Agrarmärkte 2014
Ferkel 2014

Ferkel
Zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten der EU bestehen erhebliche Unterschiede bei den Schweinebeständen einerseits, wie auch im Verhältnis von Ferkelerzeugung und vorhandenen Mastkapazitäten andererseits. Deshalb werden, neben dem umfangreichen innergemeinschaftlichen Handel mit Schlachtschweinen und Schweinefleisch, auch immer größere Stückzahlen an Ferkeln gehandelt. Die wichtigsten Anbieter von Ferkeln am EU-Markt sind traditionell Dänemark und die Niederlande. Zur Überschussregion entwickelt sich in Deutschland immer stärker der Osten, während der Überschuss in den anderen Teilen Deutschlands schwindet. Die Hauptabsatzgebiete für Ferkel befinden sich in den Mastzentren.

Ferkelbilanz in Deutschland nach Bundesländern

In der Versorgung mit Ferkeln bestehen in Deutschland zunehmende Defizite, die überwiegend durch Einfuhren aus Dänemark und den Niederlanden gedeckt werden. Innerhalb Deutschlands ist die Versorgung mit Ferkeln je nach Standort unterschiedlich, denn Ferkelerzeugung und Schweinemast haben sich in den einzelnen Regionen in Abhängigkeit von Flächenausstattung, Arbeitskräftebesatz und Vermarktungsmöglichkeiten sowie weiterer, auch außerlandwirtschaftlicher Rahmenbedingungen unterschiedlich behauptet und deshalb auch weiterentwickelt. In den norddeutschen Veredlungsregionen ist die Zunahme der Sauenbestände weit hinter der Ausweitung der Schweinemast zurückgeblieben.
Die Produktionsstruktur in der Zuchtsauenhaltung in Deutschland weist ähnlich wie in der Schweinemast eine fortschreitende Konzentration auf. Um auch künftig im Wettbewerb bestehen zu können, müssen die in der Produktion verbleibenden Ferkelerzeugerbetriebe gleichermaßen bestrebt sein, ihre biologischen Leistungen zu steigern und ihren Sauenbestand in europaweit wettbewerbsfähige Bestandsgrößen zu entwickeln. In Süddeutschland bestehen gegenüber den Ferkelerzeugern im Norden und Osten Defizite in der Bestandsgrößenstruktur und bei den biologischen Leistungen. So liegt die durchschnittliche Bestandsgröße in Bayern bei 83 Zuchtsauen je Betrieb, in den Neuen Bundesländern dagegen bei 1.015. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen befinden sich neben einer umfangreichen Ferkelproduktion auch die größten Mastkapazitäten innerhalb Deutschlands.