Sand-Birke – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze
Sand-Birke Betula pendula
Weitere Namen: Weiß-Birke, Hänge-Birke.
Die Sand-Birke gehört zu der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie ist in Europa allgemein verbreitet und von den Tieflagen bis in eine Höhe von 1.800 m NHN anzutreffen. Als anpassungsfähiges Pioniergehölz verträgt sie rauhes Klima und besiedelt als Lichtholzart bevorzugt Rohbodenstandorte, Heide- und Ödflächen. Daher kommt das Gehölz vor allem in lichten Eichen-und Kiefernwäldern oder an Waldrändern vor. Der Baum erster Ordnung wird bis zu 30 m hoch und bis zu 120 Jahre alt. An seiner weißen Rinde, an der im Alter schwarzborkige Risse auftreten, ist er schon von Weitem erkennbar. Das Erscheinungsbild wird von meist aufrechten Ästen mit hängenden Zweigen geprägt.
Knospen
Die Knospen der Sand-Birke sind eiförmig und haben braungrünliche Knospenschuppen, die oft einen glänzenden, harzigen Belag aufweisen.
Blüten
Die Sand-Birke blüht meist ab April kurz vor oder mit ihrem Laubaustrieb. Ein bis drei männliche, bis zu 10 cm lange Kätzchen hängen an den Enden älterer Triebe und erscheinen bereits im Herbst des Vorjahres. Die weiblichen, kleineren Kätzchen erscheinen einzeln und endständig an der Spitze junger Kurztriebe, unterhalb der männlichen Blüten.
Früchte
Als Früchte reifen in Zapfen 2-3 mm große Nüsschen mit zwei Flügelhäutchen von Juni bis August heran. Diese zerfallen im Herbst und lassen nur eine Spindel zurück. Die Nüsschen werden durch den Wind weit verbreitet. Viele Vogelarten nutzen den Samen dieser Baumart.
Blätter
Die Blätter des Baumes sind wechselständig, beiderseits kahl und besitzen eine dreieckige Form. Beim Austrieb im April, wenn die Blätter noch weich sind, duften sie süß und sind klebrig. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend gelb.
Wissenswertes
Als Rohbodenpionier schützt die Sand-Birke den Boden vor Erosion, fördert die Humusanreicherung in Rohböden und bereitet das Gelände für weniger robuste Baumarten vor. Die Sand-Birke besitzt ein flaches und intensives Wurzelsystem. Dieses reagiert sehr empfindlich auf Überschwemmungen, Verletzungen und Verdichtungen. Das Gehölz ist eine Schmetterlingsfutterpflanze.
Der botanische Gattungsname "Betula" stammt aus der Römerzeit. Das gallische Wort "betu" (= Harz ableiten) erinnert an eine früher aus dem klebrigen Birkensaft hergestellte Bitumenart. Der zuckerhaltige Birkensaft, der vor allem im Frühling durch den Stamm in die Baumkrone fließt, kann durch Anzapfen des Stammes gewonnen werden. Er ist ein Hausmittel gegen Rheuma und Gicht.