Ergebnisse des langjährigen bayernweiten Monitorings auf Verzwergungsviren bei Getreide
Durch Virusbefall verzwergte Getreidepflanze
Unser langjähriges bayernweites Monitoring auf Verzwergungsviren ist ein aktiver Beitrag zum Insekten- und Umweltschutz. Es ist zudem Hilfestellung für den Landwirt. Das Monitoring wird am Institut für Pflanzenschutz der LfL in enger Kooperation mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) bereits seit Jahren im Ausfallgetreide durchgeführt.
Das Monitoring liefert aktuelle Aussagen zum regionalen Auftreten der Verzwergungsviren, ist aktuelle Entscheidungshilfe bei möglicherweise notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen, hilft unnötige Insektizidapplikationen zu vermeiden und unsere Insekten und Umwelt zu schonen. Das Befallsgeschehen variiert von Jahr zu Jahr. Die Auswirkungen eines Jahrs mit massivem Virusauskommen können noch Jahre später spürbar sein - wie uns der Jahrhundertsommer 2003 lehrte.
Zunehmende Gefahr durch Verzwergungsviren - auch ein Resultat des Klimawandels?
Erwachsene Blattläuse und Jugendstadien auf einem Getreideblatt
Bei den Gelbverzwergungsviren (Yellow dwarf virus, YDV) treten verschiedene Serotypen auf, die von verschiedenen Blattlausarten übertragen werden. Im Rahmen unseres Monitorings werden folgende Serotypen nachgewiesen und unterschieden:
- BYDV-MAV (Barley yellow dwarf virus = Gerstengelbverzwergungsvirus): Überträger Grosse Getreideblattlaus, Macrosiphum avenae (= Sitobion avenae)
- BYDV-PAV: Überträger Haferblattlaus, Rhopalosiphum padi, und Grosse Getreideblattlaus, Macrosiphum avenae (= Sitobion avenae)
- BYDV-RPV: Überträger Haferblattlaus, Rhopalosiphum padi (= CYDV; Cereal yellow dwarf virus = Getreidegelbverzwergungsvirus)
Die beiden Stämme des Getreideverzwergungsviren, Weizen- und Gersten-Stamm, werden seit einiger Zeit als zwei unterschiedliche Viren geführt:
- WDV (Wheat dwarf virus = Weizenverzwergungsvirus)
- BDV (Barley dwarf virus = Gerstenverzwergungsvirus)
WDV und BDV werden durch die Zwergzikade Psammotettix alienus übertragen.
Die Bekämpfung der Blattlausvektoren sollte nur Bekämpfungsschwellen-abhängig erfolgen. Ein Insektizideinsatz vor dem Erreichen der Bekämpfungsschwelle sichert keine wirtschaftlichen Mehrerträge; außerdem ist aus Gründen des erhöhten Risikos der Resistenzbildung gegenüber den eingesetzten insektiziden Wirkstoffen und des Umweltschutzes von allzu häufigen Insektizidapplikationen abzuraten. Bekämpfungswürdig anzusehen sind 20 % mit Blattläusen befallene Pflanzen ab dem 2-3 Blattstadium des Getreides, bei Frühsaaten (Auflauf vor dem 25. September) 10 % befallene Pflanzen. Zu kontrollieren sind dazu etwa 100 Pflanzen, nicht nur am Feldrand. Bei warmen Temperaturen lassen sich die Blattläuse meist gut im Gegenlicht auf den Blättern erkennen, bei kühler Witterung verstecken sie sich dagegen am Blattgrund.
Für die Bekämpfung von Zikaden sind derzeit keine Insektizide zugelassen, so dass deren direkte Bekämpfung nicht möglich ist. Ackerbauliche Maßnahmen können hier zum Einsatz kommen.
Ackerbauliche Hinweise zur Minderung der durch Verzwergungsviren verursachten Schäden
Monitoring-Strategie
Von den sieben Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) mit Sachgebiet L 2.3P Landnutzung in den bayerischen Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern, Schwaben, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken werden in der Regel im Herbst insgesamt 420 Blattproben im Ausfallgetreide genommen: Dabei werden in jedem Regierungsbezirk sechs Standorte mit jeweils 10 Pflanzen beprobt. Die Probenahme wird zufällig durchgeführt, Pflanzen mit auffälligen Symptomen werden nicht bevorzugt ausgewählt. Die Proben werden unverzüglich an das virologische Labor der LfL geschickt und einzeln mit ELISA auf die verschiedenen Serotypen des Gelbverzwergungsvirus (BYDV-MAV, -PAV, CYDV) und das Weizenverzwergungsvirus (WDV/BDV) getestet. Nach Abschluss der Laboranalysen werden die Ergebnisse unverzüglich dem jeweiligen AELF mitgeteilt und die Landwirte über verschiedene Kanäle informiert (Beraterfax, Internet, Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt).
Virusnachweis
Für den Virusnachweis werden in unserem Monitoring Einzelpflanzen getestet. Diese Vorgehensweise ermöglicht Aussagen zur Befallshäufigkeit auf einen Schlag und ist deshalb der Testung von Sammelproben vorzuziehen.
