Wiesenmeisterschaft 2024 – Ostallgäu

Artenreiche Wiese am Waldrand.

Arten- und blütenreiche Wiesen im Landkreis Ostallgäu gefunden

Die Wiesenmeisterschaft wird gemeinsam von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. veranstaltet. Insgesamt haben sich 28 Landwirtinnen und Landwirte aus dem Wettbewerbsgebiet beworben. Gesucht wurden arten- und blumenreiche Wiesen oder Weiden, deren Aufwuchs im landwirtschaftlichen Betrieb genutzt wird. Die Wiesenmeisterschaft findet 2024 bereits zum vierzehnten Mal statt – jedes Mal in einer anderen Region Bayerns. Mit dem Wettbewerb wollen die LfL und der BUND Naturschutz in Bayern e.V. die Leistungen der Landwirte, die artenreiche Wiesen erhalten und in ihrem landwirtschaftlichen Betriebskreislauf nutzen, in der Öffentlichkeit würdigen.

Preisverleihung

Gruppenbild der Wiesenmeisterschaft-Teilnehmer.

Die Wiesenmeister 2024.
Foto: R. Winter

Bei einer Festveranstaltung in Kaufbeuren wurden 28 Betriebe für ihre vorbildliche artenreiche Wiese von Stephan Sedlmayer, dem Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), und Richard Mergner, dem Vorsitzenden des BUND Naturschutz in Bayern (BN), ausgezeichnet.
Insgesamt nahmen im Ostallgäu 28 Betriebe, darunter 16 Vollerwerbsbetriebe, am Wettbewerb teil. Bei der Hälfte der Betriebe (14) handelt es sich um Milchviehbetriebe. Sechs Betriebe halten Mutterkühe. Hinzu kommen drei Rindermastbetriebe. Fast alle Betriebe halten Tiere, für die der Aufwuchs verwendet wird. 18 Betriebe wirtschaften ökologisch.
Sieger der Wiesenmeisterschaft 2024: Familie Babel.

Familie Babel mit Stephan Sedlmayer (Präsident LfL) und Richard Mergner (Vorsitzender BUND Naturschutz)
Foto: R. Winter

Vier Alphornbläser.

Alphornbläser bei der Preisverlehung
Foto: R. Winter

Die ersten fünf Preisträger bei der Wiesenmeisterschaft 2024.

Die Preisträger der Plätze 1 bis 4 auf dem "blühenden" Teppich
Foto: R. Winter

Familie Schneider erhält den 2. Preis.

Familie Schneider erhält den 2. Preis.
Foto: R. Winter

Familie Gschmeißner.

Familie Gschmeißner wird der 3. Preis überreicht.
Foto: R. Winter

Manfred Dorn erhält einen 4. Preis

Manfred Dorn erhält einen 4. Preis.
Foto: R. Winter

Familie Samenfink/Sagemann erhält einen 4. Preis

Familie Samenfink/Sagemann erhält einen 4. Preis.
Foto: R. Winter

Herr Aufmuth erhält einen 6. Preis.

Herr Aufmuth erhält einen 6. Preis.
Foto: R. Winter

Den Teilnehmern werden die Preise überreicht.

Den Teilnehmer werden die Preise auf dem "blühenden" Teppich überreicht.
Foto: R. Winter

Den Teilnehmern werden die Preise überreicht.

Den Teilnehmern werden die Preise überreicht.
Foto: R. Winter

Milchviehbetrieb Babel aus Pfronten auf dem 1. Platz

Familie Babel aus Pfronten in der Wiese.

Familie Babel aus Pfronten auf "Hößles Geschön".
Foto: S. Heinz

Den 1. Platz erzielte Familie Babel aus Pfronten. Die junge Landwirtsfamilie betreibt Milchviehhaltung im Nebenerwerb. Der 28 Hektar große Bio-Betrieb bewirtschaftet ausschließlich Grünland.
Die prämierte rund 2,2 Hektar große Bergwiese "Hößles Geschön" der Familie Babel zeigt eine große Artenvielfalt mit über 60 Blütenpflanzen in steiler Hanglage. Die Mahd wird ab Juli mit dem handgeführten Motormäher durchgeführt. Zu den mehr als 60 auf der Fläche gefundenen Blütenpflanzen zählen Arnika, Kronenlattich, Niedrige Schwarzwurzel, Frauenmantel, Große Sterndolde, Wiesen-Flockenblume, Bach-Kratzdistel, Sumpf-Pippau, Wiesen-Storchschnabel, Witwenblume, Margerite und andere.
Die Erstplatzierten der Wiesenmeisterschaft 2024 erhielten einen Preis im Wert von 1.000 Euro, der vom Landratsamt Ostallgäu gespendet wurde.

Bunte Bergwiese von Familie Schneider auf Platz 2

Familie Schneider in der Wiese.

"Lus" von Familie Schneider
Foto: S. Heinz

Der zweite Platz ging an Axel und Maria Schneider aus Pfronten. Ihr Milchviehbetrieb wird bereits seit 2008 nach den Richtlinien von Bioland bewirtschaftet. Insgesamt werden 48 ha Grünland bewirtschaftet.
Die ausgezeichnete ungefähr 1,8 Hektar große Wiese "Lus" wird nur einmal jährlich im Juli mit viel Handarbeit gemäht und besticht durch das reiche Blütenangebot. Typische Wiesenarten sind Witwenblume, Margerite, Ährige Teufelskralle, Großer Wiesenknopf, Trollblume, Geflecktes Knabenkraut, Niedrige Schwarzwurzel, Kronenlattich, Durchblättertes Läusekraut, Berg-Hahnenfuß.
Als Preis für den 2. Platz gab es für Herrn und Frau Schneider einen Gutschein im Wert von 500 Euro für den Aufenthalt in einem Biohotel.

