Mehlbeere – Kurzbeschreibung heimischer Gehölze
Mehlbeere Sorbus aria
Weitere Namen: Mehlbirne, Silberbaum, Weißbaum.
Die Mehlbeere gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie wächst sehr langsam als Großstrauch oder als kleiner, auch mehrstämmiger Baum bis 12 m hoch und wird bis zu 200 Jahre alt. Sie kommt in lichten Wäldern und Gebüschen sowie an trockenen, sonnigen Standorten von der Ebene bis auf eine Höhe von 1.500 m NHN in den Alpen vor.
Das Gehölz wurzelt tief auf flachgründigen Lehm- und Steinböden und sogar noch im Fels. Es ist kalkliebend, aber nicht an Kalk gebunden. Die Art ist sehr variabel und es existieren einige Unterarten. Daneben neigt sie zur Bastardierung mit Eberesche und Elsbeere, was sich in Form, Farbe der Blätter und Früchte erkennen lässt. Vergesellschaftet ist sie oft mit Eichen, Hainbuchen und Buchen.
Die Rinde der jungen Zweige ist anfangs graufilzig und variiert je nach Standort von lebhaft orangebraun über rotbraun bis olivgrün mit sonnenseitig silbergrauen Belägen. Später wird die Rinde dunkelgrau und glatt, im Alter sogar schwärzlich, rissig oder schuppig.
Knospen
Die Knospen der Mehlbeere sind spitzoval mit großen, grüngelben, in der Sonne auch geröteten, dunkelbraun berandeten filzig behaarten Knospenschuppen. Sie sind etwa 7 mm groß, die Endknospen bis zu 9 mm.
Blüten
Die weißen bis cremeweißen rund 1,5 cm breiten Blüten öffnen sich von Mai bis Juni nach dem Laubaustrieb in flach gewölbten Trugdolden. Die Mehlbeere ist eine gute Bienenweide.
Früchte
Es reifen kugelige, rund 1 cm große Früchte heran, die orange-scharlachrot gefärbt und um den Kelch filzig behaart sind. Das Fruchtfleisch ist mehlig, woher auch der Name Mehlbeere kommt.
Blätter
Die bis zu 12 cm großen Blätter sind wechselständig und die Oberseite ist anfangs behaart, später glänzend dunkelgrün. Die Unterseite der Blätter bleibt hingegen immer weißfilzig behaart. Das Blatt ist oval, kurz gestielt mit gerundetem oder keilförmigen glattrandigem Blattgrund und zur Spitze hin immer stärker gesägt. Im Herbst färbt sich das Laub gelb oder orange-braun, fällt aber teilweise auch ohne Herbstfärbung grau-grün ab.
Wissenswertes
Die Mehlbeere ist ein Tiefwurzler und ihre Verwendung reicht von der Begrünung für heiße und trockene Standorte über die Verwendung in Schutzpflanzungen bis hin zur Pflanzung als attraktiver Einzelbaum für den kleinen Hausgarten.
Die Mehlbeere wird vor allem durch große Vögel wie Amsel, aber auch von vielen anderen am Standort vorkommenden Tieren, von der Maus bis hin zum Wildschwein, verzehrt und über deren Verdauungsweg verbreitet. Vom Laub der Mehlbeere leben viele Falterarten, darunter auch Segelfalter, Baum-Weißling und Gelber Hermelin.
In Notzeiten wurde früher mit den getrockneten und zu Mehl bereiteten Beeren der Brotteig gestreckt. Die Beeren können auch zu Gelee oder Kompott verarbeitet werden. Das Holz ist sehr hart und wird gerne für Drechsel- und Wagnerarbeiten verwendet.