Der Virusnachweis erfolgt serologisch mit dem ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay) unter Verwendung spezifischer Antikörper. Die verschiedenen Antikörper erlauben eine Differenzierung von BYDV-MAV, BYDV-PAV und BYDV-RPV (=CYDV). Eine Unterscheidung zwischen WDV und BDV ist mit dem ELISA nicht möglich.
Monitoring im Ausfallgetreide 2021
Auch im Herbst 2021 wurde an der LfL ein Monitoring auf Verzwergungsviren im Ausfallgetreide in enger Kooperation mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) durchgeführt. Damit unterstützen wir die Landwirte und zeigen, wo aktuell mit Virusproblemen zu rechnen ist und wo möglicherweise Bekämpfungsmaßnahmen notwendig sein könnten. Für Bekämpfungsmaßnahmen sind aber in jedem Fall durch den Landwirt Kontrollen des Bestandes auf Blattläuse unerlässlich. Die Blattlausauszählungen sind ab dem Zwei- bis Drei-Blatt-Stadium an mindestens 50 Pflanzen durchzuführen, am besten an einem sonnigen Nachmittag. Bekämpfungsmaßnahmen müssen stets Schadschwellen-orientiert erfolgen. Als Bekämpfungsschwellen gelten: Blattlausbefall an 20 % der Pflanzen (Läuse an jeder fünften Getreidepflanze), bei Frühsaaten (= Auflauf bis ca. 25. September): Blattlausbefall an 10 % der Pflanzen (Läuse an jeder zehnten Getreidepflanze). Es dürfen nur zugelassene Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden unter Beachtung aller Auflagen. Zur Bekämpfung von Zikaden sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen.
Laut Angaben des DWD (Deutscher Wetterdienst) war es in Bayern im Winter 2020/2021 mit knapp 0,8 °C gegenüber dem langjährigen Mittel (-1,0 °C) zwar immer noch zu warm, aber Bayern war die kälteste Region Deutschlands. Der Sommer 2021 war der regenreichste Sommer in Deutschland seit zehn Jahren. Auch wenn es sich vielerorts nicht so anfühlte: Die Monate Juni, Juli und August waren insgesamt deutlich zu warm und durchschnittlich sonnig . Mit 17,6 °C (gegenüber dem langjährigem Mittel 15,8 °C) war der Freistaat Bayern allerdings das zweitkühlste und mit gut 415 l/m² (314 l/m²) das mit Abstand niederschlagsreichste Bundesland (Quelle: DWD). Betrachtet man die klimatischen Verhältnisse insgesamt, so waren diese 2021 für Verzwergungsviren nicht förderlich, da die virusübertragenden Blattläuse und Zikaden durch die häufigen und andauernden Niederschläge nicht begünstigt wurden.
Getreideblätter im Homogenisationsbeutel
Ergebnisse des bayernweiten Monitorings im Ausfallgetreide – Herbst 2021
Verzwergungsviren im Ausfallgetreide 2021
Befall mit Verzwergungsviren im Ausfallgetreide in den Jahren 2019 bis 2021
Befallshäufigkeiten mit Verzwergungsviren in den bayerischen Regierungsbezirken
Monitoring im Ausfallgetreide 2020
Auch im Herbst 2020 wurde an der LfL ein Monitoring auf Verzwergungsviren im Ausfallgetreide in enger Kooperation mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) durchgeführt. Damit möchten wir den Landwirten einen Überblick über die Virusbefallssituation geben und zeigen, wo aktuell mit Problemen zu rechnen ist und wo möglicherweise Bekämpfungsmaßnahmen notwendig sein könnten. Für Bekämpfungsmaßnahmen sind aber in jedem Fall Kontrollen des Bestandes auf Blattläuse unerlässlich. Die Blattlausauszählungen sind ab dem Zwei- bis Drei-Blatt-Stadium an mindestens 50 Pflanzen, am besten an einem sonnigen Nachmittag, durchzuführen. Bekämpfungsmaßnahmen müssen stets Schadschwellen-orientiert erfolgen. Als Bekämpfungsschwellen gelten: Blattlausbefall an 20 % der Pflanzen (Läuse an jeder fünften Getreidepflanze), bei Frühsaaten (= Auflauf bis ca. 25. September): Blattlausbefall an 10 % der Pflanzen (Läuse an jeder zehnten Getreidepflanze). Es dürfen nur zugelassene Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden unter Beachtung aller Auflagen. Für Zikaden sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen.
Langfristig gesehen sollen mit unserem Monitoring Aussagen zur Entwicklung des Befallsgeschehens möglich sein.
Rückblickend waren im Herbst 2019 33 % der im Rahmen unseres Verzwergungsvirus-Monitorings untersuchten Proben aus dem Ausfallsgetreide WDV/BDV-positiv und 10 % wurden positiv auf BYDV/CYDV getestet. Nachdem der meteorologische Winter 2019/2020 in Deutschland der zweitwärmste seit Beginn flächendeckender Aufzeichnungen im Jahr 1881 war und in Bayern das Thermometer häufig auf über 10 °C und nicht selten auch über 15 °C kletterte (Quelle: Deutscher Wetterdienst, DWD) waren zumindest die Bedingungen für eine Überwinterung der Virusüberträger (Blattläuse und Zikaden) günstig. Laut Angaben des DWD lag im Sommer 2020 die Temperatur mit 18,2 °C um 1,9 Grad über dem Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die positive Abweichung 1,1 Grad. Das Jahr 2020 war also erneut ein deutlicher Botschafter des Klimawandels. In den Monaten Juni und Juli waren stabile hochsommerliche Phasen aber eine Seltenheit. Kühle und warme Witterungsphasen wechselten sich ab. Erst im August gab es landesweit eine mehrtägige extreme Hitzewelle mit Temperaturen von über 35 °C (Quelle: DWD). Die Virusüberträger, also die Blattläuse und besonders die Wärme-liebenden Zikaden, sollten von hohen Temperaturen profitieren. Allerdings können zu hohe Temperaturen und Trockenheit die Populationen der Virusüberträger auch zusammenbrechen lassen.
