Erarbeitung von Schwellenwerten zur wirksamen Bekämpfung von Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) und Steinbrand (Tilletia caries) sowie deren praktische Umsetzung im Öko-Landbau
Das Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, für den Befall mit Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) und Steinbrand (Tilletia caries) zuverlässige Grenzwerte sowohl für Saatgut als auch für das Infektionspotential im Boden zu erarbeiten, um die Zahl der Missernten und stark belasteter Partien zu verringern.
Zusätzlich soll bei Zwergsteinbrand ermittelt werden, inwieweit sich durch den Klimawandel der Befall auch in tieferen Lagen ausbreitet.
Ein weiteres wesentliches Ziel der Feldversuche ist eine Aussage darüber, ob der Brandsporenbefall am Saatgut als alleiniger Grenzwert für die zu erwartende Ernte ausreicht, oder das vorhandene Infektionspotential im Boden eine größere Rolle spielt als bisher bekannt ist.
Stark mit Brandbutten und Brandsporen belasteter Weizen und Dinkel kann weder als Saat- noch als Back- sowie Futterware verwertet werden. In den letzten Jahren hat die Zahl dieser Schadensfälle zugenommen.
Lange Zeit galt die Aussage, Zwergsteinbrand kommt nur in Höhen über 1000 m vor. Mittlerweile findet man den Zwergsteinbrand bereits ab 400 m Meereshöhe. Dies zeigen die Ergebnisse der Brandsporenuntersuchung ganz deutlich auf.
Bei allen bisher durchgeführten Projekten und Versuchen wurde dies nicht berücksichtigt bzw. untersucht.
Mit dem Forschungsprojekt soll die Saatgut- und Produktqualität für Weizen und Dinkel im Ökologischen Landbau gesichert und gesteigert werden. Wenn der Brandsporenbefall im Ökologischen Landbau weiter zunimmt, ist das mit einer deutlichen Abnahme der Produktqualität verbunden und schadet dem Absatz von ökologisch erzeugtem Weizen und Dinkel erheblich. Zudem nimmt die Produktionssicherheit für Öko-Betriebe deutlich ab.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. B. Killermann - IPZ 6d (Saatgutforschung und Proteinelektrophorese)
Projektbearbeitung: M. Dressler - IPZ 6d
Laufzeit: 2007- 2011
Finanzierung: BLE - Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung