Roter Hartriegel - Kurzbeschreibung heimischer Gehölze
Roter Hartriegel Cornus sanguinea
Weitere Namen: Roter Hornstrauch, Rote Weide
Der Rote Hartriegel gehört zur Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae) und kommt an Waldrändern, in Hecken, Gebüschen, aber auch an Fließgewässern vor. Er ist schattenverträglich und bevorzugt kalkreiche Standorte. Das Gehölz ist vom Tiefland bis in eine Höhe von 900 m NHN zu finden.
Der Rote Hartriegel ist ein langsam wachsender, sich im Freistand breit entwickelnder Strauch, der bis zu 5 m groß wird. Der wärmeliebende Strauch ist oft vergesellschaftet mit Hunds-Rose, Schlehe, Liguster und Wolligem Schneeball. An der Oberseite sind die einjährigen Zweige tiefrot gefärbt.
Knospen
Die 5 bis 8 mm langen Knospen sind rotbraun und fein behaart.
Blüten
Die Blütezeit beginnt nach dem Laubaustrieb im Mai. Die weißen Blüten sind in Trugdolden von rund 6 cm Durchmesser an den Triebspitzen angeordnet. Der mit weißen Blüten übersäte Strauch ist im Frühjahr ein auffälliges Gehölz. Der fischartige Geruch seiner Blüten wird unterschiedlich, von wohlriechend bis unangenehm, eingestuft.
Früchte
Ab September entwickeln sich schwarzblaue, kugelige und etwa 8 mm große Früchte. Für den Menschen sind die Früchte ungenießbar, werden aber von Vögeln gerne als Nahrungsquelle genutzt und so verbreitet. Es ist eine Besonderheit des Roten Hartriegels, in manchen Jahren im frühen August eine zweite Blüte zu bilden. Blüten und fast reife Früchte sind dann gleichzeitig am Strauch zu finden.
Blätter
Die Blätter sind gegenständig, werden 4 bis 10 cm lang und sind ganzrandig. Die Nerven verlaufen auffallend bogig und fast parallel zur Blattspitze. Im Herbst verfärben sie sich von gelb-orange bis tief violett-rot. Auf trockenen Standorten kann die Rotfärbung schon im August auftreten.
Wissenswertes
Der Rote Hartriegel ist sehr stark ausläufertreibend und seine als Bogentriebe abgesenkten Zweige bewurzeln sich leicht. Als Pioniergehölz schützt der Rote Hartriegel den Boden vor Erosion und wird auch für Schutzpflanzungen und Eingrünungen verwendet.
Die Blüten werden von zahlreichen Wildbienenarten besucht, für die Honigbiene ist der Rote Hartriegel ein wichtiger Pollenspender. Der Strauch ist eine Schmetterlingsfutterpflanze und ein wichtiges Vogelnist- und Nährgehölz. Die Früchte werden, obwohl bitter schmeckend, von vielen Vogel- und Säugetierarten geschätzt. Auch leben einige Wanzenarten auf dem Roten Hartriegel.
Der Name weist auf das sehr harte, früher für Drechslerarbeiten geschätzte Holz, und die auffallend rote Herbst- und Rindenfärbung hin.