Zur Ermittlung der aktuellen Befallssituation wurden bayernweit vom 07.09. bis 14.09.2020 randomisiert 420 Proben durch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) im Ausfallgetreide genommen: In jedem der sieben Regierungsbezirke Bayerns wurden sechs Standorte mit jeweils 10 Pflanzen beprobt und umgehend an die LfL gebracht oder geschickt. Die Proben wurden einzeln mit ELISA im virologischen Labor der LfL auf die verschiedenen Serotypen des Gelbverzwergungsvirus (BYDV-MAV, -PAV, CYDV) und das Weizenverzwergungsvirus (WDV/BDV, Weizen-/Gerstenverzwergungsvirus; diese beiden Viren sind mit ELISA nicht differenzierbar) getestet.
Ergebnisse des bayernweiten Monitorings im Ausfallgetreide – Herbst 2020
Verzwergungsviren im Ausfallgetreide 2020
Prozentuale Anteile der verschiedenen Verzwergungsviren 2019 und 2020
Befallshäufigkeiten mit Verzwergungsviren in den sieben Regierungsbezirken Bayerns
Befallshäufigkeiten mit Verzwergungsviren an unterschiedlichen Standorten
Monitoring im Ausfallgetreide 2019
Auch im Herbst 2019 wurde an der LfL ein Monitoring auf Verzwergungsviren im Ausfallgetreide in enger Kooperation mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) durchgeführt. Damit möchten wir den Landwirten einen Überblick über die Virusbefallssituation geben und zeigen, wo aktuell mit Problemen zu rechnen ist und wo möglicherweise Bekämpfungsmaßnahmen notwendig sein könnten. Langfristig gesehen sollen mit unserem Monitoring Aussagen zur Entwicklung des Befallsgeschehens möglich sein.
Das Jahr 2019 war erneut ein deutlicher Botschafter des Klimawandels. Der Sommer 2019 war nach 2003 mit 19,7 °C und 2018 mit 19,3 °C drittheißester Sommer seit dem Beginn regelmäßiger Messungen 1881 (Quelle: DWD). Er bescherte in weiten Teilen des Landes erneut langwährende Trockenheit und hohe Temperaturen. Diese Faktoren begünstigen die Entwicklung und die Aktivität von Blattläusen und Zikaden, welche die im Getreidebau gefürchteten Verzwergungsviren übertragen. Abhängig von der lokalen Witterung und den Gegebenheiten sowie dem Vorkommen natürlicher Gegenspieler konnten sich die Populationen der Virusüberträger unterschiedlich aufbauen. Blattlauspopulationen überstanden anscheinend die extreme Witterung im Sommer weniger gut als die Hitze-liebenden Zikaden.
Bayernweit wurden vom 03.09. bis 17.09.19 randomisiert 420 Proben durch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) im Ausfallgetreide genommen: In jedem der sieben Regierungsbezirke Bayerns wurden sechs Standorte mit jeweils 10 Pflanzen pro Standort beprobt. Die Proben wurden einzeln mit ELISA im virologischen Labor der LfL auf die verschiedenen Serotypen des Gelbverzwergungsvirus (BYDV-MAV, -PAV, CYDV) und das Weizenverzwergungsvirus (WDV/BDV, Weizen-/Gerstenverzwergungsvirus; diese beiden Viren sind mit ELISA nicht differenzierbar) getestet.
Bayernweit wurden vom 03.09. bis 17.09.19 randomisiert 420 Proben durch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) im Ausfallgetreide genommen: In jedem Regierungsbezirk Bayerns wurden sechs Standorte mit jeweils 60 Pflanzen beprobt. Die Proben wurden einzeln mit ELISA im virologischen Labor der LfL auf die verschiedenen Serotypen des Gelbverzwergungsvirus (BYDV-MAV, -PAV, CYDV) und das Weizenverzwergungsvirus (WDV/BDV, Weizen-/Gerstenverzwergungsvirus; diese beiden Viren sind mit ELISA nicht differenzierbar) getestet.
Ergebnisse des bayernweiten Monitorings im Ausfallgetreide – Herbst 2019
Verzwergungsviren im Ausfallgetreide 2019
Verzwergungsviren im Ausfallgetreide 2019: Auftreten der verschiedenen Viren
Bayernkarte: Verzwergungsviren im Ausfallgetreide 2019 (Grafik: S. Weigand)
Befall mit Verzwergungsviren in den sieben Regierungsbezirken Bayerns an jeweils sechs Standorten: Befallsspannen
Wie groß ist die Virusgefahr in diesem Herbst?
