Wildlebensraum-Modellgebiete

Schachbrettfalter.

Wildlebensraum-(WL-)Modellgebiete sind Landschaftssauschnitte, in denen mehrere ansässige landwirt­schaftliche Betriebe gemeinsam über einen längeren Zeitraum daran arbeiten, den Lebensraum für wildlebende Tier- und Pflanzenarten kontinuierlich zu verbessern. Die agrarökologischen Maßnahmen werden in einer hohen Anzahl und enger räumlicher Verbindung umgesetzt, sodass sich das Landschaftsbild im Laufe der Zeit sichtbar verändert. Die Dynamik der landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft sorgt für eine stetige Veränderung und Neu­zusammen­setzung der Flächen, die Wild­lebens­raum bieten.

WL-Modellgebiete werden genutzt, um für das Thema Biodiversität in der Landwirtschaft zu sensibilisieren und landwirtschaftlichen Betrieben Wege zu ebnen, wie sie die Anforderungen in diesem Bereich vorbildlich erfüllen können. Die Ansprechpartner der Wild­lebensraum­beratung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) stehen besonders den Landwirtschafts­betrieben sowie Jägern und Jägerinnen und weiteren Akteuren und Akteurinnen mit Rat und Tat zur Seite. Ziel ist es, bayernweit in jedem der 32 AELF-Dienstgebiete ein WL-Modellgebiet aufzubauen und langfristig zu betreuen.
Wildlebensraum-Modellgebiete in Bayern
Diese Modellgebiete der ÄELF sind vor Ort neu entstanden oder bestehen bereits langjährig erfolgreich:
Informationen zu den WL-Modellgebieten, die bereits im Projekt Wildlebensraum­beratung entstanden sind, finden Sie auf der Projektseite.

Projektseite: Wildlebensraumberatung in Bayern – Verbesserung des Wildtierlebensraumes im Offenland

Erfassung der Entwicklung ausgewählter Arten in den Wildlebensraum-Modellgebieten und -projekten

Die Entwicklung der Biodiversität in den WL-Modellgebieten wird seit 2023 im Rahmen eines Projekts der LfL begleitet und erfasst. Indikatoren sind dabei die Entwicklung der Vorkommen von Vögeln, Tagfaltern, Wiesenpflanzen, Ackerpflanzen und des Feldhasen. Die Artenentwicklung und die Veränderungen der Flächenstrukturen werden ausgewertet.
Vogel auf einer verblühten Sonnenblume

In den Modell­gebieten werden die Vorkommen von Brut­vögeln erfasst.

Aurorafalter-Männchen mit orangefarbenen Flecken an den Flügelspitzen

Tagfalter werden entsprechend der Methode des Tagfalter­monitoring Deutschland aufgenommen.

Klatschmohn mit Biene

Am Ackerrand und in der Feld­mitte werden Kenn­arten erfasst.

Wiese

Auf Wiesen und Weiden werden Kenn­arten entlang der Diagonalen auf­genommen.

Feldhase (Lepus europaeus)

Der Feldhasen­bestand wird durch Scheinwerfer­taxation abgeschätzt.
Foto: M. Schäf