Birnbäume – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze

Birnbäume Pyrus spec.
Birnen gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Bei den Birnen handelt es sich um eine komplexe Gattung, die in ihrer Herkunft und Entstehung nicht mehr genau zu bestimmen ist. Viele Faktoren wie verwilderte Kulturformen, menschliche Auslesearbeit und auch Bastardbildung machen diese Baumart so vielfältig.
Die Kultur-Birne Pyrus communis ist schon sehr lange Zeit in Kultur. Sie ist ein Baum zweiter Ordnung und wird bis zu 15 m hoch. Bei guten Bedingungen kann sie ein Alter von 150 Jahren erreichen. Im Gegensatz zu der Wild-Birne Pyrus pyraster besitzt sie keine Dornen an den Kurztrieben.
Es kann nicht mit Sicherheit behauptet werden, dass aus der Wild-Birne die heutigen Kulturformen entwickelt wurden, eventuell sind diese Kulturformen auch aus mehreren in Europa und Asien verbreiteten Wildarten entstanden.
Die Wild-Birne wird bis zu 20 m hoch und wächst auf sommerwarmen, nährstoff- und basenreichen Standorten. Man findet sie in Laubmisch- und Auwälder außerhalb des Überschwemmungsbereiches, Hecken, Feldgehölzen, Trockenwäldern und Felsengebüschen bis zu einer Höhe von 1.000 m NHN.

Knospen

Die 4 mm großen, rötlichbraunen Knospen der Wild-Birne sind schlank und spitz zulaufend. Die Zweige haben zahlreiche Sprossdorne.

Blüten

Die Blüten erscheinen im April bis Mai vor und während des Laubaustriebs und sind immer weiß. Durch den Inhaltsstoff Trimethylamin riechen sie unangenehm fischartig.

Früchte

Im August entwickeln sich aus den Blüten 3 bis 4 cm große, bittere Früchte. Diese Früchte sind hart, manchmal kugelig und erinnern kaum an eine Birne.

Blätter

Die wechselständigen Blätter der Wild-Birne sind etwa 6 cm groß und rundlich bis eiförmig. Die Oberfläche ist ledrig und dunkelgrün. Die Herbstfärbung ist auffällig orange-gelb oder rot-violett.

Wissenswertes

Das Gehölz ist ein Herzwurzler und neigt zur Ausläuferbildung. Es findet unter anderem für Eingrünungen, Mischpflanzungen und Hecken Verwendung.
Die Wild-Birne hat – wie alle Wildobstarten – einen hohen ökologischen Nutzen, vor allem wegen ihrer für viele Insekten wichtigen Blüten und der für die Tierwelt bedeutsamen Früchte (beispielsweise für Siebenschläfer, Marder, Dachs und Igel). So ist sie eine wichtige Bienenweide und Nahrungsgehölz für zahlreiche Tierarten.