Tag der offenen Tür 2013: Ökolandbau

Entwicklung und Dokumentation modellhafter Stallbaulösungen für die Milchviehhaltung im ökologischen Landbau

Stallbau
Aufgrund des höheren Flächenangebots pro Tier im Stall ergeben sich für die ökologische Haltung von Milchkühen gem. EG-Öko-VO erhöhte Investitionskosten gegenüber der konventionellen Haltung. Ziel ist es, den Investitionsbedarf zu minimieren, ohne dabei arbeitswirtschaftliche Gesichtspunkte, Tiergerechtheit und die Entwicklungsfähigkeit aus den Augen zu verlieren. Einige Stallanlagen wurden bereits entwickelt, umgesetzt und der Investitionsbedarfs evaluiert.

Kleine Milchviehställe und Winterausläufe

Boden steckt voller Leben

Regenwurm
Versteckt unter der Oberfläche verrichten unzählige Organismen ihr Werk und sorgen für fruchtbare Böden. Vor allem die kleinen, oft unauffälligen Tierarten erreichen hier eine überraschend große Vielfalt, die den Abbau von Ernteresten und somit die Nährstoffnachlieferung beschleunigen. Allseits bekannte und wichtige Bewohner des Bodens sind die Regenwürmer. Ihre eindrücklichen Leistungen verdienen große Wertschätzung, sie gelten als die "Bodenverbesserer“ im Tierreich. Sie sorgen für stabile Strukturen, belüften, drainieren und durchmischen den Boden.

Boden

Mechanische Beikrautregulierung

Hackgerät an einer Zugmaschine im Einsatz
Der ökologische Landbau verzichtet bekanntlich auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Die Beikräuter werden in der landwirtschaftlichen Praxis mechanisch mit verschiedenen Geräten reguliert. Einige dieser Geräte wie Striegel und verschiedene Hacken wurden im Themenbereich Ökolandbau präsentiert.

Ackerbauliche Strategien und mechanische Beikrautregulierung im ökologischen Sojabohnenanbau

Ökologischer Pflanzenbau

Felder
Welches sind die wichtigsten Kulturarten für den ökologischen Pflanzenbau? Hierzu gehören verschiedene Getreide, Körnerleguminosen wie Erbsen und Ackerbohnen und auch Klee. Bei uns konnten die Besucher sie als Körner und als kleine Pflanzen in Gefäßen kennenlernen. Darüberhinaus erhielt man Hintergrundinformationen zum ökologischen Pflanzenbau.

Krautfäule - die wichtigste Krankheit der Kartoffel

Kartoffelfeld
Die Kraut- und Knollenfäule, ausgelöst durch den Pilz Phytophthora infestans, ist die wichtigste Krankheit der Kartoffel. Besonders im ökologischen Anbau kann sie zu erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen bis hin zu Totalverlust der Ernte führen. Da Öko-Betriebe chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel nicht anwenden dürfen, forscht die LfL an alternativen Verfahren. Vor allem wird überprüft, ob Pflanzenextrakte in der Lage sind, die Kartoffel-Staude vor dem Schaderreger zu schützen und so dazu beitragen können, die Erträge und die Vermarktungsfähigkeit der Ernte im ökologischen Kartoffelanbau zu sichern.

Ökologische Krautfäulebekämpfung

Züchterisch die Milchviehherde verbessern

Milchviehherde auf einer Weide in den Bergen
Durch den gezielten Einsatz von Besamungsbullen kann auch auf dem ökologischen Milchviehbetrieb die Herde züchterisch verbessert werden. Mit leistungsfähigen, aber nicht höchstleistenden, gesunden und langlebigen Milchkühen kann so eine höhere Wirtschaftlichkeit des Betriebes erreicht werden. Hierzu wird ein internetbasiertes Öko-Anpaarungsprogramm, das auf dem seit vielen Jahren etablierten "Ökologischen Gesamtzuchtwert“ beruht, entwickelt.

