Maßnahmen kompakt
Wild- und Honigbienen – Aktionsrucksack Biodiversität
Kleine Helfer für große Vielfalt!
Bienen und viele andere blütenbesuchende Insekten sichern die Bestäubung zahlreicher Wild- und Kulturarten. Wildbienen und andere Insekten haben spezifische Ansprüche an ihren Lebensraum, die für den Erhalt des Arten- und Individuenreichtums erforderlich sind. Konkrete Maßnahmen zum Erhalt und Aufwertung ihrer Lebensräume sind wichtig und teilweise einfach umzusetzen. Fachliche Beratung und Unterstützung bei der Umsetzung bieten die Wildlebensraumberater an den Fachzentren für Agrarökologie der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayern.
Wichtiger Lebensraum: Hecke und Feldgehölz
- Nahrungsquelle und hervorragende Nistplatzhabitate auf engstem Raum (beispielsweise Totholz, Pflanzenstängel, offener Boden)
- bestimmte Weiden sind Wirtspflanzen für spezialisierte Wildbienen wie die Große-Weiden-Sandbiene
- ein ausreichend breiter, blütenreicher Saum steigert zusätzlich die Lebensraumqualität
- Förderung der Pflege von Hecken und Feldgehölzen durch das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)
Allseits beliebt: Ackerwildkräuter
- verschiedene Insekten nutzen blühende Kräuter auf dem Acker: Marienkäfer, Bienen, Fliegen, Hummeln, Tag- und Nachtfalter
- Ackerwildkräuter unterstützen – aber wie? Zum Beispiel mit Stoppelbrache, weitem Saatreihenabstand, reduzierter Düngung, Verzicht auf Untersaat und chemischen Pflanzenschutz
- Förderung von Ackerwildkräutern im Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm (VNP: "extensive Ackernutzung")
Blühflächen: Nahrungs- und Nistplatz
- Blühflächen sind wertvolle Pollen- und Nektarquellen für Wild- und Honigbienen
- besonders mehrjährige Blühflächen bieten Strukturen mit vielfältigen Nistplatzhabitaten für Wildbienen, beispielsweise in abgestorbenen Pflanzenstängeln
- wichtig für bodennistende Arten: Offene Rohbodenstellen oder Anlegen von Nisthügeln in der Nähe von Blühflächen
- in intensiven Ackerbaugebieten sind Blühflächen wichtig für die Vernetzung von Lebensräumen
- Förderung von Blühflächen im KULAP
Vernetzte Lebensräume durch Ränder und Säume
- Säume sind Nahrungs- und Nistraum für Insekten sowie Vernetzungsstrukturen
- vielfältige heimische Pflanzengesellschaften mit früh- und spätblühenden Arten sichern ein dauerhaftes Nahrungsangebot
- die richtige Pflege macht´s: Mähen ist besser als Mulchen, abschnittsweise Mähen und Teile des Saums überjährig stehen lassen – denn: mehrjährige, nicht bewirtschaftete Säume sind besonders wertvolle Lebensräume für Wildbienen
Großes Nahrungsangebot im Streuobst
- Nahrungs- und Nistmöglichkeit für Insekten in direkter Nachbarschaft
- jährliche Blüte der Obstbäume und Unterwuchs als Nektar- und Pollenquelle für Wild- und Honigbienen von Frühjahr bis Herbst
- Hummeln, Mauerbienen und einige Sandbienenarten sind schon zur Obstblüte aktiv und besonders wichtig für die Bestäubung
- Förderung von Streuobst im KULAP und Zuschüsse für Bildungsangebote wie Streuobst-Schulwochen
Vielfalt für alle: Artenreiches Grünland
- hochwertiger Lebensraum und umfangreiches Blütenangebot auch für viele spezialisierte Wildbienen
- bienenfreundliche Mahdtechniken mindern Verluste:
Mahd an kühlen, bedeckten Tagen, morgens, abends abschnittsweise Mahd, Rotationsmäher ohne Aufbereiter oder Motormäher, Mahd bei weniger als eine Biene pro Quadratmeter
- Förderung von Artenreichem Grünland im KULAP
Der LfL-Aktionsrucksack Biodiversität
Das Ziel des Projektes "Landwirtschaft und Artenvielfalt erleben" ist es, mit dem Aktionsrucksack Biodiversität Landwirtinnen und Landwirte sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger für Themen der Biodiversität zu begeistern. Wir möchten motivieren, Maßnahmen zum Erhalt bzw. der Förderung der Biodiversität umzusetzen und konkrete Handlungsoptionen näherbringen.
Packen Sie die Vielfalt aus!
Kreativ, interaktiv und praxisnah möchte der Aktionsrucksack Biodiversität Ihnen zeigen, welchen Beitrag Sie für mehr Biodiversität leisten können.