Vielfalt durch Direktvermarktung – Hofpor­t­rät Butz

In der vierten Generationen wird der Biohof Butz als Familienbetrieb in Viehhausen bei Rottenburg, im Tal der großen Laber, bewirtschaftet. Seit 1990 verzichtet der Betrieb darauf, die Produktion zu intensivieren und hat deshalb auf ökologischen Landbau umgestellt.
Frau vor dem Eingang zu einem GeschäftZoombild vorhanden

Foto: Inge Steidl

Der Schwerpunkt des Betriebes sind rund 45 Milchkühe im Offenfrontlaufstall und weibliche Mastrinder und Ochsen mit Weidegang sowie Milchmastkälber mit Auslauf. Zusätzlich leben derzeit Hühner, Gänse und Enten auf dem Hof. Außerdem zählen der Gemüseanbau, eine Käserei, Metzgerei und Bäckerei und die Herstellung von Bauernhof-Eis zu den zahlreichen Standbeinen des Biohofs. Die Produkte werden auf mehreren Märkten sowie im eigenen Hofladen und Hofcafé vermarktet. Das Bildungsprogramm reicht von Fortbildungen, über Schulklassenführungen (Erlebnis Bauernhof), bis hin zu Kindergeburtstagen und weiteren sozialpädagogischen Angeboten.

Interview mit Betriebsleiterin Edeltraud Melzl-Butz

"Vom Feld draußen bis zum Teller habe ich meine Wertschöpfungs- und Wertschätzungskette in der eigenen Hand."

Transkript des Interviews

Frau präsentiert einen Laib Käse vor einem mit Käselaiben gefüllten Regal

Das Handwerk des Käsens mit hofeigener Milch wird am Biohof Butz weitergeführt. Foto: Biohof Butz
Betriebsspiegel Butz

Vielfalt durch Direktvermarktung im ökologischen Landbau

Neben kurzen Transportwegen hat die Direktvermarktung weitere Vorteile: Dem Verbraucher bietet sie frische Produkte und regionale Vielfalt, die zugleich bedrohte Kultursorten fördert und attraktive Landschaften, wie Streuobstwiesen und Bergweiden, erhält.
Häufig beschränkt sich der Anbau bei Getreide und Gemüse heute auf immer weniger hochproduktive Sorten und die Nutztierhaltung auf wenige Hochleistungsrassen. Der Öko-Landbau ist aufgrund seiner Wirtschaftsweise jedoch auf Alternativen angewiesen und engagiert sich für den Erhalt alter Nutztierrassen und Pflanzensorten und fördert so die genetische Vielfalt. Der Anbau alter Kultursorten und die Haltung selten gewordener Nutztierrassen stellt zusammen mit der Vermarktung ab Hof oft eine sinnvolle Kombination in ökologischer und ökonomischer Hinsicht dar.
In Bayern sind etwa 9.500 landwirtschaftliche Betriebe in der direkten Vermarktung ihrer Produkte tätig
Der Kauf regionaler Bio-Produkte sichert eine umweltschonende Landwirtschaft, gute Trinkwasserqualität wie auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort. Er kann so helfen, bäuerliche und mittelständische Strukturen zu sichern und die Attraktivität ländlicher Räume zu erhöhen. Direktvermarktung ist somit auch ein wichtiger Pfeiler nachhaltiger Entwicklung ländlicher Räume.

Weitere Informationen zur Biodiversität in der Landwirtschaft