Das Risiko ist geringer
- je später Aussaat erfolgt
- bei weiterer Trockenheit
- bei kühl-feuchter Witterung, da die Aktivität der Zikaden rascher einbricht
- wenn Blattlauspopulationen sich nicht wieder aufbauen
- bei verzögertem Auflaufen des Ausfallgetreides
- bei sehr früher Silomaisernte, weit vor Auflauf der Winterungen, so dass „grüne Brücke“ fehlen
Das Risiko ist höher
- bei Frühsaaten
- bei milden Temperaturen ohne Nachtfröste („goldener Oktober“) und ruhiger Witterung
- in wärmebegünstigten, windgeschützten Lagen (Waldränder, Hecken, Südhänge)
- wenn Ausfallgetreide in nur lückig aufgelaufenen Zwischenfrüchten und im Raps steht
- wenn der Gräseranteil (Wirtspflanzen) in den Zwischenfruchtmischungen hoch ist
Bekannte Gegenmaßnahmen - Was kann man tun?
Zur Abschätzung der Notwendigkeit einer Insektizidbehandlung sind Kontrollen im eigenen Bestand unerlässlich. Folgende Bekämpfungsschwellen gelten für Blattläuse als Virusvektoren:
- ab 2-3 Blatt-Stadium des Getreides: Blattlausbefall an 20 % der Pflanzen (Läuse an jeder fünften Getreidepflanze)
- bei Frühsaat (=Auflauf bis ca. 25. September): Blattlausbefall an 10 % der Pflanzen (Läuse an jeder zehnten Getreidepflanze).
Befolgen Sie die Warndienst-Hinweise des amtlichen Pflanzenschutzdienstes. Bei einer Behandlung achten Sie insbesondere auf den Bienenschutz bei angrenzenden Blühflächen und die Abstandsauflagen zu Nicht-Zielflächen und Gewässern.
Monitoring im Ausfallgetreide 2018
Seit vielen Jahren wird an der LfL ein Monitoring auf Verzwergungsviren im Ausfallgetreide durchgeführt, das auch im Herbst 2018 in enger Kooperation mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) fortgeführt wurde. Den Landwirten soll damit ein Überblick über die aktuelle Befallssituation gegeben werden, um möglicherweise notwendige Bekämpfungsmaßnahmen ableiten zu können. Langfristig gesehen sollen Aussagen über die Entwicklung des Befallsgeschehens möglich sein.
Ergebnisse des Monitorings im Ausfallgetreide 2018
Anteil befallener und nicht befallener Pflanzen im Verzwergungsvirusmonitoring 2018
Verteilung des Befalls mit Verzwergungsviren in den sieben bayerischen Regierungsbezirken (Grafik: S. Weigand)
Obwohl die Witterung in den Regionen nicht groß unterschiedlich war, waren dennoch deutliche regionale Unterschiede im Befallsaufkommen zu verzeichnen. Schwerpunktmäßig waren vor allem die tendenziell trockeneren Regionen Frankens und der Oberpfalz betroffen. In der Oberpfalz waren sogar mehr als 80 % der Proben WDV/BDV-positiv. In Schwaben waren hingegen lediglich 7 % der Proben WDV/BDV-infiziert.
Befall mit Verzwergungsviren in den sieben Regierungsbezirken Bayerns
Das BYDV-/CYDV-Befallsaufkommen ist gegenüber 2016, als 40 % der Proben positiv waren, deutlich rückläufig; das Befallsniveau 2018 war vergleichbar mit 2017. Demzufolge waren nur 3 % der Proben ausschließlich mit BYDV-/CYDV infiziert, Doppelinfektionen mit BYDV/CYDV und WDV/BDV waren mit einem Anteil von 1 % noch seltener. Ähnlich wie 2015 verhinderten auch 2018 langanhaltende Hitze und Trockenheit eine Ausbreitung des BYDV/CYDV-Befalls: Blattlauspopulationen konnten sich nicht aufbauen oder brachen frühzeitig zusammen. Blattlausvektoren, die Infektionen im Ausfallgetreide hätten setzen könnten, waren demzufolge nicht in großer Zahl vorhanden.
Befall mit Verzwergungsviren in den sieben Regierungsbezirken Bayerns an jeweils sechs Standorten: Befallsspannen
Wie gefährdet sind die neuen Bestände in Herbst 2018?
Für ein geringes Risiko spricht derzeit:
- die zurückliegende und weiter anhaltende Trockenheit
- das sehr späte, teils verzögerte Auflaufen des Ausfallgetreides
- die sehr frühe Silomaisernte, weit vor Auflauf der Winterungen (keine „grüne Brücke“ für BYDV/CYDV möglich)
- das geringe Auftreten von Getreideblattläusen
Für ein höheres Risiko spricht derzeit:
- die WDV-Belastung im Ausfallgetreide
- die weiter vorhergesagten milden Temperaturen ohne Nachtfröste („goldener Oktober“)
- viel Ausfallgetreide in nur lückig aufgelaufenen Zwischenfrüchten und im Raps
- viele Zwischenfruchtmischungen mit hohen Gräseranteilen (Wirtspflanzen)
Als Bekämpfungsschwellen gelten für Blattläuse als Virusvektoren
- Normalsaat: Blattlausbefall an 20 % der Pflanzen
- Frühsaat: Blattlausbefall an 10 % der Pflanzen.
