Roter Holunder - Kurzbeschreibung heimischer Gehölze

Roter Holunder Sambucus racemosa

Weitere Namen: Trauben-Holunder, Hirschholunder.
Der Rote Holunder gehört zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Man findet ihn häufig in lichten Wäldern, an Waldrändern, in Steinschutthalden, in Hecken und Gebüschen. Er wächst auf nährstoffreichen, frischen, auch steinigen, mittelgründigen Lehmböden, die kalkarm sein müssen. Der Strauch kommt von der Ebene bis in Gebirgshöhen von 1.800 m NHN vor. In Kahlschlägen kann er zusammen mit der Himbeere und anderen Stickstoffzeigern in Massen auftreten. Vergesellschaftet ist er oft mit der Fichte, vor allem in Bergmischwäldern. Der Rote Holunder ist ein aufrecht wachsender, im Alter breit ausladender Strauch, der nur bis zu 4 m hoch wird.Seine Rinde ist rötlich bis grau glänzend und mit Korkwarzen übersät.

Knospen

Die anfangs grünen, dann rotvioletten, abstehenden, kugeligen Blütenknospen sind rund 8 mm groß. Sie haben ein Paar kleine braune Schuppen und zwei bis drei Paar große Knospenschuppen.

Blüten

Die Blüten entfalten sich aus den runden Knospen gleichzeitig mit dem Blattaustrieb. Die aromatisch duftenden, in eiförmigen Rispen stehenden grüngelben Blüten öffnen sich für kurze Zeit, je nach Höhenlage, von April bis Juni und werden von Insekten bestäubt.

Früchte

Vögel ernten die saftigen, ab Juli scharlachroten Beeren schnell ab und verbreiten sie. Für Menschen sind die Beeren in rohem Zustand ungenießbar.

Blätter

Der Blattaustrieb des Roten Holunders erfolgt ab April und somit relativ frühzeitig im Jahr. Die Blätter sind im Austrieb rötlich, gegenständig und mit fünf am Rand stark gesägten Fiederblättchen unpaarig gefiedert. Die Herbstfärbung ist fahlgelb.

Wissenswertes

Der Rote Holunder mit seinem flachen und unempfindlichen Wurzelsystem wird oft als Erstbegrünung und für Schutzpflanzungen aller Art eingesetzt.
Er ist ein wichtiges Vogelnist- und Nährgehölz, sowie eine Schmetterlingsfutterpflanze. Auch zahlreiche Säugetierarten fressen seine Früchte.
Die Samen der Beeren enthalten den Giftstoff Sambunigrin und sind roh für den Menschen ungenießbar. Durch Erhitzen zerfällt Sambunigrin und die vitaminreiche Frucht kann so in der Küche verwendet werden. Auch als Heilpflanze wird der Rote Holunder eingesetzt.