Etablierung eines Wildgansmanagement-Beauftragten im Landkreis Lichtenfels

Der Landkreis Lichtenfels im Norden Bayerns wird vor allem geprägt durch den Main und das Maintal, das sich von Ost nach West durch den Kreis zieht. Die Talaue wird von der Landwirtschaft und dem Kiesabbau dominiert, wodurch in einigen Regionen ausgedehnte Seenlandschaften entstanden sind. Die für Wildgänse optimale enge Verzahnung von Brut-, Rast- und Nahrungsflächen führte in den letzten Jahren zu einem starken Populationswachstum vor allem von Kanadagänsen und damit zu steigenden Konflikten in der Landwirtschaft.

Start des Gänsemanagements im Landkreis Lichtenfels war eine Auftaktveranstaltung auf Einladung des Landrats am 28.07.2022. Anwesend waren, neben Vertretern des Landratsamtes inklusive des Landrats, ein breites Bündnis aus Politik, Vertretern des Landesbunds für Vogelschutz, des BUND, aus Jägern und des Bayerischen Bauernverbands sowie Mitgliedern der Steuerungsgruppe aus dem Pilotprojekt aus Sand am Main. Dort wurde beschlossen, einen Wildgansmanagement-Beauftragten zu berufen und auf Honorarbasis zu finanzieren. Die Installierung eines Gänsemanagers auf Honorarbasis ist für Bayern bisher wahrscheinlich einzigartig.

Dies hat dazu geführt, dass im Landkreis schon innerhalb kürzester Zeit eine ganze Reihe an jagdlichen Maßnahmen zur Reduzierung der Bestände umgesetzt wurden. Dazu gehörten Informationsveranstaltungen und kostenfreie Fortbildungsangebote für die Jäger, Schonzeitverkürzungen, umfangreiche Gelegebehandlungen, zur Verfügungstellung spezieller Lockausrüstung und die Organisation von koordinierten, revierübergreifenden Jagdtagen. Der Schlüssel für die effiziente Umsetzung der Maßnahmen war, dass der Wildgansmanagement-Beauftragte ein erfahrener Gänsejäger ist und in der Region sehr gut vernetzt. Die Ergebnisse der ersten Saison und die Reaktionen darauf führen dazu, dass das Projekt fortgesetzt wird.