Wehrhecken
Bis ins Spätmittelalter wurden bei uns auf Erdwällen Hainbuchen verflochten (Gebück) und Dornensträucher zwischengepflanzt (Gedörn). Diese Hecken dienten als Landwehr zum Schutz und zur Verteidigung von ländlichen Siedlungsgebieten, freien Reichsstädten sowie als Markierung von Territorien. Von Wehrhecken bei den Nerviern im heutigen Belgien berichtete schon Julius Caesar.
Lebende Zäune
Zur Zeit der Dreifelderwirtschaft waren die Teile Winterfeld, Sommerfeld und Brache eingezäunt oder mit Gehölzen eingehegt, um Weidevieh von den bestellten Flächen fernzuhalten. Auch die Triebwege zu den siedlungsfernen Weide- und Waldweideflächen waren deshalb mit dichten Dornenhecken umgrenzt. Erst nach der Ernte durfte das Vieh, im Gegensatz zur ganzjährig beweideten Brache, auf diese Flächen. Ein weiteres Beispiel eines lebenden Zaunes ist der Baumhag im bayerischen Alpenvorland, der im Weideland die Grundstücksgrenze dauerhaft zäunte und sichtbar machte. In Hof- bzw. Dorfnähe ersetzten Hecken meist die arbeitsaufwendigen, aus Holz gearbeiteten, schnell verwitternden Hanichel-, Schräg- und Steckzäune.
Viele dieser Hecken wurden zu lebenden Flechtzäunen verarbeitet und Schnittgut dichtete Lücken ab. Durch seitlichen Viehverbiss und Schnitt entstanden schmale, dauerhafte und lebende Zäune.
Als die Bevölkerung nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder zunahm, kontrollierten meist adlige Grundherren, Kirche und freie Reichsstädte die Waldnutzung mit dem inzwischen immer wichtigeren und teureren Rohstoff Holz. Als Ausgleich für verbotene bzw. zu teure Waldnutzung wurden herrschaftliche Anordnungen zur Pflanzung von Hecken erlassen. Die Holzvorräte der Hecken entwickelten sich zu einem wichtigen Bestandteil landwirtschaftlicher Betriebe. Dabei wurde der gesamte Grundbesitz eingehegt. Diese Entwicklung hatte um 1800 ihren Höhepunkt.
Holznutzung
Hecken und Feldgehölze dienten auch der Werkholzgewinnung. Landwirte verwendeten den 3- bis 5-jährigen Durchtrieb nach Stocksetzung von Ahorn, Haselnuss, Esche oder Hainbuche für landwirtschaftliche Werkzeuge wie z.B. Holzrechen, Mistgabel und Schaufel. Je nach Bewirtschaftungsweise gewann man auch Bauholz, Brennholz, Stangenholz, Holz zum Flechten und Laubfutter.
Gewinnung von Wildfrüchten
Neben den genannten Funktionen als Zaun und Holzlieferant war die Sammlung von Wildfrüchten wie Schlehen, Haselnüssen, Hagebutten, Brombeeren und Holunderbeeren als Ergänzung der Nahrungsmittel oder für die Hausapotheke üblich. Auf gehölzfreien Säumen wurde die Vegetation für Beweidung, Frischfutter- und Heugewinnung genutzt.
Auflösung von Feldgemeinschaften ab dem 16. Jahrhundert
Unterdessen hatte um das 16. Jahrhundert die Idee englischer Landlords, ihre Besitzungen aus der hinderlichen Feldgemeinschaft mit den Bauern zu lösen, um Flächenzusammenlegungen durchführen zu können, Nachahmer gefunden. Dies wurde nach und nach auch im zum Königreich Dänemark gehörenden Holstein, in Bremen und im Allgäu umgesetzt. In den übrigen deutschen Gebieten wurden 200 Jahre später unter napoleonischer Besatzung ebenfalls die hinderlichen Feldgemeinschaften aufgelöst und die persönliche Freiheit der Bauern per Gesetz hergestellt. Zuerst im Rheinland 1804, nach Schleswig Holstein und Preußen dann auch in Bayern 1808.