Max und Andrea Gschmeißner aus Trauchgau auf dem 3. Platz.

Familie Gschmeißner in der steilen Wiese "Gaisaubichl".

"Gaisaubichl" von Familie Gschmeißner.
Foto: S. Heinz

Max und Andrea Gschmeißner aus Trauchgau kamen auf den 3. Platz. Sie führen im Vollerwerb einen 79 Hektar großen Milchviehbetrieb nach den Richtlinien von Bioland.
Die schonende Bewirtschaftung erhält auf dem sehr steilen 1,3 ha großen "Gaisaubichl" den Artenreichtum bereits seit 32 Jahren. Die Steillagen werden mit dem Motormäher gemäht. In den unterschiedlich steilen Flächen, kleinen Senken und Mulden konnten 53 Blütenpflanzen gefunden werden.
Familie Gschmeißner erhält einen Gutschein im Wert von 300 Euro für den Aufenthalt in einem Biohotel.
Den 4. Platz der Wiesenmeisterschaft 2024 teilen sich Manfred Dorn aus Obergünzburg und Michael Samenfink und Sarah Sagemann aus Oberthingau. Beide Betriebe produzieren mit Mutterkuhhaltung hochwertiges Rindfleisch, das direkt vermarktet wird.
Von Familie Dorn wird die 1,1 ha große Weide "Eschenloh" ausgezeichnet, die mit Original-Braunvieh beweidet wird.
Michael Samenfink und Sarah Sagemann mähen die Feuchtwiese "Linderspitz" (3,2 ha) zweimal jährlich und nutzen den Aufwuchs im Winter für die Mutterkuhherde.
Die beiden Viertplatzierten erhielten jeweils einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Euro.

Die Jury auf der Weide von Manfred Dorn.

Die Jury auf der Weide "Eschenloh" von Manfred Dorn.
Foto: S. Heinz

"Linderspitz" von Familie Samenfink und Sagemann

"Linderspitz" von Familie Samenfink und Sagemann
Foto: Sabine Heinz

Alle weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wiesenmeisterschaft erhielten ebenfalls Anerkennungspreise, Urkunden und eine Liste der Pflanzenarten, die auf ihrer Wiese erfasst wurden.

Ziele unserer Wiesenmeisterschaft

Traditionell bewirtschaftete, ein- bis dreischürige Wiesen zeichnen sich durch Blütenreichtum und Artenvielfalt aus.Wiesen sind wahre Multitalente:
  • Grünlandwirtschaft ist aktiver Boden- und Klimaschutz.
  • Blumenbunte Wiesen sind schön und für die Vielfalt der Landschaft unverzichtbar.
  • Wiesenschutz ist Gewässer- und Trinkwasserschutz.
  • Wo es Blumenwiesen gibt, fühlen sich Einheimische und Feriengäste einfach wohl.

Zeitlicher Ablauf

Jury der Wiesenmeisterschaft.

Jury der Wiesenmeisterschaft auf der Wiese von Manfred Dorn
Foto: G. Kuhn

Im Mai 2024 wurden alle angemeldeten Wiesen besucht und die Artenvielfalt der Wiese oder Weide erhoben. Zusätzlich wurde ein Interview mit dem Landwirt bzw. der Landwirtin geführt. Und die Fläche sowie die landwirtschaftliche Nutzung nach Punkten bewertet. Die fünf Betriebe mit den meisten Punkte besuchte eine Jury aus Landwirtschaft und Naturschutz im Juni und legte die Platzierung auf den vordersten Plätzen fest.

Wettbewerbsgebiet und Teilnahmebedingungen

Teilnehmen konnten landwirtschaftliche Betriebe (Haupt-, Zu-, Nebenerwerb) mit Grünland im Ostallgäu. Ausgeschlossen waren Alpen, Gemeinschaftsweiden, Streuwiesen, Ausgleichsflächen sowie Flächen des BN, anderer Naturschutzverbände und des LPV. Die Wiese oder Weide sollte blüten- und artenreich und mindestens 0,5 Hektar groß sein. Der Aufwuchs soll im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb genutzt werden.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Der Wettbewerb wird unterstützt von:

Kontakt

Bei Fragen zur Wiesenmeisterschaft:

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau, Dr. Sabine Heinz
Lange Point 12, 85354 Freising
Tel.: 08161 8640-5825
Fax: 08161 8640-5555
E-Mail: Wiesenmeisterschaft@LfL.bayern.de
Internet: www.LfL.bayern.de Externer Link

BUND Naturschutz, Landesfachgeschäftsstelle
Annemarie Räder
Tel.: 089 54830114
Fax: 0911 869568
E-Mail: Annemarie.raeder@bund-naturschutz.de
Internet: www.bund-naturschutz.de/landwirtschaft/wiesenmeisterschaft Externer Link

Die Wiesenmeisterschaft wird gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der GlücksSpirale.

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