Trauben-Kirsche – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze
Trauben-Kirsche Prunus padus
Weitere Namen: Stinkbaum, Elfenbaum, Ahlkirsche, Sumpfkirsche, Elsenkirsche, Elexenstrauch.
Die Trauben-Kirsche gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Das Gehölz zeigt die Nähe zum Grundwasser an und tritt häufig in Flussauen, im Auengebüsch kleinerer Fließgewässer und als Schatten vertragendes Gehölz im Unterstand und am Rand von Wäldern auf. Die Art bevorzugt sickerfeuchte, gelegentlich überschwemmte, nährstoffreiche Kies-, Sand-, Lehm- und Tonböden. Sie ist von der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen bis zu einer Höhe von 1.500 m NHN verbreitet. Oft ist die Trauben-Kirsche mit Schwarz-Erle Alnus glutinosa, Gemeiner Esche Fraxinus excelsior und Gewöhnlichem Schneeball Viburnum opulus vergesellschaftet. Das Gehölz erreicht als 10 m hoher Großstrauch oder als bis15 m hoher Baum ein Alter von 80 Jahren. Die Krone ist regelmäßig, im freien Stand schlank aufrecht bis kegelförmig gebaut.
Knospen
Die etwa 7 mm goßen Knospen sind fast stachelspitz oder spindelig zugespitzt und an der Basis dunkelbraun mit hellerem oberen Rand.
Blüten
Die weißen, herb duftenden lockeren 7 bis 15 cm langen Blütentrauben öffnen sich nach dem Laubaustrieb von April bis Mai. Honigbienen und Hummeln ignorieren die Blüten.
Früchte
Ab Juni findet man auf der Traube stets nur einzelne schwarze Früchte, weil die Blüten der Traubenkirsche von Schwebfliegen nur sehr unvollkommen bestäubt werden. Die bitteren, erbsengroßen schwarzen Steinfrüchte sind im August reif. Sie werden von Vögeln verzehrt, die auf diese Weise die Art verbreiten.
Blätter
Die bis 10 cm langen elliptischen Blätter der Trauben-Kirsche stehen wie bei allen Rosengewächsen wechselständig an den Zweigen. Sie sind fein gesägt und wirken durch die eingesenkten Blattadern leicht runzelig. Am Blattstiel befinden sich zwei unscheinbare grüne Nektardrüsen. Die Herbstfärbung reicht von fahl-gelb bis leuchtend orange, selten sogar rot.
Wissenswertes
Die Rinde ist dunkelgrau bis schwarzbraun, mit hellen Punkten. Bei Verletzung entströmt ihr, wie auch den Blättern, ein unangenehmer Geruch.
Das Gehölz ist durch das intensive Wurzelwerk in der Lage, Uferbereiche zu befestigen und wird oft für ingenieurbiologische Bauweisen verwendet. Die Pflanze reagiert auf starken Rückschnitt oder Fällung mit Stockausschlag.
In manchen Frühjahren kommt es zu Kahlfraß durch eine Generation von Raupen der Gespinstmotte. Einzelne Sträucher werden komplett entlaubt und in ein silbriges Gespinst gehüllt. Nach dem Johannistrieb ab dem 23./24. Juni treibt die Trauben-Kirsche wieder aus und steht im vollen Laub.