Bayerisches Bereinigungsgesetz von 1868
1886 erließ Bayern das erste Bereinigungsgesetz. Aber erst in den 30ern des 20. Jahrhunderts, vor allem aber nach 1954 begann systematisch die Flurneuordnung, um die Flächen zu erschließen, die Bewirtschaftung zu erleichtern und die Erträge zu steigern. Im Rahmen der Zusammenlegungen wurde vor allem begradigt, drainiert und gerodet sowie Säume entfernt, bis die Felder maschinengerecht zu bewirtschaften waren.
Rückgang extensiver Nutzungsarten
Zu diesem Zeitpunkt verloren verschiedene extensive Nutzungsarten wie Streuobstbau und Schafhutung ihre Bedeutung oder wurden, wie die Wanderschäferei, aus wirtschaftlichen Gründen ganz aufgegeben. Besonders für die Tierarten der Lebensräume Hecken, Gebüsche, Säume, Streuobstbestände (beispielsweise Ortolan, Goldammer, Dorngrasmücke und Neuntöter) und der Feucht- und Trockengebiete (beispielsweise Braunkehlchen, Schwarzkehlchen und Weißstorch) führte dies zu einem Verlust ihrer Lebensräume und einem Artenrückgang.
Sukzession auf künstlichen Geländestrukturen
Menschen legten Grenzraine, Ackerterrassen, Ackerböschungen, Lesesteinriegel, Gräben und Hohlwege an. Zu steile Bereiche, felsiger Boden oder ungünstige Geländeformen waren und sind meist der Grund für eine Nutzungsaufgabe. In unseren Breiten besiedeln Gehölze, außer Sonderstandorte wie Hochmoore, diese ungenutzten Geländestrukturen sehr schnell.
Häufigkeit und Art der Geländestrukturen wechseln mit der Geländeform und der Bodengüte: Sie nehmen zu den Mittelgebirgslagen hin an Anzahl, Größe und Vielfalt zu. Finden sich in der Ebene meist Raine, entstehen im Hügelland durch die Bewirtschaftung Ackerterrassen, die durch Ranken und Böschungen gegliedert sind.
Auf steinigem oder felsigem Untergrund kommen Steinriegel, Lesesteinhaufen und Steinmauern als Strukturen dazu, die bei fehlender Pflege nach und nach ebenfalls von Gehölzen besiedelt werden.
Sukzession auf natürlichen Geländestrukturen und auf für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung ungeeigneten Standorten
Weiterhin gibt es natürlich entstandene, z. B. durch die Gestaltungskraft des Wassers modellierte Geländestrukturen wie Hoch- und Niederterrassen, Uferböschungen, Flutmulden und Altwässer in Flussauen oder Quellhorizonte in Hangbereichen. Andere, wie kleine Felsformationen, Knocks und Dolinen im Jura sind geologischen Ursprungs. Auch sind viele steile oder unzugängliche Flächen nur schwer oder gar nicht landwirtschaftlich zu bewirtschaften, ebenso feuchte, nährstoffarme oder trockene Böden.
Nährstoffarme Basaltböden, lange Winter mit viel Schnee oder hohe Niederschläge machen beispielsweise in der Hoch-Rhön die landwirtschaftliche Bewirtschaftung auf bestimmten Flächen unmöglich. Eine Ansiedlung der Gehölze auf diesen Flächen erfolgt aus den natürlichen Wuchsgebieten heraus auf unterschiedliche Weise. Arten wie Ahorn, Birke, Pappel und Weide lassen ihre Samen vom Wind verbreiten. Vögel verbreiten Eberesche, Vogel-Kirsche, Schlehe und alle Arten mit Beerenfrüchten. Krähenvögel und Eichhörnchen wiederum verstecken Eicheln, Hasel- und Walnüsse als Wintervorrat im Boden. Ein Teil davon keimt dann im Frühjahr.
Hecken
Hecken sind linienförmige, durchgehend mit Bäumen und Sträuchern – oder nur mit Sträuchern bewachsene, 2 bis 15 Meter breite Gehölzstreifen in der Landschaft. Sie werden oft als gespiegelter Waldrand bezeichnet.
