Biotechnologie
Stand und Perspektiven der grünen Gentechnik in Bayern

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Die grüne Gentechnik ist seit Beginn der ersten Freisetzungsversuche in Deutschland 1990 (Transgene Petunien am MPIZ Köln Vogelsang) einer permanenten öffentlichen Kritik ausgesetzt. In Bayern wurden die Feldversuche mit transgenen Pflanzen (Raps, Mais, Kartoffeln) seit Anbeginn mit breitangelegter Öffentlichkeitsarbeit begleitet.
1996 wurde für mehrere Jahre das Biotechmobil, ein molekulargenetisches S1-Labor, auf Reisen geschickt, mit dem Ziel flächendeckend Schüler vor Ort zu erreichen und über Gentechnik zu informieren. Die damalige LBP-Freising war hier maßgeblich beteiligt.

Antibiotikaresistenzgen freie Amylopektinkartoffel

10 Jahre später blickt Bayern auf eine Phase intensiver Entwicklungsarbeit in der grünen Gentechnik zurück, eines der wichtigsten Ergebnisse ist die an der LfL gezüchtete, bereits im Freiland getestete Antibiotikaresistenzgen freie Amylopektinkartoffel, die eine umweltschonende Rohstoffnutzung verspricht. Trotz einer umfassenden Sicherheitsforschung mit transgenen Nutzpflanzen und zweijährigem erfolgreichen Erprobungsanbau in Bayern mit zugelassenen Bt-Maissorten ist die Ablehnung gegenüber grüner Gentechnik immer noch hoch.

Enormen Wichtigkeit fallspezifischer Bewertung

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Die Tatsache, dass es weltweit keinerlei ernstzunehmende Hinweise auf die Schädlichkeit transgener Kultursorten im allgemeinen gibt, scheint kein Pro-Argument zu sein.
Eher gereicht die Meldung von der Einstellung der Züchtung einer transgenen Erbse in Australien aufgrund negativ verlaufener Fütterungsversuche zur dominierenden Beunruhigung – zeugt doch dieses Beispiel von funktionierender Selbstkontrolle und der enormen Wichtigkeit fallspezifischer Bewertung, die auch der Bedeutung epigenetischer Veränderungen (nachgeschaltete Regulationsmechanismen auf Proteinebene) gerecht wird.
Insgesamt kommt es darauf an, welches Gen übertragen wird, nicht auf die Transgenität per se. Züchterische Auslese muss dann feststellen, ob die Position des neuen Gens auf dem Chromosom eine vorteilhafte Merkmalskombination zulässt.