Unkrautbekämpfung in Sommergetreide
Windenknöterich in Sommergetreide
Im Sommergetreidebau kommt es zu einem schnellen und gleichmäßigen Auflauf der Kultur und der Unkräuter. Aufgrund der zügigen Entwicklung leistet Sommergetreide eine gute Konkurrenz gegen die jeweilige standortspezifische Unkrautflora. Hieraus den Schluss zu ziehen, dass eine gezielte Unkrautbekämpfung weniger wichtig als im Wintergetreidebau wäre, ist allerdings falsch.
Eine erfolgreiche Unkrautbekämpfung erreicht neben der Verbesserung der Erntequalität eine Ertragsabsicherung im Bereich von + 15 bis 30 %. Aufgrund dieser direkten Behandlungseffekte und durch die Kontrolle der Unkrautflora bzw. des Unkrautsamenpotentials im Rahmen der Fruchtfolge ist die Herbizidbehandlung im Sommergetreide regelmäßig wirtschaftlich.
Mechanische Unkrautkontrolle
Unkrautspektrum
Chemische Unkrautbekämpfung
Hohlzahn in Sommergetreide
Aufgrund der relativ günstigen Anwendungsbedingungen können bei vielen Präparaten reduzierte Aufwandmengen eingesetzt werden, bzw. ist teilweise die zugelassene Standardaufwandmenge bereits niedriger als im Wintergetreidebau. Aufgrund der Temperatur- und Strahlungsbedingungen sind Wuchsstoff- und Kontaktherbizide (HRAC-Wirkgruppe 4) im Sommergetreide besonders effektiv einsetzbar. Diese Chancen sollten gezielt genutzt werden, um den häufigen Sulfonylharnstoffeinsatz aus dem Wintergetreidebau innerhalb der Fruchtfolge zu reduzieren und einen Wechsel der eingesetzten Wirkmechanismen im Sommergetreide zu ermöglichen. Hierdurch können mögliche Resistenzentwicklungen bei Unkräutern, wie z.B. bei Kamille-Arten oder Vogelmiere, verhindert werden.
Ansonsten gilt für den Herbizideinsatz die allgemeine Strategie, möglichst frühzeitig, ab dem Dreiblattstadium (BBCH 13), mit angepassten Aufwandmengen bei günstigen Anwendungsbedingungen die standortspezifische Leitverunkrautung effektiv zu bekämpfen. Durch eine zügige Entwicklung und einen dichten Bestandesaufbau erzielt die Kultur in der Folge eine eigene, gute Unkrautunterdrückung. Bei notwendigen Spätbehandlungen in der Schossphase (BBCH 30-39) gegen Problem- und Wurzelunkräutern ist neben den Anwendungsbedingungen (warm, wüchsig, geringe Blattwachsschicht) besonders die Anwendungstechnik zu beachten. Ein hoher bzw. ausreichender Benetzungsgrad der Zielpflanzen kann nur durch eine geeignete Spritztechnik (Injektordüsen) und hohe Wasseraufwandmengen (300-400 l/ha) erzielt werden.
Weitere Informationen
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Stand: April 2024
Unkrautmanagement im Getreidebau