mühldorfer Land
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