Schwarzer Holunder – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze

Schwarzer Holunder Sambucus nigra

Weitere Namen: Holunder, Holler, Holder, Fliederbeere.
Der Schwarze Holunder gehört zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) und ist in Bezug auf den Boden nicht anspruchsvoll, sofern sein hoher Bedarf an Stickstoff gedeckt wird.
Das wärmeliebende Gehölz kommt in Hecken, Gebüschen, Waldlichtungen, Misch- und Auwäldern und aufgrund des Nährstoffangebotes auch oft in Siedlungsnähe vor.
Der Schwarze Holunder ist ein schnellwüchsiges Gehölz, das als Strauch oder kleiner Baum Höhen von 7-10 m erreichen kann.

Knospen

Die Knospen des Schwarzen Holunders sind länglich mit weinroten bis violettbraunen Knospenschuppen. Aus den Knospen ragen meist Knospenblätter heraus.

Blüten

Die Holunderblüte von Ende Mai bis Ende Juni zeigt den Beginn des Frühsommers an. Die stark duftenden, flachen Blütenrispen verwandeln den Strauch nach dem Laubaustrieb in ein auffallendes Blütengehölz. Obwohl die Blüte nicht von sehr vielen Pollensammlern besucht wird, ist der Fruchtansatz sehr groß, da der Holunder selbstbefruchtend ist.

Früchte

Die violett-schwarzen Beeren reifen im September heran und dienen zahlreichen Tierarten als Nahrungsangebot. So werden die Früchte von vielen Vogel- und Säugetierarten gefressen, wodurch die Art verbreitet wird.

Blätter

Der Blattaustrieb des Schwarzen Holunders erfolgt ab April und somit relativ frühzeitig im Jahr. Die Blätter sind gegenständig und mit 5 bis 7 Fiederblättchen unpaarig gefiedert. Die Blätter bleiben oft bis Dezember am Gehölz und verfärben sich nicht.

Wissenswertes

Der Schwarze Holunder mit seinem flachen und unempfindlichen Wurzelsystem wird vor allem als Erstbegrünung und für Schutzpflanzungen aller Art eingesetzt. Er ist ein wichtiges Vogelnist- und Nährgehölz und eine Schmetterlingsfutterpflanze.
Der Holunder ist seit alters her der Besiedelung durch den Menschen gefolgt und galt als heiliger Baum, dessen Holz nicht verbrannt werden durfte. Die Germanen haben den Holunder der Hausgöttin Freya (Holla) geweiht. Es gab früher keinen Bauernhof ohne Holunder. Er galt als Schutzbaum und wurde mit seinen Blättern, Blüten, Früchten und Rinde als Hausapotheke sowie als Obstbaum genutzt.
In der bayerischen und österreichischen Küche spielen die Blüten unter anderem für "Hollerkücherl" eine Rolle. Auch Holundersirup aus den aromatischen Blüten erfreut sich großer Beliebtheit. Die Samen der Beeren enthalten den Giftstoff Sambunigrin und sind roh für den Menschen ungenießbar. Durch Erhitzen zerfällt Sambunigrin und die vitaminreiche Frucht kann ebenfalls für Saft, Mus oder Marmelade verwendet werden.