09.08.2021 - Bewertung des Bestandes kurz vor der Ernte
Heute werden wichtige Daten vor der Ernte des Gemenges erfasst. Der gesamte Bestand wird auf Lager beurteilt und Stichprobenmessungen über das gesamte Feld zu Gesamthöhe Gerste/Gesamthöhe Linse und Höhe erster Hülsenansatz bei der Linsenpflanze gemacht. Dies soll neben der Erntemenge auch zur Beurteilung der verschiedenen Linsentypen herangezogen werden.
Der Bestand von Gerste und Anicia-Linse steht noch gut da, die Gerste zeigt erstes Halmknicken. Die Hülsen der Linse haben sich zu ca. 50 % braun verfärbt. Auf den ersten Blick sieht man in diesem Feldstück die Anicia Linsenpflanzen nicht so deutlich wie in dem Feldstück mit der Beluga-Linse.
Die Wüchsigkeit der Beluga-Linsen ist für die überreife Gerste fast schon ein Problem. Der Gesamtbestand beginnt zu lagern (Pflanzen liegen am Boden). Die Gerste zeigt vermehrt Halmknicken. Durch Niederschläge alle 2-3 Tage in den letzten Wochen hat die Linse noch sehr viel Grünmasse und die Abreife der Hülsen verzögert sich. Aber das nächste trockene Wetter sollte für die Ernte genutzt werden.
Sehr vereinzelt sieht man Auswuchs von Linsensamen, die durch Hülsenplatzen zu Boden gefallen sind. Dies kann durch Überreife der Hülse und/oder mechanischer Beanspruchung z.B. durch Regen oder Hagel passieren. Da die Hülsen an der Linsenpflanze sehr unterschiedliche Reifezustände haben, ist der Erntezeitpunkt immer eine Abwägung zwischen Reife des Gemengepartners und der Menge reifer/überreifer/unreifer Hülsen an den Linsenpflanzen.
30.07.2021 - Die Abreife schreitet voran
Ende Juli ist die Kultur in der Abreife. Die Unterschiede in der Wüchsigkeit der beiden Linsentypen sind nun deutlich zu erkennen. Auf der linken Feldseite ist Gerste mit der Anicia-Linse angebaut. Die Linse ist kürzer als die Gerste. Es sind vor allem die gelben Gerstenähren zu erkennen. Dagegen ragt die Beluga-Linse (in der Mitte) deutlich über die Gerste hinaus, man sieht ein unregelmäßiges grün-gelbes Muster. Rechts davon bis zur Straße ist Gerste in Reinsaat gesät. Eine Infotafel am Feldrand informiert Spaziergänger und Interessierte über die noch eher unbekannte Linsenkulturen.
Das Gemenge von Gerste und Beluga-Linse in Vergrößerung. Deutlich sind die braungefärbten Hülsen zu erkennen. Das Gewicht der Linsenpflanzen drückt die Gerste etwas ins Lager.
In dieser Vergrößerung ist an einer Pflanze gleichzeitig eine Blüte und eine grüne Hülse mit zwei angelegten Samen zu sehen.
Trotz weiterhin sehr feuchtem Wetter steht der Bestand recht gesund da. Die Besonderheit der Linse ist ihr indeterminierter Wuchs, das heißt, sie blühen bei passenden Wachstumsbedingungen bis zur Ernte. Auf dem Bild sind rechts bereits dunkelbraun verfärbte, gut abreifende Hülsen zu sehen. In der Mitte des Bildes erkennt man Hülsen, die aufgrund der Witterung keine Samen tragen sowie grüne Hülsen. Erntekriterium ist die Reife des Gemengepartners bzw. sollten etwa 2/3 der Linsen-Hülsen braun gefärbt sein.
Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Samen der Anicia-Linse ihre charakteristische Marmorierung auszubilden. Die Farbe wird mit der Abreife und später mit der Trocknung dunkelgrün. In der geschlossenen Hülse reift hier nur ein Samen heran, meistens findet man zwei Samen je Hülse.
Jetzt geht es in den Endspurt des Anbauversuches! Wir rechnen in den nächsten 14 Tagen mit der Ernte. Der gesamte Juli hatte wenige trockene Tage, hoffentlich schenkt uns der August ein warmes, trockenes Erntefenster!
11.06.2021 - Starkregenereignisse im Juni, wie haben es die Linsen überstanden?
Das Wetter dieses Jahr ist nicht nur kälter im Vergleich zu den letzten Jahren, es fällt auch deutlich mehr Regen, verbunden mit Starkregenereignissen mit bis zu 50 Liter/m2. Die Linsen haben jedoch ausreichend Halt an der Gerste gefunden, um nicht ins Lager zu gehen. Im linken Teil der Versuchsfläche ist der Gemengeanbau zu sehen. Hier zeigt die erhöhte Nährstoffbereitstellung durch die Knöllchenbakterien in den Linsenwurzeln sich im deutlich dunkleren Blattgrün bei der Gerste. Das lässt auf eine ausreichende Stickstoffversorgung durch die Linsen in der Gerste schließen. Im Vergleich dazu die Gerste in Reinsaat im rechten Teil der Versuchsfläche mit hellerem Blattgrün, diesen Pflanzen stehen keine zusätzlichen Nährstoffe zur Verfügung.
