Wiesenschwingel – Festuca pratensis Huds. (engl.: meadow fescue)
Wiesenschwingel gehört zu den wertvollsten Futtergräsern mit hoher Futterwertzahl. In vielen Lagen Bayerns gehörte er zu den Hauptbestandesbildnern des Grünlandes. Während jedoch im Feldfutterbau auch intensive Schnittregime möglich sind, ist seine Konkurrenzkraft im intensivem Grünland (4 Schnitte und mehr) oft zu gering. Ebenso verträgt er keiner tiefen Schnitt, da er seine Reservestoffe in der Halmbasis speichert.
Wiesenschwingel verträgt 3 bis 4maligen Schnitt und auch die nicht zu intensive Beweidung gut; gedeiht auch noch bei etwas Schatten; verlangt seinen Leistungen entsprechende gute (nicht übertriebene!) Düngung; versagt auf trockenem Sand, auf sauren Böden und bei ständiger Nässe.
Wiesenschwingel blüht normalerweise ziemlich früh; nur Wiesenfuchsschwanz ist noch wesentlich früher. Die Produktion später schossender Typen und lockerer sich mehr breitender Horste wird von manchen Züchtern angestrebt.
Für Rasenanlagen spielt Wiesenschwingel als Obergras keine Rolle.
Die Art gedeiht am besten auf nährstoffreichen, frischen bis feuchten Lagen. Neben den maritimen Lagen ist sie verstärkt auch in Mittelgebirgslagen und auf saisonal trockenen Standorten anzutreffen. Da relativ konkurrenzschwach, läßt er sich leicht von wüchsigen Arten verdrängen. Auf Moorstandorten dauerhafter Mischungspartner.
Wiesenschwingel gehört zu den wertvollsten Futtergräsern mit der Futterwertzahl 8. Sowohl in Grünlandaussaaten als auch in Feldfuttergemischen häufig verwendet. Guter Mischungspartner in Klee- und Luzernegrasgemengen. Nach Schnitt oder Weide rascher Nachwuchs mit 3 - 4 Nutzungen im Jahr. Die winterfeste Art ist resistent gegen Fusarium und verträgt auch Trockenperioden recht gut.
Wiesenschwingel findet in folgenden Bayerischen Qualitätssaatgutmischungen Verwendung:
Kurzbezeichnung | Einsatzschwerpunkt |
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BQSM - D 2 | für Wiesenansaaten auf mittlere und schwere Böden (auch Moor) sowie in niederschlagsreichen Gebieten |
BQSM - D 2a | Vergleichbar mit D 2, jedoch ergänzt mit Wiesenfuchsschwanz für Standorte, an denen dieser zu den Bestandesbildnern zählt. |
BQSM - D 1 | für Wiesenansaaten auf trockene, flachgründige Böden und Mittelgebirgslagen (ohne Weidelgraseignung) |
BQSM - W 2 | Weidemischung für wenig intensive Nutzung (2-3), auch Mittelgebirgslagen |
BQSM - D 2-N | für Wiesen auf mittlere und schwere Böden (auch Moor) sowie in niederschlagsreichen Gebieten |
BQSM - D 1-N | für Wiesen auf trockene, flachgründige Böden und Mittelgebirgslagen (ohne Weidelgraseignung) |
BQSM - W 1b | Wiesen- und Weidemischung für intensive Nutzung auf mittleren und frischen Standorten ohne (!) Weidelgraseignung |
Kurzbezeichnung | Einsatzschwerpunkt |
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BQSM - FE 1 | Überjähriges Kleegras für mittlere bis frische Standorte |
BQSM - FE 2 | Überjähriges Rotklee-Luzerne-Gras für eher trockene Gebiete |
BQSM - FM 2 | Luzernegras für mittlere Standorte, auf denen Wiesenschwingel gedeiht |
BQSM - FM 3 | mehrjähriges Kleegras für trockene Standorte |
BQSM - FM 4 | mehrjähriges Kleegras für mittlere und frische Standorte |
BQSM - FM 5 | Jurakleegras, Spezialmischung für das Jura |
BQSM - FM 3-K | Mehrjähriges Kleegras für niederschlagsärmere Standorte |