Halboffene Landschaft im Mai
Die Artenzusammensetzung ist vom Potenzial des Naturraumes und den jeweiligen Standortvoraussetzungen abhängig. Diese wechseln je nach Untergrund, Klima, Bodenfeuchte und Höhenlage. Wärmeliebende Gehölzarten wie Trauben-Eiche, Vogel-Kirsche, Wild-Birne, Hunds-Rose und Wolliger Schneeball wachsen ab einer bestimmten Höhenlage nicht mehr. Es gibt unter den Gehölzen kalkliebende (Wolliger Schneeball, Gemeines Pfaffenhütchen) und kalkmeidende Arten (Echter Faulbaum, Färber-Ginster) sowie Generalisten (Eichen, Pappeln oder Gewöhnliche Hasel), die ein großes Spektrum an Bodentypen besiedeln können. Neben Trockenheit vertragenden Arten (Schlehe, Mehlbeere und Färber-Ginster) gibt es Spezialisten für Feuchtstandorte (Gewöhnlicher Schneeball, Trauben-Kirsche und Weiden).
Die Wuchsform von Hecken lässt sich in verschiedene Typen unterteilen:
Strauchhecke mit dominierender Schlehe
Strauchhecken
Die Strauchhecke setzt sich nur aus Sträuchern zusammen. Ihre Höhe ist abhängig von den Straucharten. Die meisten heimischen Wildsträucher bleiben unter 5 Meter, Weißdorn, Schwarzer Holunder und Gewöhnliche Hasel können Höhen bis 8 Meter erreichen. Das Fehlen von Bäumen wird durch regelmäßig durchgeführte Stocksetzung erreicht. Wenn die Pflege unterbleibt, können sich durch Vögel oder Wind verbreitete Baumsamen ansiedeln und die Strauchhecke entwickelt sich über eine gemischte Hecke zur Baumhecke.
Gemischte Hecke
Gemischte Hecke
In der Gemischten Hecke wachsen neben Sträuchern auch Bäume. Im Gegensatz zur Baumhecke ist ihr Anteil aber noch gering. Der Heckentyp ist als Übergangsstadium in der Bestandsentwicklung zu sehen und würde sich ohne Nutzungs- oder Pflegeeingriffe zur Baumhecke weiterentwickeln.
Baumhecke als Hag
Baumhecke
Bei der Baumhecke überwiegen die Bäume und bilden einen durchgehenden Kronenschluss. Baumhecken können als Hage sehr schmale Streifen bilden, aber bei entsprechendem Platzangebot auch zu breiten waldartigen Beständen heranwachsen
Pflegemaßnahme einer Flurneuordnungshecke
Flurneuordnungshecke
Flurneuordnungshecken sind meist in Nord-Süd-Richtung angepflanzte Hecken mit wichtiger Funktion für den Boden- und Windschutz. Durch ihre den modernen Feldgrößen angepasste Länge, gerade Form und gleichförmige Gehölzverteilung ist ihre Entstehung als Pflanzmaßnahme im Rahmen der Flurneuordnung leicht zu erkennen. Die Hecken wurden in der Regel mit einem sehr hohen Anteil an schnellwüchsigen Baumarten gepflanzt, um einen schnellen Höhenwuchs zu erreichen. Unterbleiben Pflegemaßnahmen, entwickelt sich die Hecke schnell in die Höhe und Breite. In manchen Gegenden sind diese Hecken die einzigen Gehölzstrukturen und daher wichtig für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild.
Natürlich entstandene Feldgehölze
Feldgehölze
Feldgehölze sind flächige Gehölzstrukturen in der Landschaft, die mit Bäumen und Sträuchern – oder als Gebüsch nur mit Sträuchern bewachsen sind. Sie entstehen dort, wo der Flächenzuschnitt eine Bewirtschaftungserschwernis darstellt und unrentable Flächen nicht mehr bewirtschaftet werden. Auf offenen Böden entwickeln sich zuerst Pioniergesellschaften. Feldgehölze zeigen, wenn durch Sukzession entstanden, den Artenreichtum der natürlichen potenziellen Vegetation des Gebietes und weisen meist eine vielfältige Krautschicht und einen gut strukturierten, artenreichen Strauchsaum auf.