Die Entwicklung des Linsen-Gerste-Gemenges ist gut. Aktuell kann man keinen großen Unterschied zwischen den Linsen-Sortentypen Anicia und Beluga erkennen.
17.05.2021 - Wie verlief der Aufgang in der Zeit nach der Aussaat?
Die Pflanzen trotzen dem in diesem Jahr kühlen Wetter und wachsen – wenn auch langsamer. Die Linsen bedecken den Boden zunehmend, dadurch hindern sie die lichtbedürftigen Unkräuter am Wachsen.
Zoombild vorhanden
An den Wurzeln zeigen sich die ersten Knöllchen, die von den meist im Boden vorhandenen Rhizobienbakterien hervorgerufen werden.
Die Mitarbeiterin der LfL hat zur Kontrolle des Wurzelwachstums Pflanzen ausgegraben und gewaschen. Auf dem Bild ist die Pflanze einer Beluga-Linse zu sehen. An den Wurzeln haben sich die ersten Knöllchen gebildet. Knöllchenbakterien – sogenannte Rhizobien – gehen mit den Hülsenfrüchten eine Symbiose ein. Diese Bakterien für Linsen sind meist im Boden vorhanden und nehmen eine Besiedelung der Wurzeln vor. Die Pflanze ernährt die Bakterien, dafür wandeln diese den Stickstoff der Luft in pflanzenverfügbaren Stickstoff um – einen wichtigen Dünger für die Pflanzen.
09.05.2021 - Unkrautregulierung
Am 09.05.2021 wurde ein zweites Mal gestriegelt.
30.04.2021 - Unkrautregulierung
Zoombild vorhanden
Der Zinkenstriegel kommt zur Unkrautregulierung zum Einsatz. Foto: Christian Meidinger
Einen Monat nach der Aussaat wird der Bestand das erste Mal gestriegelt. Das ist im Biolandbau eine wichtige Maßnahme gegen Unkraut, da der Einsatz von Herbiziden nicht erlaubt ist. Die Zinkenstriegel graben zwischen den Ansaatreihen in der Erde und reißen die Unkräuter heraus, damit sie vertrocknen. Der Vorgang sollte so schonend wie möglich für die angesäte Kultur vorgenommen werden und kann solange wiederholt werden, bis die Linsenpflanzen sich stärker zu verzweigen beginnen.
26.04.2021 – Die ersten Reihen sind zu sehen
26 Tage nach Aussaat ist auch die Linse komplett gekeimt und man erkennt sehr gut die angepflanzten Reihen.
Hier eine Nahaufnahme der Anicia-Linse mit Sommergerste. Der Gemengepartner ist beim Linsenanbau wichtig, da die Linsenpflanze keine eigene Standkraft hat und bei kräftigem Regen oder Sturm lagern würde. Am Boden liegend würden Auswuchs und Fäulnis begünstigt sein.
21.04.2021 – Die Linsen sind aufgegangen
Zoombild vorhanden
Auch die Linsen sind durch die Erdkrume gebrochen. Foto: Christian Meidinger
Stimmungsvoll geht die Sonne unter. Die ersten Linsen sind jetzt auch durch die Erdkrume gebrochen und wachsen zusammen mit der Gerste dem Licht entgegen.
16.04.2021 – Erste Triebspitzen der Gerste sind zu sehen
Die Nächte sind noch frostig kalt. Mitte April ist die Gerste aufgelaufen, früh um 8 Uhr ist der Raureif in der Sonne getaut und hängt als Tropfen an den Keimlingen. Linsenpflänzchen sind noch keine zu sehen.
31.03.2021 - Aussaat
Ende März sät Landwirt Meidinger das Linsen-Getreide-Gemenge aus. Das Wetter ist zur Ansaat trocken und 18 °C warm, eine gewisse Grundfeuchte im Boden ist vorhanden. Am nächsten Tag wird das Feld angewalzt, um einen besseren Bodenschluss zu bekommen und die vorhandenen Steine einzuebnen.
25.03.2021 – Eine Bodenprobe wird entnommen
Zu Besuch auf dem Biohof Meidinger besichtigt eine Mitarbeiterin der Landesanstalt für Landwirtschaft die Fläche für den Linsen-Gemengeanbau. Die Beschaffenheit der dunklen Erde ist feinkrümelig sandig mit nur wenigen Steinen, wodurch die Entnahme der Bodenprobe sehr leicht fällt. Diese Bodenprobe wird auf die Parameter pH-Wert, verfügbares Phosphor, Kalium und Magnesium untersucht.