Goldhafer – Trisetum flavescens L. (engl.: golden oatgrass)
Der Goldhafer ist hauptsächlich in höheren Lagen anzutreffen und löst somit Glatthafer in seinem Verbreitungsgebiet ab. Bei Weiden sollten höhere Anteile im Bestand trotz hoher Futterwertzahl vermieden werden, da möglicherweise Calcinose auftreten könnte.
Die Einzelpflanze entwickelt sich bei zusagendem Standort ziemlich rasch; da die Zunahme des Goldhaferanteils durch Aussamung und Anflug in geeigneter Lage zu erwarten ist, genügt oft ein kleiner Gemischanteil von Goldhafer bei der Ansaat. – Goldhafer gedeiht vor allem auf kalkreichen Böden in Mittelgebirgslagen, aber auch auf gut kultiviertem Hochmoor. Auf guten Böden im Seeklima wird er leicht durch höher wachsende Gräser und durch Deutsches Weidelgras zurückgedrängt. Nasse und saure Böden liebt Goldhafer nicht. In schneearmen Lagen wintert er aus. Bei ausschließlicher Beweidung geht er zurück. - Bei zusagenden Bedingungen ist er dankbar für reichliche Düngung.
Für Rasenansaaten nicht zu empfehlen, wohl aber zur Begrünung von Flächen, wenn auch landwirtschaftliche Nutzung geplant ist und die Ansprüche an Boden und Lage erfüllt sind. Die Saat ist knapp und teuer, weil der Samenbau mühsam ist. Die feine, leichte, sperrige, zusammenballende Saat ist mechanisch schwer zu reinigen. Die Säuberung der Saat muss daher schon im Felde durchgeführt werden. Nur reine, milde, kalkreiche Böden im Mittelgebirge sind geeignet. Der reifende Samen sitzt sehr lose, so dass leicht Verluste bei der Ernte eintreten.
Ausdauerndes, horstbildendes Gras mit zeitiger Frühjahrsentwicklung. 50 - 80 cm Wuchshöhe, goldgelbes Bestandsbild mit Blütezeit Ende Mai bis in den September bei ständiger Neubildung von Halmtrieben mit Blütenständen.
Hauptvorkommen des Goldhafers sind die Mittelgebirgs- und Höhenlagen. Seltener im Flachland und an Wegrändern anzutreffen. Die Standorte sollten nährstoffreich sein.
Auf zusagenden Standorten sind mittlere Erträge bei gutem Futterwert (Futterwertzahl 7) zu erwarten. Wegen des möglichen Auftretens der Calcinose, einer gesundheitlichen Störung der Weidetiere bei stärkerem Verzehr von frischem Goldhafer, soll der Anteil in Mischungen begrenzt bleiben.
Goldhafer findet in folgenden Bayerischen Qualitätssaatgutmischungen Verwendung:
Kurzbezeichnung | Einsatzmöglichkeiten |
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BQSM - D1 | Mischung für trockene, flachgründige Böden und Mittelgebirgslagen |
BQSM - W2 | Mischung für mittlere bis schwere Böden, niederschlagsreiche Gebiete, auch Moorböden (vorwiegend Südbayern) |