Hainbuche – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze
Hainbuche Carpinus betulus
Weitere Namen: Weißbuche, Hagebuche
Die Hainbuche gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae), ist in Europa allgemein und häufig verbreitet und bis in eine Höhe von ca. 900m NHN anzutreffen. Als anspruchsloses, schnellwachsendes Gehölz verträgt sie Sonne und Schatten, lockere bis dichte, mäßig trockene bis feuchte Böden, aber keine sauren Sand- oder Moorstandorte. Das Gehölz kommt in Eichen-Hainbuchenwäldern, in Laubmischwäldern, Gebüschen, Feldgehölzen und Hecken vor. Der Baum zweiter Ordnung wird bis zu 20 m hoch und wächst manchmal mehrstämmig.
Knospen
Die vielschuppigen Knospen der Hainbuche sind spindelig zugespitzt, lichtseits braun und schattenseits grünlich gefärbt. Die Knospenschuppen sind mattglänzend und fast kahl.
Blüten
Die Hainbuche blüht meist ab Mai kurz vor oder mit ihrem Laubaustrieb. Die männlichen, bis zu 10 cm langen und gelben Kätzchen hängen seitlich an den Zweigen herab. Die weiblichen, kleineren und unauffälligen grünen Kätzchen erscheinen am Ende junger Triebe.
Früchte
Die Früchte des Baumes reifen in Büscheln als Nüsschen an einem dreilappigen Hochblatt im Oktober heran und haften lange am Zweig. Sie werden durch den Wind weit verbreitet.
Blätter
Die Blätter der Hainbuche sind wechselständig, länglich bis eiförmig und der Blattrand ist gesägt. Sie werden 5-8cm groß und ihre Blattspreite ist kräftig gerippt. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend gelb und bleiben zum Teil in braunem Zustand den Winter über haften.
Rinde und Stamm
Die Rinde ist meist glatt und grau, manchmal auch flach-borkig oder "gewellt". Der Stamm der Hainbuche ist oft spannrückig, was bedeutet, dass der Stamm keinen kreisrunden Durchmesser sondern einen unregelmäßigen Querschnitt mit Längswülsten besitzt.
Wissenswertes
Die Hainbuche besitzt ein anpassungsfähiges und intensives Herz- bzw. Tiefwurzelsystem, welches Einschüttungen mit Lockermaterial bis zu 50 cm verträgt. Das Gehölz ist sehr schnittverträglich und gut auf den Stock setzbar. Somit ist es eine der gebräuchlichsten Gehölzarten für alle Pflanzungen in der Landschaft, wie Schutzpflanzungen und Hecken, wobei minderwertige Standorte ausgespart werden müssen, da die Hainbuche kein Pioniergehölz ist. Das Gehölz ist eine Schmetterlingsfutterpflanze und ein wichtiges Vogelschutz-, Nähr- und Nistgehölz.
Durch die große Schnittverträglichkeit wurden früher Felder und Weiden mit Hainbuchenhecken eingezäunt. Diese Anpflanzungen wurden auch als Hag bezeichnet, woher der weitere deutsche Name Hagebuche stammt.
Durch das große Ausschlagsvermögen und den sehr hohen Brennwert wurde und wird die Hainbuche in der Niederwaldbewirtschaftung eingesetzt.