Pflanzenbauliches Kolloquium im Winterhalbjahr 2014/15
Sojazüchtung für die Eiweißinitative Bayern

Stück Papier lehnt an einer Pflanze

Material für die Durchführung der FTA-Kartentechnik

DNA-Test für Kreuzungsnachweis bei bayerischer Soja an der LfL entwickelt

Grundlage einer leistungsfähigen Sojazüchtung sind frühzeitig selektierte Kreuzungserfolge der zu 100 % selbstbefruchtenden Soja in Kombination mit einer genetischen Selektion auf wertvolle Zuchtziele. Das Kreuzen bei Soja ist wegen der hohen Selbstbestäubungsrate sehr schwierig und geeignete genetische Selektionsmethoden werden für die frühzeitige Bereinigung von Fehlkreuzungen dringend benötigt.

Da der Züchter rein optisch zunächst nicht zwischen einer gelungenen Kreuzung und einer Selbstung unterscheiden kann, stellt die vorgesellte FTA-Kartentechnik (Fast Technology for Analysis of nucleic acids) eine effiziente Lösung dar.

Anwendung der FTA-Kartentechnik

Zwei Personen begutachten Pflanzen auf einem FeldZoombild vorhanden

Visuelle Prüfung von Sojapflanzen auf Kreuzung oder Selbstung

Für den Kreuzungsnachweis auf dem Feld werden hierfür bis zu 8 Soja-Blätter mit einem Hammer nebeneinander auf eine FTA-Karte gespottet und trocknen gelassen. Für die DNA-Analyse wird dann im Labor ein 1 mm blatttragendes Kartenstück ausgestanzt und über eine PCR der Kreuzungsnachweis durchgeführt. Das Ergebnis kann dem Züchter zeitnah in der F1-Generation, deutlich vor der Ernte, für eine gezielte Bereinigung der unerwünschten Selbstungen bereitgestellt werden. Für den DNA-Test konnten bislang 40 Mikrosatelliten-Marker bereitgestellt und in der ersten Phase 930 Kreuzungsnachkommen untersucht werden.

In allen Kreuzungsprogrammen konnten die echten Kreuzungen (55-74%) von Selbstungen und Fremdbesatz zuverlässig unterschieden werden. Alle unerwünschten Linien wurden damit frühzeitig aus den weiteren Arbeiten ausgeschlossen. Die Zahlen zeigen die Notwendigkeit der vorgenommenen genetischen Analysen.

Ausblick

Gelbild mit spezifischen DNA-MusterZoombild vorhanden

Ein Gelbild von mehreren mit spezifischem DNA-Muster

Weitere Ziele für die Markeranwendung neben der Bestimmung des Kreuzungserfolgs sind die Markerselektion (MAS) auf agronomisch wichtige Merkmale, wie z. B. Blühzeitpunkt, Kältetoleranz, Proteingehalt und Kornertrag. Hierfür sollen an der LfL publizierte Marker auf ihre Funktionalität im bayerischen Zuchtmaterial überprüft werden. Zusätzlich werden eigene Marker für züchtungsrelevante Kandidatengene für das vorliegende bayerische Soja-Zuchtmaterial entwickelt.
(LfL-Kolloquium vom 10.02.2015 in Freising von Dr. Bianca Büttner (IPZ1b, Dr. G. Schweizer)

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