Wiesenmeisterschaft 2023 – Öko-Modellregionen Amberg-Sulzbach und Neumarkt

Glockenblumen und Nelken auf einer Wiese in der Oberpfalz.

Arten- und blütenreiche Wiesen in den Öko-Modellregionen Amberg-Sulzbach und Neumarkt

Die Wiesenmeisterschaft wird gemeinsam von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. veranstaltet. Insgesamt 48 Landwirte aus den Öko-Modellregionen Amberg-Sulzbach und Neumarkt meldeten sich mit ihren Wiesen und Weiden zur Wiesenmeisterschaft 2023 an. Davon konnten die 33, die sich zuerst gemeldet hatten, mit ihren arten- und blumenreichen Wiesen und Weiden am Wettbewerb teilnehmen. Teilnahmevoraussetzung der Wiesenmeisterschaft ist, dass der Aufwuchs im landwirtschaftlichen Betrieb genutzt wird. Die Wiesenmeisterschaft fand 2023 bereits zum 13. Mal statt - jedes Mal in einer anderen Region Bayerns. Mit dem Wettbewerb wollen die LfL und der BUND Naturschutz in Bayern e.V. die Leistungen der Landwirte, die artenreiche Wiesen erhalten und in ihrem landwirtschaftlichen Betriebskreislauf nutzen, in der Öffentlichkeit würdigen.

Wiesenmeister 2023

Alle 33 Wiesen wurden zunächst nach einem Punktesystem für Artenvielfalt, Kulturlandschaftswert und nach landwirtschaftlichen Kriterien wie Futterertrag und landwirtschaftliches Nutzungskonzept bewertet. Eine Fachjury mit Expertinnen und Experten aus Naturschutz und Landwirtschaft traf dann bei einer Rundfahrt im Juni die Entscheidung über die fünf besten Betriebe. Die ersten Preise gingen 2023an zwei Vollerwerbsbetriebe und drei Nebenerwerbsbetriebe.
Wiesenmeister sind aber alle Teilnehmer, sie meistern es Nutzung und Artenreichtum zusammen zu bringen!

Sieger mit Pinzgauerzucht im Nebenerwerb

Den 1. Platz erzielten Norbert und Cornelia Uebler aus Riglashof in der Gemeinde Hirschbach. Die junge Landwirtsfamilie betreibt Mutterkuhhaltung, Rinderzucht und Bullenmast im Nebenerwerb. Die prämierte, rund 8 Hektar große Weide „Steingrube“ der Familie Übler überzeugte die Jury vor allem durch ihre außergewöhnliche Strukturvielfalt. Die Terrassenlandschaft mit Hecken und alten Obstbäumen wird mit Pinzgauer Rindern beweidet. Zu den mehr als 50 auf der Fläche gefundenen Blütenpflanzen zählen Mittlerer Wegerich, Witwenblume, Wiesen-Salbei und mehrere Kleearten.
Der 82 Hektar große Bio-Betrieb, davon 53 Hektar Grünland, vermarktet seine Produkte als Fleischpakete direkt ab Hof.
Die Erstplatzierten der Wiesenmeisterschaft 2023 erhielten als Preis einen Gutschein im Wert von 500 Euro für den Aufenthalt in einem Biohotel.
Familie Uebler auf der Weide

Familie Uebler, Foto: I. Steidl

Weide "Steingrube"

