Bayerische Eiweißinitiative
Anbauflächenentwicklung von Leguminosen 2016

Photo einer Erbsenpflanze

Anreize zum Leguminosenanbau

Als stickstoffbindende Pflanzen sind Leguminosen wertvolle Bestandteile des Agrarökosystems und vieler Fruchtfolgen. Dazu sind sie durch ihren hohen Eiweißgehalt gleichzeitig wertvolle Futtermittel. 2015 erfuhr der Leguminosenanbau in Bayern einen starken Aufschwung, mit Steigerungsraten von etwa 70 Prozent. Die Ursache lag insgesondere in der Einführung des Greenings und der Möglichkeit, Leguminosen auf Ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) anzubauen. Zusätzliche Anreize bietete die KULAP-Maßnahme „Vielfältige Fruchtfolge“.

Flächenentwicklung 2016

Abbildung 1 zeigt die Entwicklung des Körnerleguminosenanbaus im Verlauf der letzten 25 Jahre. Neben deutlichen Schwankungen der Erbsenanbaufläche wird insbesondere der Anstieg aller Kulturen, parallel zur Einführung des Greenings im Jahr 2015, deutlich. Auch 2016 verzeichnete der Leguminosenanbau leichte Zuwächse. Er stieg um etwa 6.800 Hektar gegenüber dem Vorjahr auf 55.600 Hektar 2016 an (Tabelle 1). Für den ökologischen Landbau ist der Anbau von Leguminosen aufgrund der Fixierung von Luftstickstoff als Hauptquelle des Stickstoffs essentiell (Tabelle 2). Unter dem Begriff Leguminosen sind alle in InVeKoS erfassten Leguminosen zusammengefasst. Gemenge mit Nicht-Leguminosen sind nicht enthalten. Die deutlichsten Zuwächse verzeichneten 2016 die Luzerne und die Erbse, mit Steigerungen um 2.700 bzw. 1.700 ha (Abbildung 2).

Tabelle 1: Leguminosenfläche (ha) 2014 - 2016 in Bayern
Leguminosen insg.KleegrasErbseLuzerneAckerbohneSojabohneKleeLupine
2014293479150482368050457042702293281
201548737747671466611737623672154085528
201655575742121634914523636265855104506
Tabelle 2: ökologische Leguminosenfläche (ha) 2014 - 2016 in Bayern
Leguminosen insg.KleegrasErbseLuzerneAckerbohneSojabohneKleeLupine
2014999716701223513943362857763117
201598461647921681226320088789098
2016117451851827091415347611181307140

Leguminosenanbau in den Regierungsbezirken

Der Leguminosenanbau in den einzelnen Regierungsbezirken ist in Abbildung 3 dargestellt. Schwerpunktregion des Sojaanbaus ist nach wie vor Oberbayern. In Oberfranken und der Oberpfalz liegt der Schwerpunkt im Erbsenanbau. Angepasst an die geringeren Niederschläge überwiegt in Mittelfranken der Luzerneanbau. Gegenüber den Jahr 2015 scheinen die Veränderungen im Leguminosenanbau 2016 die Reaktionen auf die gebietsweise hohe Trockenheit von 2015 zu sein. So stieg beispielsweise die Luzernefläche in Mittel- und Unterfranken um jeweils ca. 850 Hektar auf 5.570 bzw. 3.090 Hektar an. Auch der Klee entwickelte sich positiv und stieg in allen Regierungsbezirken um insgesamt etwa 1.800 Hektar an. Lediglich die Sojabohnenfläche ging im Anbau zurück und sank von 7.200 auf 6 600 Hektar. Dieser Rückgang ist dabei ausschließlich auf die Einschränkung des Anbaus in Unterfranken zurückzuführen. Die Lupinenfläche blieb insgesamt betrachtet weitestgehend konstant und weitete sich in Oberbayern leicht aus, während sie in der Oberpfalz und Oberfranken leicht sank.

Liniendiagramm der Anbauflächenentwicklung von Erbsen, Ackerbohnen, Sojabohnen und Lupine

Abbildung 1

Säulendiagramm der Leguminosenanbaufläche 2014 bis 2016

Abbildung 2

Säulendiagramm der Anbauflächen einzelner Leguminosen in Bayern 2015 und 2016

Abbildung 3

Säulendiagramm der Leguminosenanbaufläche in den bayerischen Regierungsbezirken

Abbildung 4