20. September in Freising-Weihenstephan
7. Öko-Landbautag 2018 – Rückblick
Öko-Kompetenz am Campus Weihenstephan – gemeinsame Tagung von LfL und HSWT
Für die Organisation der 7. bayerischen Ökolandbau-Tagung haben in diesem Jahr die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) zusammengearbeitet. Die beiden Organisatoren am Campus Freising-Weihenstephan verfügen über ein großes Potenzial an Ökolandbau-Forschung, -Studium und -Lehre; die Kooperation lag daher nahe. Die Fachtagung, welche die LfL im meist zweijährigen Abstand bereits seit 2003 organisiert, bot mit insgesamt 40 Fachbeiträgen einen guten Überblick zu Ergebnissen der angewandten Forschung und Entwicklung im ökologischen Landbau. Die Teilnahme von rund 170 Fachleuten aus Praxis, Forschung, Beratung, Verbänden, Verarbeitung, Handel und Landwirtschaftsverwaltung zeigte, dass Forschung und Entwicklung für den ökologischen Landbau zunehmend in den Fokus der Öko-Branche rückt.
Die Fachtagung wurde in Zusammenarbeit mit den Öko-Erzeugerringen (Bioland-, Naturland-, Biokreis- und Demeter-Erzeugerring im LKP), der Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) durchgeführt.
Grußworte
Konrad Schmid, Abteilungsleiter Grundsatzfragen Agrarpolitik StMELF
Dr. Eric Veulliet, Präsident der HSWT
Jakob Opperer, Präsident der LfL
In seinem Grußwort betonte Konrad Schmid, Abteilungsleiter im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF), dass sich der Ökolandbau in Bayern seit dem ersten LfL-Ökolandbautag im Jahr 2003 positiv sich entwickelt hat. Motor dieser Entwicklung sei neben dem Landesprogramm "BioRegio Bayern 2020" auch die angewandte Forschung der LfL und vieler Partner, so Schmid.
Der Präsident der HSWT, Dr. Eric Veulliet, sah die Tagung als Startpunkt an, um neue Ideen im ökologischen Landbau anzupacken. Auch bei den Studierenden an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sei die Begeisterung sichtbar. Im Bachelorstudiengang Landwirtschaft können Studierende des dritten Semesters seit dem Wintersemester 2016/17 die Studienrichtung "Ökologische Landwirtschaft" neben der herkömmlichen Studienrichtung Landwirtschaft wählen. Im ersten Jahrgang entschieden sich über 30 junge Leute des dritten Semesters, das ist etwa ein Viertel der Studierenden, für die neue Studienrichtung, im zweitem Jahrgang war es schon ein Drittel. Ein praktisches Semester auf einem ökologischen landwirtschaftlichen Betrieb sowie ökologische Lehreinheiten bereiten die Studierenden bestmöglich auf die Praxis und Forschung im Bereich Ökolandbau vor.
LfL-Präsident Jakob Opperer betonte in seiner Eröffnungsrede, dass der ökologische Landbau ein besonders forschungsintensiver Bereich der Landwirtschaft sei. Dazu koordinierte das Kompetenzzentrum Ökolandbau der LfL im letzten Forschungsplan (2013 bis 2017) 51 Forschungsprojekte. Aktuell laufen 25 Projekte.
Vortrags- und Postersektionen
Vier parallele Sektionen, mit 29 Vorträgen
Elf Poster mit aktuellen Forschungsergebnissen
Die Tagung gliederte sich in vier Sektionen Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Tier und Grünland, Ressourcenschutz und Sozioökonomie sowie Spezialkulturen. Die Palette der Themen reichte von neuen Anbaukulturen wie der Blauen Lupine über die Erhaltung seltener Ackerwildkräuter im Öko-Ackerbau bis zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der ökologischen Rinderzucht. Es wurden 29 Fachvorträge und 11 Poster präsentiert.
Mehrere Referenten aus den Nachbarländern Österreich und Tschechien sowie zwei Beiträge aus Russland bereicherten das Portfolio. So waren Forscher u.a. von der Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLFA, Österreich), dem Ústřední a kontrolní ústav zemědělský (ÚKZÚZ, Brno, Tschechische Republik), den All-Russischen Forschungsinstitut für organischen Dünger und Torf in Wladimir und der Forschungseinrichtung für Landtechnik und Umweltfragen IEEP in St. Petersburg (Russland) vertreten.
Organisation und Standort
Zoombild vorhanden
Tagungsort war das neue Gebäude D1 für die Nachhaltigen Agrar- und Energiesysteme der HSWT
Tagungsort war das neue Gebäude der Fakultät Nachhaltige Agrar- und Energiesysteme der HSWT. Mit vier Hörsälen, mehreren Seminarräumen und einem großen Foyer war dies ein idealer Veranstaltungsort für diese große Fachtagung zum ökologischen Landbau. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) haben diese Fachtagung erstmals gemeinsam organisiert. Die beiden Hauptverantwortlichen im Organisationsteam, Prof. Dr. Hauke Heuwinkel von der HSWT und Dr. Klaus Wiesinger, Leiter des Kompetenzzentrums Ökolandbau an der LfL, zeigten sich sehr zufrieden mit der gelungenen Kooperation. Es ist geplant diese Zusammenarbeit auch beim nächsten Öko-Landbautag im Jahr 2020 fortzuführen.
Prof. Dr. Gerhard Bellof, Dekan der Fakultät Nachhaltige Agrar- und Energiesysteme, dankte im Namen der Veranstalter dem "harten Kern" des Organisationsteams und der Unterstützer, Beate Schmähl, Josef Gangkofer, Matthias Deubel und Prof. Hauke Heuwinkel (HSWT) sowie Brigitte Wadenstorfer, Thomas Sadler, Dr. Klaus Wiesinger, Eva Reichert und Sabine Weindl (LfL).
Weitere Informationen
Übersicht Tagungsprogramm
09:00–10:00 Uhr: Eröffnung
- Grußwort
- MDirig Konrad Schmid, Abteilungsleiter im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
- Begrüßung
- Dr. Eric Veulliet, Präsident der HSWT
- Jakob Opperer, Präsident der LfL
Vortragssektionen 10-12:00 Uhr
- Pflanzenbau & Pflanzenzüchtung
- Tier & Grünland
Mittagspause 12:00-13:30
Postersektionen 13:30-14:30
Vortragssektionen 15:00-16:15 Uhr
- Pflanzenbau & Pflanzenzüchtung
- Ressourcenschutz & Sozioökonomie
- Spezialkulturen
Ende der Tagung 16:30 Uhr
Impressionen
Mehr zum Thema
Die Forschung und Entwicklung zum ökologischen Landbau wird an der LfL seit ihrer Gründung im Jahr 2003 als Querschnittsaufgabe (Arbeitsschwerpunkt) organisiert. An den neun Instituten der LfL wurden im Zeitraum 2013-2017 rund 51 Forschungsprojekte zum ökologischen Landbau in enger Zusammenarbeit mit ausgewählten Praxisbetrieben und der Ökolandbau-Beratung in Bayern bearbeitet. Aktuell (2018) sind 25 Projekte in Arbeit.
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