Weide "Steingrube", Foto: S. Heinz

Mageriten und Salbei auf der Weide

Margeriten und Salbei auf der Weide, Foto: I. Steidl

Zweiter Preis für einen Ackermischbetrieb mit Mutterkuhhaltung

Der zweite Platz ging an Roland und Kathrin Heldrich aus Frechetsfeld in der Gemeinde Birgland. Der Ackermischbetrieb mit Mutterkuhhaltung wird bereits seit 1996 biologisch bewirtschaftet. Knapp die Hälfte der 53 Hektar landwirtschaftlicher Fläche ist Grünland. Streuobstwiesen und Agroforstanlagen gehören ebenfalls zum Betrieb.
Die ausgezeichnete, ungefähr 0,7 Hektar große Wiese „Reichenfeld“ wird nur einmal jährlich gemäht und besticht durch das reiche Blütenangebot. Typische Wiesenarten sind Pippau, Wiesenlabkraut, Witwenblume, Herbst-Löwenzahn und das vielerorts bereits seltene Schopfige Kreuzblümchen.
Als Preis für den 2. Platz gab es für Herrn und Frau Heldrich einen Gutschein im Wert von 300 Euro für den Aufenthalt in einem Biohotel.
Herr Heldrich auf seiner Wiese

Roland heldrich, Foto: I. Steidl

Margeriten und Pippau

"Reichenfeld", Foto: S. Heinz

Margeriten und Glockenblume

Margeriten und Wiesen Glockenblumen, Foto: S. Heinz

Dritter Platz geht an Neberwerbsbetrieb in Großenpfalz

Barbara und Martin Pickel aus Großenfalz kamen auf den 3. Platz. Sie führen im Nebenerwerb einen 47 Hektar großen Ackermischbetrieb, 22 Hektar davon sind Grünland. Auf dem nach der EU-Bioverordnung bewirtschafteten Wiesen wird Pferdeheu produziert.
Der Artenreichtum sowie die besonders schonende Bewirtschaftung ihrer fünf Hektar großen „Bergwiese“ überzeugten die Jury. Der Verzicht auf Kreiselmäher und das Stehenlassen von Altgrasstreifen schonen Jungvögel, Grasfrösche, Schmetterlinge und Heuschrecken. Bemerkenswert ist die Lage im Naturschutzgebiet „Großenfalz“, einer ehemaligen Bergbaulandschaft.
Barbara und Martin Pickel

Barbara und Martin Pickel, Foto: I. Steidl

Jury auf der Wiese

Die Jury auf der "Bergwiese", Foto: I. Steidl

Mittlerer Wegerich

Mittlerer Wegerich (Plantago media), Foto: I. Steidl

Weitere Preise

Über den 4. Preis konnten sich Brigitte und Konrad Klostermann aus Deining-Arzthofen für Ihre arten- und strukturreiche 4,4 Hektar große Hangwiese „Vordere Leiten“ an der Weißen Laaber freuen. Auf Platz 5 kamen Elisabeth und Franz Geitner aus Wolfersdorf in der Gemeinde Kastl. Sie bewirtschaften einen Ackermischbetrieb mit 35 Hektar im Nebenerwerb. Ihre prämierte „Talwiese“ ist 3,2 Hektar groß und wird ein- bis zweimal im Jahr gemäht, um daraus Pferdecobs bzw. Heu zu produzieren.
Für die Plätze 3 bis 5 gab es Warengutscheine, die von der LAG Regionalentwicklung Amberg-Sulzbach sowie von der Gemeinde Pyrbaum gespendet wurden. Alle weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wiesenmeisterschaft erhielten ebenfalls Anerkennungspreise, Urkunden und eine Liste der Pflanzenarten, die auf ihrer Wiese erfasst wurden..

Kontakt

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau, Dr. Sabine Heinz
Lange Point 12, 85354 Freising

Tel.: 08161 8640-5825
Fax: 08161 8640-5799
E-Mail: Wiesenmeisterschaft@LfL.bayern.de
Internet: www.lfl.bayern.de Externer Link

BUND Naturschutz, Landesfachgeschäftsstelle
Landesfachgeschäftsstelle
Christine Hertrich, Agrarreferentin

Tel.: 0911 81878-20
Fax: 0911 869568
E-Mail: christine.hertrich@bund-naturschutz.de
Internet: www.bund-naturschutz.de/landwirtschaft/wiesenmeisterschaft Externer Link

Die Wiesenmeisterschaft wird gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der GlücksSpirale

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