Saatgutuntersuchung

Fusariumbefall an Weizenkeimlingen
Saatgut muss vor dem Verkauf auf seine wertbestimmenden Eigenschaften wie Reinheit, Fremdbesatz, Keimfähigkeit und Gesundheit untersucht werden. Nicht alles was keimt kann zur Keimfähigkeit gezählt werden. Eine Differenzierung zwischen normalen und anomalen Keimlingen muss erfolgen. Nur normale Keimlinge lassen gesunde, ertragreiche Pflanzen erwarten.
Im Ökolandbau sind chemische Beizmittel verboten, deshalb sind bei Ökosaatgut zusätzliche Untersuchungen notwendig die prüfen, ob das Ökosaatgut für die ungebeizte Aussaat geeignet ist. Wir zeigten an aktuellen Proben, welche Untersuchungen dies sind.

Amtliche Saatenanerkennung, Verkehrskontrollen, Saatgutuntersuchung und -forschung

Kontrollbehörde für ökologischen Landbau

Schweine auf einer Wiese
Am Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte ist die Kontrollbehörde für ökologischen Landbau in Bayern angesiedelt. Diese informierte darüber, wie das Kontrollsystem für Öko-Produkte in Bayern funktioniert und wie Verbraucher Erzeugnisse aus dem ökologischen Landbau sicher erkennen können.

Unternehmen: Informationen zum ökologischen Landbau

Einsatz moderner Züchtungsstrategien zur Verbesserung der Eigenschaften von Sommerbraugerste im Ökolandbau

Öko-Sommergerstenpazellen
Der Markt für ökologisch erzeugte Braugerste ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Diesem Prozess gegenüber steht ein knappes Angebot an Ökobraugerste aus heimischer Produktion. Ein Grund hierfür könnte sein, dass es für den ökologischen Landbau keine eigenen Sorten gibt, welche den speziellen Anforderungen entsprechen. Projektziel ist die Evaluierung der Zuchtziele des ökologischen Landbaus und daraus resultierend die Entwicklung fortgeschrittenen Zuchtmaterials.

Einsatz moderner Züchtungsstrategien zur Verbesserung der Eigenschaften von Sommerbraugerste für den ökologischen Landbau

Ziegengesundheit

Ziegen beim Fressen von Kräutern
Im Rahmen des "Ziegengesundheitsprojektes“ sollen in Zusammenarbeit von der LMU München, Klinik für kleine Wiederkäuer und der LfL sowie den ökologischen Anbauverbänden das Vorkommen und die Verbreitung leistungsmindernder Erkrankungen in bayerischen Milchziegenherden erfasst werden. Die Datenerfassung erfolgt über eine Fragebogenaktion und über Bestandsuntersuchungen. Diese Daten sollen als Grundlage für die Erarbeitung von Beratungsgrundlagen und eines regionalen Gesundheitsprogrammes dienen. Genauer betrachtet werden dabei:

Gesundheitsstatus bayerischer Milchziegenbetriebe

  • Infektionskrankheiten (CAE, Pseudotuberkulose, Paratuberkulose)
  • Endoparasitenbefall (Magen-Darm-Strongyliden, Leberegel, Lungenwürmer)
  • Spurenelementmängel (Kupfer und Selen)
  • Futtermittel
Die Datenerfassung erfolgt über eine Fragebogenaktion und über Bestandsuntersuchungen. Diese Daten sollen als Grundlage für die Erarbeitung von Beratungsgrundlagen und eines regionalen Gesundheitsprogrammes dienen.

Kontrolle des Wegs ökologisch erzeugter Produkte

Hand stempelt ein Papier
Der Weg ökologischer erzeugter Produkte wie Lebens- und Futtermittel wird streng kontrolliert. Die KontrolleurInnen der beauftragen Kontrollstellen prüfen u.a. Acker, Feldfrüchte und Tierhaltung auf gesetzlich vorgeschriebene Standards. Ebenso wird die Verarbeitung der erzeugten Produkte exakt festgehalten und kontrolliert. Erst nach der Feststellung der „Konformität“ der verschiedenen Produkte darf das Label „öko“ vergeben werden und steht dem Verbraucher zur Verfügung.

Unternehmen: Informationen zum ökologischen Landbau