Rotklee – Trifolium pratense L. (engl.: red clover)

Der Rotklee ist in verschiedenen Formen anzutreffen. Vorallem im Feldfutterbau ist die Leguminose ein wichtiger Mischungspartner.

Rotklee
Wachstumsbedingungen / Eigenschaften
Ursprung und Verbreitung

Der kultivierte Rotklee stammt von dem in Europa heimischen Wiesenrotklee ab. Bereits im 16. Jahrhundert wurde der Kulturrotklee in Spanien, Italien und Flandern angebaut. In Deutschland begann das Zeitalter des Kleebaues um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Begünstigt wurde es durch den bald einsetzenden Übergang zur verbesserten Dreifelderwirtschaft, in der ein Teil des bisherigen Brachlandes dem Klee eingeräumt wurde.

Untrennbar verbunden mit der Einführung des Rotkleeanbaues ist der Name Johann Christian Schubart, eines sächsischen Gutsbesitzers, der für seine Verdienste von Kaiser Joseph II. 1784 als "Edler von Kleefeld" in den Adelstand erhoben wurde.

Heute wird der Rotklee überall in der gemäßigten bis subarktischen Zone, aber auch in den Gebirgen der Tropen angebaut. Der Rotklee ist formenreich und zwischen allen Typen gibt es Übergänge;

Man unterscheidet:

  • ssp. pratense, Wiesenrotklee: niedrig, blattarm, frühblühend, Stammform des Kulturrotklees;
  • ssp. sativum, Europ. Kulturrotklee: blattreich, hochwüchsig;
  • var. praecox, Frühklee: zweischüriger Rotklee, kommt bereits im Ansaatjahr zur Blüte, blüht nach Überwinterung relativ früh und ein zweites Mal im Nachwuchs. Weniger winterhart und langlebig als
  • var. serotinum, Spätklee: einschüriger Rotklee, blüht im Ansaatjahr nicht, nach Überwinterung im ersten Aufwuchs zwei bis vier Wochen später als der Frühklee, verharrt im zweiten Aufwuchs im Blattstadium
  • ssp. expansum, Amerikanischer Kulturrotklee: aus dem europäischen Kulturrotklee hervorgegangene stark behaarte Form.
Klima-, Boden- und Fruchtfolgeansprüche

Rotklee gedeiht am besten im gemäßigten, luftfeuchten Klima auf schwerem Lehmboden. Der pH-Wert sollte 5,5 nicht unterschreiten. Saurer Sand-, trockener Kalkverwitterungs- und Schotterboden sind für den Rotklee ebensowenig geeignet wie Moorboden. Rotklee folgt im allgemeinen auf Getreide und ist selbst eine ausgezeichnete Vorfrucht für Hackfrüchte, Winterweizen, Hafer und Mais.

Nutzungsverfahren

Rotklee wird vorwiegend rein, vielfach aber auch mit Gräsern, wofür sich im wintermilden Klima Welsches Weidelgras, sonst Wiesenschwingel und Wiesenlieschgras gut eignen, entweder im Frühjahr in Getreide oder aber spätestens Ende Juli blank gesät. Im Herbst des Ansaatjahres liefert der Rotklee einen Schnitt von etwa 30 dt/ha TM (Stoppelklee). Im Hauptnutzungsjahr werden zwei bis drei Schnitte erzielt. Ist als Nachfrucht Wintergetreide vorgesehen, wird nach dem zweiten Schnitt umgebrochen. Zweijährige Nutzung lohnt nur bei langlebigen Sorten im Gemenge mit Gräsern. Der optimale Schnittzeitpunkt ist zu Beginn der Blüte. Unter günstigen Bedingungen darf man jedoch mit einem Trockensubstanzertrag von 100 dt/ha rechnen.

Rotklee findet in folgenden Bayerischen Qualitätssaatgutmischungen Verwendung:

Grünlandmischungen
KurzbezeichnungEinsatzschwerpunkt
BQSM - D 2für Wiesenansaaten auf mittlere und schwere Böden (auch Moor) sowie in niederschlagsreichen Gebieten
BQSM - D 2avergleichbar mit D 2, jedoch ergänzt mit Wiesenfuchsschwanz für Standorte, an denen dieser zu den Bestandesbildnern zählt.
BQSM - D 1für Wiesenansaaten auf trockene, flachgründige Böden und Mittelgebirgslagen (ohne Weidelgraseignung)
Feldfutterbaumischungen
KurzbezeichnungEinsatzschwerpunkt
BQSM - FE 1Überjähriges Kleegras
BQSM - FE 2Überjähriges Rotklee-Luzerne-Gras
BQSM - FM 3Mehrjähriges Kleegras für trockene Standorte
BQSM - FM 4Mehrjähriges Kleegras für mittlere, frische Standorte
BQSM - FE 3-KÜberjährige Gräsermischung
BQSM - FM 3-KMehrjähriges Kleegras für niederschlagsärmere Standorte
BQSM - FM 4-KMehrjähriges Kleegras für niederschlagsreiche Standorte