Monitoring im Ausfallgetreide 2017
Wie in den Vorjahren wurde auch im Herbst 2017 in enger Kooperation mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) ein Monitoring auf Verzwergungsviren im Ausfallgetreide durchgeführt, um den Landwirten einen Überblick über die Befallssituation zu ermöglichen und möglicherweise notwendige Bekämpfungsempfehlungen davon abzuleiten.
Jedes der sieben ÄELF mit Fachzentrum Pflanzenbau führte im Zeitraum vom 04.09.-18.09.17 die Probennahme im Ausfallgetreide durch. Dabei wurden jeweils zehn Pflanzen an je sechs Standorten zufällig beprobt, insgesamt wurden also 420 Proben genommen. Die Proben wurden an die LfL in das virologische Labor gesandt und zur Ermittlung der jeweiligen Befallshäufigkeiten einzeln mit ELISA auf die verschiedenen Serotypen des Gelbverzwergungsvirus (BYDV-MAV, -PAV, CYDV) und das Weizenverzwergungsvirus (WDV/BDV) getestet. Die ELISA-Untersuchungen waren am 28.09.2017 abgeschlossen, so dass den Landwirten die aktuellen Ergebnisse zeitnah zur Verfügung gestellt werden konnten.
Ergebnisse des bayernweiten Monitorings im Ausfallgetreide - Herbst 2017
Überblick über das Auftreten von Verzwergungsviren in den sieben bayerischen Regierungsbezirken im Ausfallgetreide 2017
Befall mit Verzwergungsviren im Ausfallgetreide 2017
Der Virusbefall schwankte an den verschiedenen Standorten
Monitoring im Ausfallgetreide 2016
Wie in den Vorjahren wurde auch im Herbst 2016 in enger Kooperation mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) ein Monitoring auf Verzwergungsviren im Ausfallgetreide durchgeführt, um den Landwirten einen Überblick über die Befallssituation zu ermöglichen und möglicherweise notwendige Bekämpfungsempfehlungen davon abzuleiten.
2015 lag der Befall im Ausfallgetreide mit Verzwergungsviren, als Folge des extrem trockenen und heißen Sommers, der die Blattlauspopulationen zusammenbrechen ließ, auf einem geringen Niveau: Nur 9,3 % von 420 untersuchten Ausfallgetreideproben waren mit dem Weizenverzwergungsvirus infiziert und lediglich 0,2 % der Proben mit Gelbverzwergungsviren; das Aufkommen an Gelbverzwergungsviren war so gering wie nie zuvor in den seit 2007 kontinuierlich durchgeführten Virusuntersuchungen. Der darauffolgende Winter 2015/2016 war dann überdurchschnittlich mild, so dass damit zu rechnen war, dass Virusüberträger (Blattläuse für Gelbverzwergungsviren und Zikaden für Weizenverzwergungsviren), die den extremen Sommer überstanden hatten, gut überwintern konnten.
Jedes der sieben ÄELF mit Fachzentrum Pflanzenbau führte im Zeitraum vom 12.09.-19.09.16 die Probennahme im Ausfallgetreide durch. Dabei wurden jeweils zehn Pflanzen an je sechs Standorten je Regierungsbezirk zufällig beprobt, insgesamt wurden also 420 Proben genommen. Die Proben wurden an die LfL in das virologische Labor gesandt und zur Ermittlung der jeweiligen Befallshäufigkeiten einzeln mit ELISA auf die verschiedenen Serotypen des Gelbverzwergungsvirus (BYDV-MAV, -PAV, CYDV) und das Weizenverzwergungsvirus (WDV/BDV) getestet. Die ELISA-Untersuchungen waren am 06.10.2016 abgeschlossen, so dass den Landwirten die aktuellen Ergebnisse zeitnah zur Verfügung gestellt werden konnten.
Ergebnisse des bayernweiten Monitorings im Ausfallgetreide - Herbst 2016
Überblick über das Auftreten von Verzwergungsviren in den sieben bayerischen Regierungsbezirken im Ausfallgetreide 2016
Verzwergungsvirusmonitoring 2016: Prozentualer Anteil mit Verzwergungsviren infizierten Proben
Verzwergungsvirusmonitoring 2016: Befallshäufigkeiten mit Verzwergungsviren an den verschiedenen Standorten
Monitoring im Ausfallgetreide 2015
Wie in den Vorjahren wurde auch im Herbst 2015 ein Monitoring auf Verzwergungsviren im Ausfallgetreide durchgeführt. Den Landwirten soll damit ein Überblick über die Befallssituation mit Verzwergungsviren im Getreide ermöglicht werden. Zudem können Empfehlungen für möglicherweise notwendige Bekämpfungsmaßnahmen davon abgeleitet werden.
