Agrarmärkte 2016
Schweine und Ferkel 2016
Durch jährlich weiter steigende Ferkel- und Schlachtschweineimporte wuchsen die Schlachtzahlen in Deutschland bis 2011 kontinuierlich an. Zwar waren diese im Jahr 2012 erstmals rückläufig, doch 2015 wurden wie im Vorjahr – wiederum mehr Tiere geschlachtet (59,4 Mio. Tiere). Deutschland ist nach wie vor Nettoexporteur. Gute Absatzmöglichkeiten ergeben sich innerhalb der Gemeinschaft traditionell in einigen Mitgliedstaaten, zunehmend aber auch bei den Neumitgliedern in Osteuropa sowie auf Drittlandmärkten. Innerhalb der EU ist Deutschland der größte Schweinefleichproduzent und somit auch Exporteur für Schweinefleisch.
Ferkel- und Schweinepreise in Bayern
Im Zuge der zunehmenden Handelsverflechtung und der fortschreitenden Konzentration des Lebensmitteleinzelhandels lagen die Unterschiede der Erzeugerpreise zwischen den einzelnen Bundesländern 2015 nur noch bei 4 ct/kg. Die höchsten Schlachtschweinepreise werden in den süddeutschen Bundesländern erzielt. Zum einen handelt es sich um ein Gebiet mit erheblichem Zuschussbedarf an Schweinefleisch, wo erfahrungsgemäß die Preise höher liegen. Zum anderen wirkt der immer noch vergleichsweise hohe Anteil der Direktverkäufe an die Metzger in diesen Bundesländern preisstabilisierend. Nicht zuletzt ist die Qualität der süddeutschen Schlachtschweine bezüglich des Muskelfleischanteils den nordwestdeutschen und dänischen Herkünften überlegen und wird von den hiesigen Abnehmern auch besser honoriert.
Im Jahr 2015 erlösten Schlachtschweine der Handelsklassen S-P an meldepflichtigen deutschen Schlachtbetrieben im Jahresdurchschnitt 1,42 €/kg SG (-13 Cent gg. 2014). Mit 1,44 €/kg SG in Baden-Württemberg und Bayern wurden in Süddeutschland 2015 die höchsten Preise im bundesweiten Vergleich erzielt. Niedersachsen liegt mit 1,40 €/kg SG 2 ct/kg unter dem deutschen Durchschnitt.
Am Schlachtschweinemarkt treten im zeitlichen Wechsel typische zyklische und saisonale Preis- und Mengenschwankungen auf, die sich überlagern. Die zyklischen Bewegungen am Schweinemarkt (Schweinezyklus) kommen in den periodisch wiederkehrenden Angebots- und Preisschwankungen im Markt zum Ausdruck. Dieser sich über jeweils zwei bis vier Jahre erstreckende Wechsel zwischen großen Schwei-nebeständen bei niedrigen Erzeugerpreisen und kleineren Schweinebeständen bei vergleichsweise hohen Erzeugerpreisen ist seit Jahrzehnten zu beobachten.