6. Bio-Streuobsttagung "Wildobst" und andere seltene Obstarten, 21. Februar 2017 in Freising
Speierlingsfrucht
In unserer diesjährigen Tagung wenden wir uns dem Thema „Wildobst“ und anderen seltenen Obstarten zu, die man zum Streuobst kultivieren kann.
Gerade um die Wirtschaftlichkeit unserer Streuobstwiesen zu erhöhen, gibt es verschiedene Arten, die dafür geeignet sind, um diese dann als Saft oder Brand zu verwerten. Einige traditionelle Arten wie der Speierling, finden sich schon immer auf Streuobstwiesen. Mit unserer Tagung wollen wir aber auch Anregungen für Arten geben, die bisher weniger bekannt sind.
Inhalte der Tagung
Überblick über Anbauversuche zu Wildobst und seltenen Obstarten (Kornelkirsche, Eberesche, Speierling, Elsbeere, Holler, Primitivpflaumen, …)
Dr. Lothar Wurm, Klosterneuburg
Dr. Lothar Wurm von der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuberg berichtet in seinem Vortrag, dass in Österreich das sogenannte Wildobst keine Randkultur, sondern von der Anbaufläche sehr bedeutend ist. In einer Übersicht zeigt er regionaltypische Obstarten, die in seiner Heimat viel zum Erhalt von Streuobst beitragen. Insbesondere einige Wildbirnen, wie die Pöllauer Hirschbirne, prägen ganze Regionen. Holler ist nach dem Apfel die zweitwichtigste Kultur in Österreich und auch Aronia hat inzwischen erhebliche Flächen im Anbau erreicht. Eher eine Randkultur ist die Kornelkirsche, die gerade durch die unregelmäßige Abreife schwierig zu Ernten ist. Elsbeere und Speierling sind in der Regel eine Spezialkultur und werden vor allem im Bereich Obstbrand verwendet. Dort können aber dann sehr gute Preise erreicht werden.
Viele Wildpflaumen haben eine sehr gute Geschmacksnote und können sowohl als Brand, als auch für hochwertige Konfitüren verwendet werden.
Viele Wildpflaumen haben eine sehr gute Geschmacksnote und können sowohl als Brand, als auch für hochwertige Konfitüren verwendet werden.
Überblick über Anbauversuche zu Wildobst und seltenen Obstarten 4,0 MB
Der Speierling und seine Geschichte
Roman Döppler, LWG Veitshöchheim
Herr Döppler von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau erläutert, wie die Kultur des Speierlings in der Lehranstalt erhalten wird und weist auch darauf hin, dass die Bäume dort auch erhältlich sind. Besonders großfrüchtige Sorten wie der „Sossenheimer Riese“ werden dort auf Sämling veredelt und finden im Forst und Streuobstanbau Verwendung. Auch berichtet er, dass Vielfach das Wissen um die Verwendung des Speierlings verloren gegangen ist, dieser aber wieder vermehrt in der Most- und Brandherstellung eingesetzt wird.
Seltene Obstarten (Aronia, Kiwi, Amalanchier, Maibeere, …)
Hubert Siegler, LWG Veitshöchheim
Am Nachmittag zeigt Herr Siegler, wie seltene Obstarten den Gewinn von Streuobst steigern können.
So lässt sich Arnonisaft sehr gut zu Apfelsaft mischen, da man davon normal keine zu großen Mengen trinken soll und der gesundheitliche Wert auch schon bei einer geringeren Menge vorhanden ist. Die Aroniakultur ist sehr anspruchslos. Die Hauptsorte ist Nero, die zur Ertragsteigerung mit einer zweiten Sorte (Viking, Aron) in geringer Stückzahl kombiniert wird.
Als weitere extensive Kultur erläutert Herr Siegler den Anbau der Felsenbirne, die bei uns noch sehr wenig genutzt wird. Bevorzugen sollte man hier im Anbau auch spezielle Fruchtsorten, wie die A.lamarckii „Ballerina“ oder “Prinz William“, die größere Früchte besitzen als die Landformen.
Zuletzt beschreibt er noch den Anbau der Minikiwibeere und der bei uns noch weniger bekannten Goijibeere. Beides Obstarten, die bei uns durchaus noch eine größere Rolle spielen könnten.
So lässt sich Arnonisaft sehr gut zu Apfelsaft mischen, da man davon normal keine zu großen Mengen trinken soll und der gesundheitliche Wert auch schon bei einer geringeren Menge vorhanden ist. Die Aroniakultur ist sehr anspruchslos. Die Hauptsorte ist Nero, die zur Ertragsteigerung mit einer zweiten Sorte (Viking, Aron) in geringer Stückzahl kombiniert wird.
Als weitere extensive Kultur erläutert Herr Siegler den Anbau der Felsenbirne, die bei uns noch sehr wenig genutzt wird. Bevorzugen sollte man hier im Anbau auch spezielle Fruchtsorten, wie die A.lamarckii „Ballerina“ oder “Prinz William“, die größere Früchte besitzen als die Landformen.
Zuletzt beschreibt er noch den Anbau der Minikiwibeere und der bei uns noch weniger bekannten Goijibeere. Beides Obstarten, die bei uns durchaus noch eine größere Rolle spielen könnten.
Aronia vom Langlebenhof - für ein gutes Leben!
Viktor Merklinger, Passau, Demeterbetrieb
Viktor Merklinger aus Passau beschreibt in seinem Vortrag, wie die Kultur der Aronia ein wichtiger Bestandteils seines Demeterbetriebes geworden ist, der neben dem Obstbau auch der Unterbringung von behinderten Menschen dient. Diese finden als Arbeitskräfte im Anbau aber auch in der weiteren Verarbeitung und Vermarktung eine Aufgabe.
Vom Wildobst zum Edelbrand
Andreas Franzl, Hof Oberkorb
Herr Andreas Franzl vom Hof Oberkorb berichtet in wie vielfältiger Form Wildobstarten in seinen vielfach ausgezeichnten Bränden Verwendung finden und wie sich aus dem besondern Geschmackserlebnis auch ein Gewinn erzielen lässt.