Das Auftreten von Verzwergungsviren im Getreide im Frühjahr 2015
Von den sieben Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit Fachzentrum Pflanzenbau der bayerischen Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern, Schwaben, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken wurden Pflanzen zur Virustestung an die LfL gesandt. Die Probenahme erfolgte zufällig. Dabei wurden auf jeweils sechs Flächen je Regierungsbezirk von je zehn Pflanzen Blattproben genommen. Die Proben wurden im Zeitraum vom 14.09.15 bis zum 21.09.15 gezogen. Die Untersuchungen waren am 01.10.2015 abgeschlossen, so dass den Landwirten zeitnah die aktuellen Ergebnisse zur Verfügung stehen.
Die Proben wurden einzeln mit ELISA auf das Vorhandensein von Gelbverzwergungsviren und Verzwergungsviren analysiert. Im Einzelnen wurde dabei auf die beiden Serotypen MAV und PAV des Gerstengelbverzwergungsvirus (Barley yellow dwarf virus-MAV bzw. Barley yellow dwarf virus-PAV = BYDV-MAV, BYDV-PAV) untersucht sowie auf das Getreidegelbverzwergungsvirus (Cereal yellow dwarf virus = CYDV). Bei den Verzwergungsviren wurde auf die Verzwergungsviren WDV und BDV getestet, ohne dabei eine Unterscheidung zwischen dem WDV, dem Weizenverzwergungsvirus, und BDV, dem Gerstenverzwergungsvirus, vorzunehmen, da das eingesetzte Nachweisverfahren eine Differenzierung zwischen beiden Viren nicht zulässt. Nachfolgende ist immer WDV/BDV gemeint, wenn von WDV die Rede ist.
Ergebnisse des bayernweiten Monitorings im Ausfallgetreide - Herbst 2015
Regionales Auftreten von Verzwergungsviren im Ausfallgetreide 2015
In 39 von 420 Proben war das Weizenverzwergungsvirus (WDV) nachweisbar. Der Befall mit WDV lag mit einer Häufigkeit von 9,3 % befallener Proben auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, wenngleich WDV in allen Regierungsbezirken mit Ausnahme von Schwaben zu finden war. Im Durchschnitt trat das WDV auf jedem dritten Ausfallgetreideschlag auf; in Oberbayern und Niederbayern war jeweils nur ein Schlag von sechs beprobten Schlägen betroffen, in Unterfranken zwei Schläge, in Oberfranken und in der Oberpfalz waren es drei Schläge und in Mittelfranken vier.
Befall mit Verzwergungsviren in den Jahren 2007 bis 2015
Trotz des sich Anfang Oktober abzeichnenden insgesamt geringen Befallsrisikos, war als wichtigste vorbeugende Maßnahme weiterhin das Ausfallgetreide als „grüne Brücke“ konsequent zu beseitigen. Bei günstiger Witterung kann die Aktivität der Virus-übertragenden Blattläuse und Zikaden schnell zunehmen. Die zuerst auflaufenden jungen Bestände werden von Blattläusen und Zikaden als attraktive Stickstoffquellen bevorzugt angeflogen. Trockenheitsbedingt ist das Angebot an sonstigen Wirtspflanzen gering. Das tatsächliche Auftreten der Überträger in den Beständen ist regelmäßig zu erfassen. Da in manchen Regionen 2015 der Winterweizen nahezu zeitgleich mit der Wintergerste auflief, waren beide Kulturen zu kontrollieren. Falls Blattläuse in den Beständen auftraten, war die Entscheidung über einen Insektizideinsatz ausschließlich am Besatz im jeweiligen Bestand auszurichten.
Monitoring im Ausfallgetreide 2014
Um den Landwirten einen Überblick über die Befallssituation mit Verzwergungsviren im Getreide zu verschaffen und Empfehlungen für möglicherweise notwendige Bekämpfungsmaßnahmen davon abzuleiten, wurde auch im Herbst 2014 ein Monitoring auf Verzwergungsviren im Ausfallgetreide durchgeführt. Von den sieben Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit Fachzentrum Pflanzenbau der bayerischen Regierungsbezirke wurden von jeweils 6 Flächen von je 10 zufällig ausgewählten Pflanzen Blattproben zur virologischen Untersuchung an die LfL gesandt. Die Probenahme erfolgte im Zeitraum vom 08.09.14 bis zum 25.09.14. Die Proben wurden einzeln mit ELISA auf das Vorhandensein von Gelbverzwergungsviren und Verzwergungsviren analysiert. Im Einzelnen wurde dabei auf die beiden Serotypen MAV und PAV des Gerstengelbverzwergungsvirus (Barley yellow dwarf virus-MAV bzw. Barley yellow dwarf virus-PAV = BYDV-MAV, BYDV-PAV) untersucht sowie auf das Getreidegelbverzwergungsvirus (Cereal yellow dwarf virus = CYDV). Bei den Verzwergungsviren wurde auf den Verzwergungsvirus“komplex“ WDV/BDV getestet, ohne dabei eine Unterscheidung zwischen dem WDV, dem Weizenverzwergungsvirus, und BDV, dem Gerstenverzwergungsvirus, vorzunehmen.