Säume der Vielfalt
Säume der Vielfalt - artenreicher Wiesenrain
Säume entwickeln sich oft entlang von Gehölzstrukturen oder auf ungenutzten Grenzstrukturen. So lange sie mit krautigen Pflanzen bewachsen sind und vereinzelte Gehölze darauf wachsen, spricht man, je nach angrenzender Nutzung, von Weg-, Feld- und Wiesenrainen oder einfach von Grenzrainen. Säume können sich auch auf Ranken und Geländeböschungen ausbilden. Je nach angrenzender Nutzung und Wasserversorgung schwankt der Bewuchs zwischen den häufigen artenarmen Ruderalfluren nährstoffreicher Standorte und den seltenen artenreichen Halbtrockenrasen. Wird nicht beweidet oder gemäht, stellt sich mit der Zeit Gehölzbewuchs ein.
Sonnenexponierte Säume mit angrenzendem Grünland
Sonnenexponierte Säume mit angrenzendem Grünland wie im Jura und anderen trockenen Gebieten zeigen eher die Arten der Halbtrocken- oder Magerrasen wie Odermennig, Dost, Echtes Labkraut mit Grasarten wie Fiederzwenke. Auf nährstoffärmeren, aber noch trockenen Standorten wachsen Arten wie Wiesensalbei, Johanniskraut, Weißes Labkraut mit einer je nach Standort wechselnden Anzahl an Grasarten. Auf den schattigeren Standorten behaupten sich weniger anspruchsvolle Arten wie Wiesen-Witwenblume und Spitz-Wegerich.
Säume mit angrenzenden Feldern
Wenn Felder angrenzen, zeigt der Saum den Nährstoffreichtum an. Arten wie Beifuß, Rainfarn, Wiesen-Kerbel, Knaulgras sowie Brennnessel besiedeln den Saum. Wenn diese Bereiche mitgedüngt werden, verschwinden viele Pflanzenarten und es bilden sich in kürzester Zeit nitrophile Säume mit der alles dominierenden Brennnessel als Stickstoffzeiger.
Krautsäume entlang von Hecken und anderen Gehölzstrukturen
Krautsäume finden sich auch entlang von Hecken und anderen Gehölzstrukturen. Die Artenzusammensetzung ist von der Nährstoffzufuhr, Licht, Bodenfeuchtigkeit und der angrenzenden Nutzung abhängig. Ein ausreichend breiter, blütenreicher Saum trägt besonders für Insekten zur Steigerung der Lebensraumqualität bei.
Pufferfunktion gegen Stoffeinträge und Erosionssutz für den Boden
Gewässerrandstreifen als Puffer gegen Stoffeinträge
Gehölzstrukturen und Säume verhindern Einträge von Dünge- und Spritzmitteln auf angrenzende Flächen. Diese wertvollen Strukturen schützen besonders Gewässer vor Eintrag von Boden und Nährstoffen. Sie tragen zur Verbesserung der Gewässerqualität und Förderung der Artenvielfalt bei. Hecken und Feldgehölze mit ihren Säumen schützen den Boden vor Wasser- und Winderosion. Die Wurzeln festigen Hang- und Uferbereiche und verhindern bzw. verringern die Bodenerosion. Gehölzstrukturen bremsen außerdem die Windgeschwindigkeit und verringern den Abtrag von Boden.
Vernetzung von Lebensräumen
Strukturreiche Hecken verbinden Lebensräume
Tier- und Pflanzenarten nutzen diese Lebensräume und verbreiten sich auf den Verbundstrukturen. Lichtholzarten der offenen Landschaft wie Wildrosen, Weiden, Gewöhnlicher Liguster, Schlehe, Wolliger Schneeball und Schwarzer Holunder sind auf Bereiche außerhalb des Waldes angewiesen. Ebenso alle von ihnen lebenden Tierarten. Insekten, deren Larven vor allem auf Blütenpflanzen und Gräsern der artenreichen Wiese leben, unter ihnen eine große Anzahl Tagfalter und die meisten Heuschreckenarten, sind von diesen Standorten abhängig. Je abwechslungsreicher diese Lebensräume sind, desto größer ist ihre Bedeutung für den Biotopverbund.
