Kormoranmanagement – Der Kormoranbeauftragte für Nordbayern

Kormorane fliegen über ein Gewässer.

Kormoraninvasion in einem Karpfenteich

Die in den letzten zwei Jahrzehnten stark angestiegenen Kormoranbestände verursachen große Verluste in der erwerbsmäßigen Fischerei und können das ökologische Gleichgewicht in Gewässern beeinträchtigen. Um Kormoranschäden zu verringern wurde von 2011 bis 2016 im Rahmen von Modellprojekten des StMUV und des StMELF im Aischgrund und der Waldnaabaue (Schwerpunkt Teichwirtschaft) sowie in der Mindel und der Schmutter (Schwerpunkt Fließgewässer) Managementmaßnahmen erprobt und ein Leitfaden zur Vorgehensweise erstellt.

Zielsetzung

Als besonders wirkungsvoll gegen Kormorane hat sich die Kombinationen aus präventiven Maßnahmen (z. B. Überspannung, Anpassung der Besatzstrategie, Strukturverbesserung) und Vergrämungsabschüssen – abgestimmt auf die jeweilige örtliche Situation – erwiesen. Ziel ist nun die Ausweitung dieser Erkenntnisse auf ganz Bayern.

Methode

In Bayern wurden zwei Kormoranbeauftragte als befristete Projektstellen eingerichtet (Laufzeit 16.08.2016 bis 31.07.2020). Für Nordbayern erfolgt die Bearbeitung an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Fischerei, Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft in Höchstadt/Aisch, für Südbayern am Bayerischen Landesamt für Umwelt, Dienststelle Wielenbach. Im Fokus des Kormoranmanagements steht dabei die erwerbsmäßige Fischerei und Teichwirtschaft sowie der Fischartenschutz in den freien Gewässern. Über ein flächendeckendes Beratungsangebot sollen betroffene Fischereibetriebe und Artenschutzprogramme für bedrohte Fischarten unterstützt werden sowie Konflikte entschärft werden.

Aufgabenfelder

  • Erprobung und Weiterentwicklung eines im Entwurf vorliegenden Leitfadens zum Kormoranmanagement, basierend auf den Erfahrungen der vorausgegangenen Modellprojekte zum Kormoranmanagement mit Schwerpunkt Fließgewässer und Teichwirtschaft.
  • Aufbau eines bayernweiten Netzwerks an örtlichen, ehrenamtlichen Kormoran-Beraterinnen und Beratern.
  • Erarbeitung eines Konzepts zur Schulung der Kormoran-Berater/innen sowie Durchführung der Schulungen durch die beiden Kormoranbeauftragten.
  • Aufbau eines Informationsnetzes zwischen den Kormoran-Beraterinnen und -Beratern, Fischereiberechtigten, Jägern, Wasserwirtschafts-, Fischerei- und Naturschutzbehörden sowie den Umweltverbänden zur Entwicklung und Durchführung erfolgreicher Kormoran-Managementmaßnahmen.
  • Wissenschaftliche und praktische Untersuchungen zur Vergrämung von Kormoranen sowie zur Analyse und Verminderung etwaiger Nebenfolgen dieser Maßnahmen auf andere Arten.
  • Beratung und Unterstützung der staatlichen und kommunalen Behörden, insbesondere in der Fischerei, dem Naturschutz und der Wasserwirtschaft.
  • Allgemeine und zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit, Mitwirkung bei der Versachlichung und Vermittlung bei bestehenden Kormorankonflikten.

Projektinformation
Projektleiter: Dr. M. Oberle
Projektbearbeiter: T. Küblböck
Laufzeit: 2016 bis 2020