Ergebnisse des Monitorings im Ausfallgetreide - Herbst 2014
Von den insgesamt 420 getesteten Pflanzen waren 15 % mit BYDV/CYDV infiziert und 18 % mit WDV/BDV. 10 % aller Pflanzen waren dabei nur mit BYDV/CYDV infiziert, 14 % nur mit WDV und 4 % enthielten zugleich die Gelbverzwergungsviren BYDV/CYDV und die Verzwergungsviren WDV/BDV. 72 % der Pflanzen trugen keine Viren. Auf annähernd 60 % aller Schläge war Befall diagnostizierbar. Regionale und insbesondere schlagspezifische Unterschiede waren zu verzeichnen. In Mittelfranken und Unterfranken wurde jeweils auf allen 6 beprobten Schlägen Befall festgestellt, in der Oberpfalz auf 5 von 6 beprobten Schlägen. Entsprechend waren in diesen Bezirken auch die Anteile positiv getesteter Pflanzen am höchsten: Von den 60 untersuchten Pflanzen waren in Unterfranken 68 % positiv, in Mittelfranken 47 % und in der Oberpfalz 53 %. In Schwaben, Oberbayern, Niederbayern und Oberfranken waren auf 1 bis 3 Schlägen Verzwergungsviren zu finden; die Anteile mit Verzwergungsviren infizierter Pflanzen lagen in diesen Bezirken bei 2 bis 13 %. Aber auch innerhalb der verschiedenen Regierungsbezirke kam es zu standortabhängigen Befallsunterschieden: So lag beispielsweise in Mittelfranken die WDV-Befallshäufigkeit auf den Schlägen zwischen 10 % und 80 %, in Unterfranken zwischen 8 % und 70 %; die BYDV-Befallshäufigkeit in der Oberpfalz bewegte sich zwischen 0 % und 50 %. Eine Abhängigkeit vom beobachteten Vektorenaufkommen konnte nicht festgestellt werden.
Vergleich mit den Vorjahren 2010 bis 2013
Entwicklung des Befalls mit Verzwergungsviren im Ausfallgetreide in den Jahren 2010 bis 2014
Monitoring im Frühjahr 2013
Auch im Frühjahr 2013 fand in enger Kooperation mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ein bayernweites Monitoring auf Gerstenschlägen statt, um die Befallshäufigkeit der Verzwergungsviren zu erfassen und die Dringlichkeit von Bekämpfungsmaßnahmen abschätzen zu können. Insgesamt wurden 48 über ganz Bayern verteilte Schläge beprobt. Untersucht wurden in der Regel 20 randomisiert von einem Schlag genommene Pflanzen, die einzeln auf die verschiedenen Verzwergungsivren mittels ELISA getestet wurden. Untersucht wurde auf den Verzwergungsvirus“komplex“ WDV/BDV (eine Differenzierung wurde nicht vorgenommen) sowie die beiden Serotypen PAV und MAV des Gelbverzwergungvirus BYDV und das Gerstengelbverzwergungsvirus CYDV.
Ergebnisse des Monitorings im Frühjahr 2013
Insgesamt wurden bayernweit 960 Einzelpflanzen von 48 Gerstenschlägen auf Verzwergungsviren untersucht. Pro Schlag wurden 20 Pflanzen analysiert. Die Befallshäufigkeiten bei den Weizen-/Gerstenverzwergungsviren lagen zwischen 0 und 25 % befallener Pflanzen, bei den Gelbverzwergungsviren zwischen 0 und 5 %. Insgesamt waren 0,4 % aller untersuchten Pflanzen mit Gelbverzwergungsviren infiziert und 3,3 % mit Weizen-/Gerstenverzwergungsviren. Trotz allem war auch der Befall mit Weizen-/Gerstenverzwergungsviren als eher gering einzustufen. CYDV wurde nicht gefunden, es traten aber die beiden BYDV-Serotyen PAV und MAV auf. Die Befallshäufigkeiten schwankten von Schlag zu Schlag, regionale Aussagen waren kaum zu treffen. Erneut zeigte sich die Notwendigkeit eines großen Monitorings, da der Befall von Region zu Region unterschiedlich ist. Die Ergebnisse der Analysen im Einzelnen können Sie aus der nachfolgenden Präsentation entnehmen.
Monitoring im Ausfallgetreide 2013
Im Herbst 2013 wurde erneut in Zusammenabreit mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ein bayernweites Monitoring im Ausfallgetreide auf die Verzwergunsviren durchgeführt, um das Gefährdungspotenzial für spätere Infektionen in den neu ausgesäten Beständen ausgehend von den Anbauflächen der vorhergehenden Saison und die Notwendigkeit von Bekämpfungsmaßnahmen abschätzen zu können. Aus jedem der 7 Regierungsbezirke wurden zur Feststellung der Befallshäufigkeit von jeweils 6 Flächen jeweils 10 Einzelpflanzen zur Untersuchung eingesandt, insgesamt wurden also 42 Schläge in das Monitoring einbezogen. Die ersten Proben wurden am 09.09., die letzen am 27.09. genommen. Untersucht wurde mit DAS-ELISA auf den Verzwergungsvirus“komplex“ WDV/BDV (eine Differenzierung wurde nicht vorgenommen) sowie die beiden Serotypen PAV und MAV des Gelbverzwergungvirus BYDV und das Gerstengelbverzwergungsvirus CYDV.
