Agrarmärkte 2016
Kartoffeln 2016

Kartoffeln
Rund 47 % der Weltkartoffelerzeugung stammen aus den EU-28-Ländern. Mit einem Erntevolumen von 46,93 Mio. t war 2015 die Ernte gegenüber dem Vorjahr deutlich geringer und mit dem Erntejahr 2013 vergleichbar. Eine ähnliche Entwicklung war in Deutschland zu beobachten, wo die Erntemenge gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Mio. t sank. Aufgrund der Trockenheit in Süddeutschland wuchs 2015 eine kleine und qualitativ zum Teil unbefriedigende Ernte heran. Somit war diese Region bei einzelnen Qualitäten auf Zufuhren aus anderen Regionen angewiesen.
Für Deutschland bleibt festzuhalten, dass die geringe und qualitativ nicht immer befriedigende Ernte des Jahres 2015 zum Anstieg des interregionalen Handels geführt hat. In Süddeutschland waren vermehrt Anstrengungen zu verzeichnen, durch Bewässerung und fachgerechte Lagerung verlorenes Terrain wieder wettzumachen. Aufgrund der Ernte 2015 dürfte die Veredelungs- und Stärkeindustrie ihre Lagerbestände eher abgebaut haben. Im Bereich der Herstellung von Flocken, Mehl und Grieß sind gleichermaßen wie bei der Verwendung der Kartoffelstärke Veränderungen erkennbar.

Verwendungsstruktur eigenerzeugter und importierter Frischkartoffel

Für die menschliche Ernährung angebaute Kartoffeln werden meist auf drei Absatzwegen vermarktet: Direkt an den Verbraucher, an Handel und Genossenschaften mit anschließender Aufbereitung für den LEH sowie an Verarbeitungsbetriebe.
Bedeutendster Abnehmer von frischen Kartoffeln ist die Veredelungsindustrie mit einer Verarbeitungskapazität von derzeit knapp 3 Mio. t, gefolgt von der Stärkeindustrie mit gut 2,5 Mio. t. Der marktbedeutsame Verbrauch von frischen Speisekartoffeln wurde 2014/15 auf gut 2 Mio. t Kartoffeln geschätzt. Durch große Schwankungen ist die Position „Verbrauch: Energie, Futterkartoffel, Abfall“ gekennzeichnet. Für die Saison 2014/15 ist der Anteil aufgrund der ungenügenden Qualität der Ernte, die vielfach nicht oder nur mehr inferior verwertet werden konnte, sprunghaft angestiegen.