Entwicklung einer Pflanzmaschine für Meerrettich
Im fränkischen Meerrettichanbaugebiet pflanzen derzeit rund 180 Betriebe auf ca. 140 ha Fläche Meerrettich an. Neben der Ernte, deren Mechanisierung in einem vorangegangenen Projekt bereits verbessert werden konnte, erfordert die Pflanzung mit rund 225 Akh / ha (bei Handpflanzung) einen sehr hohen Arbeitseinsatz.
Etwa 35% der Betriebe führen die Pflanzung noch per Hand durch (25 % der Anbaufläche mit Stecheisen). Auf der restlichen Fläche werden einfache, teils umgebaute oder „zweckentfremdete“ Maschinen eingesetzt, da die Landtechnikindustrie für diesen kleinen Markt keine speziellen Maschinen anbietet. Alle bisher eingesetzten Pflanzmaschinen sind nur unzureichend in der Lage, das Anforderungsprofil für eine exakte Pflanzung zu erfüllen. Diese ist jedoch für den Erfolg des Meerrettichanbaues entscheidend. Meerrettich wird, wie andere Kulturen auch, in einem bestimmten Pflanzabstand in Reihe gepflanzt. Im Unterschied zu bekannten gärtnerischen Kulturen wird jedoch die Meerrettichwurzel (Fechser) nicht senkrecht oder horizontal, sondern schräg in den Boden eingelegt.
Nur durch diese genau definierte Ablage des Fechsers kann die schwere körperliche Arbeit des „Aufhebens und Abgeizens“ im Sommer auf ein notwendiges Minimum reduziert werden. Bei diesem Vorgang muss der Wurzelhals von Hand frei gelegt und von unerwünschten Seitentrieben befreit werden, welche die Ausbildung einer gleichmäßigen Meerrettichstange beeinträchtigen. Somit ist die exakte Ablage des Fechsers für die spätere Qualität des Erntegutes von großer Bedeutung.
Ziel des Projektes war es, eine an die spezifischen Anforderungen des Meerrettichanbaues angepasste Pflanzmaschine zu entwickeln und zu bauen. Neben der Funktionalität der Maschine sollte das Gerät auch Anforderungen an Ergonomie und Bedienerfreundlichkeit erfüllen.