Ergebnisse des Monitorings im Ausfallgetreide - Herbst 2013
Der Befall mit Verzwergungsviren im Ausfallgetreide war als gering einzustufen. Insgesamt waren weniger als 3 % aller 420 getesteten Pflanzen mit BYDV infiziert, CYDV wurde nicht nachgewiesen. Der Anteil WDV/BDV-befallener Pflanzen war geringer als 4 %. Regionale und insbesondere schlagspezifische Unterschiede waren dennoch zu verzeichnen. Die Befallshäufigkeiten auf den verschiedenden Schlägen für BYDV und WDV lagen zwischen 0 und maximal 50 %, wobei auf 36 der insgesamt 42 beprobten Schläge keinerlei Befall mit Verzwergungsviren diagnostiziert wurde. Insgesamt waren bezogen auf die Regierungsbezirke zwischen 0 und 12 % aller untersuchten Pflanzen BYDV positiv und zwischen 0 und 17 % WDV/BDV-positiv.
Ergebnisse des bayernweiten Monitorings im Ausfallgetreide 853 KB
Monitoring im Frühjahr und Sommer 2012
In Frühjahr/Sommer 2012 fand erneut ein bayernweites Monitoring auf Gerstenschlägen statt, um die Befallshäufigkeit der Verzwergungsviren zu erfassen und die Notwendigkeit von Bekämpfungsmaßnahmen davon ableiten zu können. Untersucht wurden in der Regel 20 Proben von einem Schlag, die einzeln auf die verschiedenen Verzwergungsviren mit ELISA untersucht wurden werden. Getestet wurde auf die BYDV-Serotypen MAV und PAV, auf CYDV und WDV/BDV (eine Differenzierung zwischen WDV udn BDV wurde dabei nicht vorgenommen). Zusätzlich wurden auf den fünf Versuchsstandorten der ÄELF in Bayern, die den Rahmenplanversuch (= RPL) 840 betreuen, in den Frühsaatparzellen ohne Insektizidbehandlung 100 Pflanzproben entnommen und diese auf Verzwergungsvirenbefall untersucht.
Ergebnisse des Monitorings im Frühjahr und Sommer 2012
Durch Zikaden übertragene Getreideverzwergungsviren (WDV/BDV ) waren im Frühjahr/Sommer 2012 auf Gerstenschlägen häufiger anzutreffen als die durch Blattläuse übertragenen Gerstengelbverzwergungsviren (BYDV/CYDV). Der WDV-Befall lag bei maximal 25 % befallener Gerstenpflanzen. BYDV-Befall konnte auf den meisten Flächen nicht festgestellt werden. Der WDV-Überträger, die Zwergzikade Psammotettix alienus, konnte auf den Monitoringflächen nicht gefunden werden. Der Anteil BYDV/CYDV-tragender Blattläuse war sehr gering. Ein großes Monitoring ist sinnvoll, da sich der Befall regional erheblich unterscheidet. Die genaue Vorgehensweise beim Monitoring und die Ergebnisse der Analysen im Detail können Sie aus der nachfolgenden Präsentation entnehmen.
Ergebnisse der Untersuchungen auf Verzwergungsviren im Getreide im Frühjahr und Sommer 2012
Monitoring im Ausfallgetreide im Herbst 2012
Von den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurden im Herbst 2012 bayernweit von insgesamt 44 Schlägen mit Ausfallgetreide jeweils 10 Einzelpflanzen genommen und im virologischen Labor der LfL auf die Verzwergungviren Barley yellow dwarf virus (Gerstengelbverzwergungsvirus, Serotypen MAV und PAV) und Cereal yellow dwarf virus (Getreidegelbverzwergungsviren) sowie auf Wheat dwarf virus/Barley dwarf virus (Weizenverzwergungsvirus/Gerstenverzwergungsvirus) einzeln mit dem ELISA untersucht. Auch Blattläuse und Zikaden wurden gesammelt und zur Bestimmung und Virusanalyse über PCR an die LfL gesandt.
Ergebnisse des Monitorings im Ausfallgetreide - Herbst 2012
Der Anteil BYDV/CYDV-infizierter Pflanzen im Ausfallgetreide war 2012 mit 4 % etwas geringer als 2011 mit 5 % befallener Pflanzen. 2012 gab es mehr WDV-positive Pflanzen im Ausfallgetreide als BYDV-/CYDV-infizierte Pflanzen, jedoch blieb das Niveau gegenüber letztem Jahr annähernd gleich (2011: 36 %, 2012: 35 %)
Regionale Unterschiede waren auch 2012 erkennbar. Das Monitoring der Zikade Psammotettix alienus, dem Vektor von WDV, ist weiterhin problematisch, da sich die Zikaden nur schwer fangen lassen und sie nicht sicher bestimmt werden können. Es gibt derzeit kein zugelassenes Insektizid, mit dem Zikaden sicher bekämpft werden können. Die Ergebnisse der Analysen im Einzelnen können Sie aus der nachfolgenden Präsentation entnehmen.
Allgemeine Hinweise
- Weizenverzwergungsvirus (Wheat dwarf monogeminivirus, WDV)
- Ackerbauliche Hinweise zur Minderung der durch Verzwergungsviren verursachten Schäden
- Probenbegleitschein für Probeneinsendung im Rahmen des Verzwergungsvirus-Monitorings im Herbst 109 KB
- Probenbegleitschein für die Einsendung von Proben mit Verdacht auf Verzwergungsviren und Mosaikviren 35 KB