Trockensubstanz- und Alphasäurenmonitoring bei den wichtigsten Hopfensorten

Seit dem 13. August wird in Zusammenarbeit mit dem Hopfenring verteilt über die Hallertau von den Aromasorten Hallertauer Mfr., Perle, Hallertauer Tradition, Hersbrucker und Tango sowie von den Hochalphasorten Hallertauer Magnum, Herkules und Titan an 5-7 Terminen im wöchentlichen Abstand aus je 10 Praxisgärten jeweils eine Aufleitung beerntet, verwogen und separat getrocknet. Durch die Analyse des TS- und Alphasäurengehalts in einem akkreditierten Labor kann am Folgetag der Trockensubstanzgehalt des Grünhopfens und der Alphasäurengehalt bei 10 % Wasser berechnet werden. Aus den Ergebnissen dieser wöchentlichen Trockensubstanz- und Alphagehaltsbestimmungen können Rückschlüsse auf die Erntereife der wichtigsten Hopfensorten gezogen und Beratungshinweise zum optimalen Erntezeitpunkt gegeben werden.

Durchschnittliche Alphasäurengehalte 2024
Sorte13. August20. August27. August03. September10. September17. September24. September(Min.) 24. September(Max.) 24. September
Hallertauer Mfr.3,53,53,13,63,7
Hallertauer Tradition4,95,75,45,65,5
Perle4,66,06,76,66,5
Hersbrucker Spät1,72,32,43,02,7
Tango7,49,610,410,610,5
Hallertauer Magnum10,213,613,514,113,813,113,912,316,0
Herkules11,314,215,416,216,115,315,814,517,7
Titan16,818,418,218,718,5
Die Witterung bis zur letzten Beerntung war stark wechselhaft und das komplette Gegenteil zur bisherigen heißen Witterung während der Ausreife und der ersten Hälfte des Erntezeitraums. Die Tageshöchsttemperaturen lagen teilweise unter 10°C, es regnete verbreitet über 100 mm und bis zum Ende des Monitorings am 24. September nochmals bis zu 50 mm. Viele Pflanzer mussten wegen Unbefahrbarkeit der Felder die Ernte immer wieder unterbrechen.
Zum letzten Erntetermin wurden nur noch die Hochalphasorten Hallertauer Magnum und Herkules beerntet. Die Alphasäurengehalte konnten sich in etwa auf dem Niveau der Vorwoche behaupten. Bei fast allen Parzellen hingen die Reben, die für das Monitoring beerntet wurden, frei im Garten und waren der Witterung voll ausgesetzt. Die Veränderungen zum letzten Termin bewegen sich deshalb im versuchstechnischen bzw. analytischen Fehlerbereich. Man kann eine Plateauphase erkennen, die einen stabilen Verlauf bei der Entwicklung der Alphasäurengehalte beschreibt. Dies ist typisch für die Hüller Zuchtsorten. Die wichtigste Sorte Herkules liegt leider unter dem Durchschnitt der Vorjahre.

Aktuelle Hopfenbauhinweise zur Erntereife

Die Tabellenwerte zu den Alphagehalten sind zur besseren Veranschaulichung in den nachfolgenden Links grafisch dargestellt.

Um die Durchschnittswerte bzw. Minimal- und Maximalwert besser einordnen zu können, sind in der nachfolgenden Tabelle die Einzelergebnisse der Alphasäurenuntersuchung dargestellt.

Alphamonitoring 2024 Einzelergebnisse T7 pdf 428 KB

In einer grafisch aufbereiteten Übersicht wird ein Vergleich der Daten der Jahre 2023, 2024 und dem Durchschnitt der letzten 8-10 Jahren abhängig von den Erntezeitpunkten T1, T2 usw. dargestellt. Dadurch kann das Alphasäurenniveau der einzelnen Sorten im Vergleich zu den Vorjahren besser beurteilt werden.

Alphagehalt der Hopfensorten im Vergleich zu den Vorjahren T7 pdf 185 KB

Zur letzten Beerntung waren die Reben wieder nass. Im Vergleich zu den anderen Jahren bewegen sich die Sorten auf einem hohen Niveau. Dies ist jahrgangsbedingt und zeigt, dass die Erntereife nicht alleine durch den TS Gehalt bestimmt werden kann.

Trockensubstanzmonitoring bei den wichtigsten Hopfensorten T7 pdf 49 KB