Lebensraum für Pflanzen und Tiere
Weißdorn als Nahrungsquelle
Durch ihre vielfältige Struktur bieten Hecken und Feldgehölze mit ihren Säumen zahlreichen Insekten auf engstem Raum ein hervorragendes Nahrungs- und Nistplatzhabitat. Nach der ersten großen Blüte von Raps, Obst und Löwenzahn im Frühjahr gewährleisten Arten wie Wildrosen, Roter Hartriegel, Echter Faulbaum, Weißdorn, Linden und Efeu ein ausreichendes Nahrungsangebot für Bienen. Stehendes, besonntes Totholz, Pflanzenstängel, Lesesteinhaufen und offene Bodenstellen bieten der Wildbienenfauna unterschiedlichste Nistplätze.
Der Igel als gern gesehener Heckenbewohner, Foto: Juliane Warger
Intakte Hecken und Feldgehölze
Ein ausreichend breiter, blütenreicher Saum trägt zusätzlich zur Steigerung der Lebensraumqualität bei. Intakte Hecken und Feldgehölze sind Nahrungs-, Brut- bzw. Aufzuchtplatz, Deckung und Winterquartier für Tiere. Sie besitzen eine hohe Strukturvielfalt, die von einer Baumschicht mit den Stammräumen über die unterschiedlich hohe Strauchschicht bis hin zur Bodenschicht mit ihrer Kraut- und Streuschicht reicht. Kleinstrukturen wie Steinhaufen oder Trockensteinmauern und Alt- bzw. Totholz ergänzen diese Strukturvielfalt. Sie bilden mit allen von und an ihnen lebenden Tiergruppen ganze Lebensgemeinschaften.
Früchte des Gewöhnlichen Schneeballs
Die Besiedlung der Hecken richtet sich nach den verschiedenen Ansprüchen der Arten.
Nicht nur dornige Sträucher, sondern auch eine raue Eichenborke und eine strukturreiche Krautschicht können Unterschlupf und Nistplatz bieten. Mit ihrem Angebot an Früchten, das mit der Kirschreife im Juli beginnt und im Oktober oder erst nach einigen Frösten mit den Schlehen endet sind die heimischen Wildgehölze unentbehrlich für die Ernährung der Vogelwelt. Sehr lange bleiben in manchen Jahren die Beeren des Kreuzdorns und des Gewöhnlichen Schneeballes am Strauch. Eine Besonderheit sind die schwarzen Beeren des Efeus, die nach der Blüte im Oktober unreif überwintern und im Frühling reifen. Sie sind eine willkommene Nahrung für einige Vogelarten, bei Schlechtwetter auch für Insektenfresser wie Gartenrotschwanz, Mönchsgrasmücke und Rotkehlchen.
Bedeutung für das Landschaftsbild und die Erholung
Die Strukturen prägen zu jeder Jahreszeit das Landschaftsbild.
Natürliche Strukturen prägen und gliedern das Landschaftsbild und steigern den Erholungswert. Die Unterteilung mit Bäumen, Sträuchern, Obstgärten, Hecken, Feldgehölzen und vielfältigen Säumen macht eine Landschaft erst erlebenswert. Diese Strukturen sind wichtige Bestandteile von Erholungslandschaften. Intensiv bewirtschaftete, strukturlose Gebiete wirken unattraktiv und sind für Naherholung und Urlaub ungeeignet.
Wechselwirkungen
Die Hecke ist ein eigenes Ökosystem mit positiven Auswirkungen weit in die Wirtschaftsflächen hinein. Viele Tierarten nutzen diese Struktur als Brut-, Ansitz- und Rückzugsmöglichkeit. Hier, aber auch in der angrenzenden Kulturlandschaft, finden sie ihre Nahrung.
Der Neuntöter, ein typischer Heckenbewohner. Foto: Jens Voss
Als typischer Vogel der halboffenen, heckenreichen Landschaft ist der Neuntöter ein gutes Beispiel. Er findet die Nahrung sowohl in der Hecke, als auch im Umkreis von ca. 75 m in der angrenzenden Flur. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, die er gerne als Vorrat auf Dornen aufspießt. Der Neuntöter nistet vor allem in den dornigen Sträuchern der mittelhohen Strauchschicht wie Schlehe, Weißdorn und Heckenrose. Hohe Sträucher nutzt er als Ansitzwarte und zur Revierbeobachtung.